Dass der Porsche 911 bereits vor 50 Jahren das Licht der Welt erblickt haben soll ist kaum vorstellbar, so frisch wirken die Modelle noch heute. Für DP Motorsport in Overath jedenfalls ist der große Porsche-Geburtstag Grund genug, sich einen Elfer mit Erstzulassung Oktober 1986 vorzuknöpfen, und ihn zum Jubiläum im originalen Look mittels Gewichtsreduzierung in einen federleichten Clubsport-Rennwagen zu verwandeln.

Ein nicht unerheblicher Anteil an dem um 280 kg verminderten Gewicht auf jetzt 905 kg ist sicherlich der, dass die komplett entlackte Rohkarosserie ausschließlich mit extraleichten Bauteilen wieder aufgebaut wurde.

Zusätzlich bestehen nun die Scheiben aus gehärtetem Plexiglas. Scharniere und Halterungen sind gelocht und verzinkt. Die Neun-Elfer-Karosse wurde abschließend in Felsengrün metallic (699) lackiert. Der Gewichtsverlust verbessert Beschleunigung, Bremswirkung und Seitendynamik.

270 PS leistet der 3,2er Boxer heute

Der Motor verfügt über einen Hubraum von 3.200 cm³ und 288-Grad-Nockenwellen von Schrick, einen bearbeiteten Zylinderkopf, eine auf 67 mm vergrößerte Drosselklappe und eine erleichterte Schwungscheibe. Zwei 100-Zellen-Katalysatoren von HJS sowie eine RSR-Rennauspuffanlage aus Titan tun anstandslos ihren nicht immer einfachen Dienst.

Leistungsausbeute nach diesen „Korrekturen“: 270 PS sowie 307 Nm maximales Drehmoment. Das 5-Gang-Getriebe vom Typ 915 ist mit einer Kühlschleife, einer Differential-Sperre und einer Schaltwegverkürzung mit längerem Schalthebel ausgestattet.

Beim Fahrwerk kommen Bilstein-Stoßdämpfer, Polyurethan-Fahrwerksbuchsen, eine Domstrebe sowie Unibal-Spurstangenköpfe zum Einstaz. Fuchsfelgen in 7 x 16 und 9 x 16 Zoll, bestückt mit Semislicks in 225/50 und 245/45, stellen die Verbindung zwischen Auto und Straße her, eine vom 964 C2 adaptierte Bremsanlage sorgt für die negative Beschleunigung.

Lollipop-Sitze im Porsche G-Modell

Im Interieur des Sleepers entdeckt man 935er Lollipop-Sitze, Williams-4-Punkt-Hosenträgergurte, einen hauseigenen Clubsport-Überrollbügel, ein Sportlenkrad mit 350 Millimetern Durchmesser und RS-Leichtbauteppiche in Velours. Das Fahrzeug ist darüberhinaus mit einer elektrisch beheizten Windschutzscheibe, einer leichten 25-Ah-Gelbatterie und, nicht zu vergessen, einem speziell angefertigten Rennkabelstrang ausgestattet.

Der bewusste Verzicht auf elektronische Fahrhilfen wie ABS erfordert einerseits ausgeprägte Fähigkeiten bei der Beherrschung des Fahrzeuges, lässt andererseits aber auch schier grenzenlosen Fahrspaß pur zu. Der Preis für den Porsche 911er beläuft sich auf 89.911,00 €.

17 Bilder Fotostrecke | Porsche 911er SLEEPER: 270 PS und 280 kg weniger Gewichtsverlust #01 #02