Die Szene kehrt zurück an den See – leiser, entspannter und echter als je zuvor

Wörthersee 2025: Das GTI-Feeling lebt wieder auf – nur anders

Die Szene kehrt zurück an den See – leiser, entspannter und echter als je zuvor: Wörthersee 2025: Das GTI-Feeling lebt wieder auf – nur anders
Erstellt am 31. Mai 2025

Still und starr ruht der See? Von wegen – 2025 ist am Wörthersee vieles anders und fast wie früher in den guten alten Zeiten. Denn auch ohne ein offizielles „GTI-Treffen am Wörthersee“ erlebt das Treiben rund um den See ein ungeahntes Comeback. Wir waren unterwegs und haben uns einen Eindruck verschafft.

Mit Corona kam das Aus für das traditionelle GTI-Treffen, das jahrzehntelang durch die Gemeinde Reifnitz ausgerichtet wurde. Und das nicht einmal zum Bedauern vieler Gäste. Immerhin hatte die Szene auch so kaum noch Lust auf ständig neue, teils absurde Schikanen – von aufgeschraubten Temposchwellen über immer weniger Parkplätze bis hin zu massiven Polizeikontrollen an jeder Ecke.

Alles Gründe, weshalb sich echte Autofans längst alternative Termine gesucht hatten und die Woche vor Christi Himmelfahrt für ein ruhigeres Come-Together nutzten. Doch auch das ging nicht lange gut. Sowohl diese Woche als auch die eigentlichen Haupttage wurden zunehmend von Chaoten unterwandert, die leider allzu oft mit regionalen Kennzeichen unterwegs waren – meist an eher lieblos veränderten Fahrzeugen.
Nach dem offiziellen Aus für das GTI-Treffen wurde es ruhig.

Auch, weil sich der Volkswagen-Konzern aus Kostengründen und mit Blick auf die neue Strategie – volle Konzentration auf Elektroautos – vom Event verabschiedete. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man sparte Geld und konnte sich gleichzeitig elegant von der Verbrenner-Fraktion trennen. Stattdessen setzte man in Wolfsburg lieber auf ID.-Treffen, um Fans für die neue Mobilität zu begeistern. Die Folgen zeigten sich während des langen Himmelfahrtswochenendes 2025 deutlich.

Wo sich früher Fahrer und Unternehmen regelrechte Rennen um die Präsentation neuer VW-Modelle lieferten, fiel die Bilanz 2025 ernüchternd aus. Weder der neue Tiguan noch der Passat oder aktuelle Audi-Modelle waren am See zu sehen. Selbst der Golf 8 war eine Seltenheit – kaum eine Handvoll Fahrzeuge. Von ID.-Modellen ganz zu schweigen. Dafür aber punktete Cupra bei den Fans, vor allem der Formentor erfreut sich großer Beliebtheit, genau wie der Cupra Leon, der weiterhin Emotionen weckt.

Der See verfiel in einen automobilen Dornröschenschlaf. Der hielt allerdings nur bis 2024, denn schon im vergangenen Jahr fanden sich zahlreiche See-Fahrer ein, die ihre Tradition nicht länger verleugnen wollten. So traf man sich mehr oder weniger im privaten Rahmen an altbekannten Stellen in und um Reifnitz.
Dieser erste Versuch eines Wörthersee-Comebacks wurde von vielen genau beobachtet. Auch Event-Veranstalter Andreas Füllborn hat den Glauben an das Potenzial der Region nie verloren. Mit seiner zuletzt 2022 organisierten XS CarNight hatte er bewiesen, dass sich selbst große Menschenmengen und Fahrzeuge in geordnete Bahnen lenken lassen.

2025 kehrte die XS CarNight nun zurück an den Wörthersee, nach Klagenfurt auf das Messegelände, und verhalf so dem Spirit des Seetreibens zu einem extremen Push. Doch nicht nur dieses Event, auch zahlreiche kleinere Veranstaltungen vor und nach der CarNight wurden angekündigt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Klar, dass sich echte Autofans das nicht entgehen lassen wollen. Und wenn man schon mal da ist, verbindet man das Ganze gleich mit ein paar Urlaubstagen in Kärnten. Hoteliers und Gastronomen zeigen sich begeistert, denn nach dem Einbruch im Jahr 2022 war die Vorsaison kaum noch rentabel. Jetzt aber ist das automobile Leben an den See zurückgekehrt. Kennzeichen aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und sogar Schweden wurden gesichtet.

156 Bilder Fotostrecke | Reifnitz - Faak am See - XS CarNight: Wörthersee 2025 - Die Bilder #01 #02

Zahlreiche Communities nutzten die Gelegenheit und verwandelten beispielsweise die Wiese am Stein in Reifnitz in ihre Clubfläche. Beim Bummel durch die Gemeinde hatte man den Eindruck, es sei einfach ein ganz normaler Feiertag in Reifnitz.
Bemerkenswert dabei: Niemand vermisst die Messestände des Volkswagen-Konzerns, keine Bierbuden, keine Aufkleberstände. Deren Abwesenheit schaffte wiederum Platz – für ausreichend Parkmöglichkeiten und bot den echten Fans, die einfach Spaß am gemeinsamen Hobby haben, sich zu treffen. So blieb es den ganzen Tag über angenehm ruhig in Reifnitz. Erst am späten Nachmittag entdeckten wir den ersten Polizisten – der schrieb wegen einer zugeparkten Einfahrt ein Knöllchen, schenkte dem Geschehen aber ansonsten kaum Beachtung.

Überhaupt hielten sich die Ordnungshüter sehr zurück. Zwar stand man mit gezückter Laserpistole an den bekannten gefährlichen Stellen, ein Eingreifen aber war in den wenigsten Fällen notwendig. Was zuweilen sicherlich auch am Stop-and-go-Verkehr gelegen haben dürfte, der sich vor Reifnitz, Faak am See und der Eni-Tankstelle in Velden immer wieder bildete. Sehr zur Freude der Klappstuhlsfraktion, die sich erstmals wieder zahlreich an wichtigen Stellen in Position gebracht hatte und das Wörthersee-Comeback feierten.

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