E-Autos enttäuschen – Deutsche Premiumhersteller dominieren die Spitzenplätze

TÜV Report 2026: Tesla Model Y ganz hinten im Ranking

E-Autos enttäuschen – Deutsche Premiumhersteller dominieren die Spitzenplätze: TÜV Report 2026: Tesla Model Y ganz hinten im Ranking
Erstellt am 20. November 2025

Die Fahrzeuge auf deutschen Straßen werden immer älter – und das macht sich bei den TÜV-Prüfungen bemerkbar. Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Autos bei 10,6 Jahren, der höchste Wert seit Jahrzehnten. Kein Wunder also, dass die Mängelquote weiter steigt. Rund 21,5 Prozent der Fahrzeuge schafften die Hauptuntersuchung (HU) nicht und wiesen erhebliche Mängel auf – so viele wie seit Jahren nicht mehr.

Negative Entwicklung bei Fahrzeugmängeln

Im Vergleich zum TÜV Report 2025 ist die Mängelquote um 0,9 Prozentpunkte gestiegen – das ist bereits der vierte Anstieg in Folge. „Der Trend bei der technischen Fahrzeugsicherheit ist eindeutig negativ“, so Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Besonders kritisch: Jedes zehnte Fahrzeug, das zur HU kommt, hat gefährliche oder sogar verkehrsgefährdende Mängel. Insgesamt mussten zuletzt 12.000 Fahrzeuge sofort stillgelegt werden.

Hauptgrund für die Entwicklung ist das stetig steigende Alter der Fahrzeuge, das viele technische Fortschritte in der Sicherheit ausbremst. „Die Alterung des Fahrzeugbestands macht technische Errungenschaften oft zunichte“, ergänzt Bühler.

Tesla enttäuscht erneut

Elektrofahrzeuge schneiden im TÜV Report 2026 sehr unterschiedlich ab. Gerade beim US-Hersteller Tesla gibt es eine böse Überraschung: Das Model Y landet auf dem letzten Platz (110 von 110 Fahrzeugen) mit einer Mängelquote von 17,3 Prozent. Zu den häufigsten Beanstandungen zählen Probleme an den Achsaufhängungen, den Bremsscheiben und der Beleuchtung. Auch das Model 3 enttäuscht mit einer Mängelquote von 13,1 Prozent auf Platz 108.

Die hohen Laufleistungen bei Tesla – das Model Y kommt bei der ersten HU auf durchschnittlich 55.000 Kilometer – werden vom TÜV zwar als Hinweis auf die Langstreckentauglichkeit gewertet, entschuldigen die Mängelquote aber nicht. Selbst andere Fahrzeuge mit noch höheren Kilometerständen schneiden teils deutlich besser ab.

Deutsche Hersteller dominieren

Einen Kontrast zu Tesla bieten deutsche Premiumhersteller wie Audi, Mini und VW. Der Elektro-Mini Cooper SE überzeugt mit einer Mängelquote von nur 3,5 Prozent in den Top Ten. Auch Audi (Q4 e-tron) und VW (ID.3 sowie ID.4/ID.5) schneiden mit Werten zwischen 4 und 6 Prozent sehr gut ab. Besonders beeindruckend: Der Gesamtsieg im TÜV Report 2026 geht an den Mazda 2, bei dem gerade einmal 2,9 Prozent der Fahrzeuge Mängel aufweisen.

In den weiteren Altersklassen überzeugen Modelle wie der VW T-Roc (bei Fahrzeugen bis zu sieben Jahren), die Mercedes B-Klasse (10-11 Jahre) und sogar der VW Touareg in der Klasse der 12- bis 13-Jährigen. Sie alle liegen weit über dem Durchschnitt und zeigen, dass Qualität auch mit zunehmendem Alter möglich ist.

Alter = Risiko bei HU

Mit zunehmendem Fahrzeugalter steigt jedoch naturgemäß die Mängelwahrscheinlichkeit – und das spiegelt sich auch in den Bestandsdaten wider. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist mehr als jeder vierte Pkw (27,4 Prozent) in Deutschland 15 Jahre oder älter – das entspricht rund 13,5 Millionen Fahrzeugen. Und bei dieser Altersgruppe ist die Mängelquote besonders hoch: Rund ein Drittel der Autos (32,9 Prozent) fällt bei der HU durch.

Darüber hinaus gibt es immer wieder gravierende und sicherheitskritische Mängel, die für den Straßenverkehr echte Gefahrenquellen darstellen, wie z. B. undichte Bremsleitungen oder gebrochene Federbeine. Viele dieser Defekte treten vor allem bei sehr alten Fahrzeugen auf, was den negativen Trend stark begünstigt.

Fazit: 

Der TÜV Report 2026 zeigt schonungslos, wie das Alter der Fahrzeuge die Sicherheitsstandards auf deutschen Straßen beeinflusst. Während deutsche Premiumhersteller wie VW, Audi und Mercedes vorbildlich abschneiden, enttäuscht Tesla mit einer ernüchternden Bilanz. Die steigende Mängelquote wirft Fragen zur Wartung und Pflege unseres alternden Fahrzeugbestands auf – und was getan werden muss, um die technische Fahrsicherheit langfristig zu verbessern.

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