Der große Sommerreifen-Ratgeber

Was müsst ihr wissen zum Thema Sommerreifen?

Der große Sommerreifen-Ratgeber: Was müsst ihr wissen zum Thema Sommerreifen?
Erstellt am 7. April 2021

Wenn im Frühjahr die Temperaturen endlich wieder in den zweistelligen Bereich wandern, wissen viele Autobesitzer, dass es langsam wieder an der Zeit ist, seine Sommerreifen aufzuziehen. Viele können diesen Moment gar nicht erwarten, denn für sie handelt es sich dabei eindeutig um die erste Garnitur, während die Winterreifen oft nur eine Notlösung darstellen. Bei Betrachtung der Pneus stellt sich zunächst einmal die Frage, ob sie noch eine Saison halten oder doch besser in neues Material investiert werden soll. Spätestens jetzt sind die ersten Autobesitzer überfordert.  

Wann sollte in neue Sommerreifen investiert werden?

Für den Gesetzgeber ist ausschließlich die Profiltiefe der Reifen relevant. Er schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Das ist auch ausreichend, damit bei einem eventuellen Unfall Versicherungsschutz besteht.

Als verantwortungsvoller Verkehrsteilnehmer und zum Schutz der eigenen Sicherheit sollte das allerdings nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein. Vor allem das Alter der Reifen spielt eine entscheidende Rolle. Denn die Gummimischung der Reifen wird mit den Jahren härter und das Material wird entsprechend brüchig. Deshalb sollten die Sommerreifen nach allerspätestens sieben bis acht Jahren erneuert werden.

Viele meinen es gut und reinigen ihre Reifen regelmäßig mit einem Hochdruckreiniger. Doch Vorsicht: Der harte Strahl aus den Düsen setzt den Reifen zu. Deshalb sollte hier ein Mindestabstand von 20 bis 30 Zentimetern eingehalten und die Reinigungen auf diese Art maximal ein bis zwei Mal in der Saison durchgeführt werden.

Laut Studien des ADAC kann es bei Reifen mit einer geringen Profiltiefe schon bei Geschwindigkeiten um die 100 Stundenkilometer zu Aquaplaning kommen. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Schweizer auto-illustrierte, die bei einem umfangreichen Reifentest mit den Experten des TÜV Süd aufzeigen, dass die Fahreigenschaften von Sommerreifen bereits unter drei Millimetern Profiltiefe rapide nachlassen.

Im Sinne der Verkehrssicherheit wird deshalb eine Mindestprofiltiefe von 2,5 Millimetern bei den Sommerreifen empfohlen.

Gemessen werden kann diese mit einem sogenannten Reifenprofil-Messer, der für wenige Euros in einem Baumarkt oder in einem entsprechenden Online-Shop erworben werden kann.

Wann ist es Zeit für die Sommerreifen?

Entgegen der Meinung vieler Deutscher gibt es keinen genauen gesetzlich vorgeschriebenen Zeitpunkt, zu dem die Sommerreifen unbedingt aufgezogen werden müssen. Viele gehen deshalb einfach nach der Faustformel „Von O zu O“ vor. Damit ist gemeint, dass die Sommerreifen idealerweise von Ostern bis Oktober gefahren werden sollten.

Da der Termin für Ostern jedoch jedes Jahr unterschiedlich ist und sowohl im Frühjahr als auch im Oktober die Außentemperaturen zum Teil stark variieren, empfiehlt es sich eher, einen regelmäßigen Blick auf das Thermometer zu werfen. Zeichnet es sich ab, dass die Temperaturen dauerhaft über sieben Grad Celsius bleiben, bieten die Sommerreifen die besseren Fahreigenschaften.

Welche Kriterien sind beim Kauf neuer Sommerreifen zu beachten?

Niederquerschnittreifen auf extravaganten Alufelgen. So sehen das die Autofans in den meisten Fällen sehr gerne. Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden, dennoch gibt es beim Kauf von neuen Sommerreifen ein paar wichtige Kriterien zu beachten.

Grundsätzlich erlaubt der Gesetzgeber zwar, auch einzelne Reifen zu tauschen. So können beispielsweise an der Vorder- und Hinterachse auch Reifen von unterschiedlichen Herstellern montiert werden. Dennoch empfiehlt es sich, gleich einen kompletten Satz zu kaufen. Damit ist gewährleistet, dass alle Reifen die gleichen Fahreigenschaften aufweisen und ähnlich abgenutzt sind.

Wenn das Budget keinen Komplettsatz zulässt, dann sollten die neuen Reifen auf jeden Fall hinten montiert werden. Das sorgt für eine bessere Kontrolle des Fahrzeugs in engen Kurven und verhindert ein Schleudern auf nasser Fahrbahn. Schnäppchenjäger sollten ihrem Drang widerstehen, besonders günstige Sommerreifen zu kaufen. Denn erstens geht das zu Lasten der eigenen Sicherheit und zweitens haben diese günstigen Modelle in der Regel auch eine kürzere Lebensdauer. Die höheren Kosten für hochwertige Reifen amortisieren sich also im Laufe der Jahre. Teuer bedeutet zwar nicht automatisch gut, doch meistens ist der Preis für die Reifen im Premium-Segment durchaus gerechtfertigt.

Die Reifen müssen einfach zum Auto passen. Wer einen alten Gebrauchtwagen fährt, muss deshalb nicht zwingend die teuersten Reifen kaufen. Es gibt auch günstige Modelle, die einen guten Grip und ausreichend Sicherheit bieten.

Das wichtigste Kaufkriterium ist die Größe der Reifen. Auf den Reifen findet sich eine entsprechende Kennzeichnung. Besonders einfach ist es deshalb, diese abzulesen und gleich wieder Reifen in dieser Dimension zu kaufen.

Kann ich nicht einfach größere Reifen auf mein Auto machen?

Selbstverständlich ist es auch möglich, neue Reifen mit einer anderen Dimension aufzuziehen. Um zu sehen, was dabei erlaubt ist, hilft ein Blick in die Fahrzeugpapiere. In der Zulassungsbescheinigung Teil I findet sich die Reifendimension unter den Ziffern 20 bis 23. Weitere Empfehlungen finden sich unter Punkt 33. Informationen finden sich auch im sogenannten „CoC“ (Certificate of Community) unter den Punkten 32 und 50. Bei Unsicherheit hilft aber auch gerne der Experte in der Reifenwerkstatt weiter.

Wer breitere Reifen auf seinem Auto aufziehen möchte, benötigt dazu die Erlaubnis einer unabhängigen Prüforganisation wie dem TÜV oder DEKRA. Diese wird im Rahmen der Hauptuntersuchung erteilt. Fehlt diese Erlaubnis, kann das nicht nur ein Bußgeld bei einer Verkehrskontrolle nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall geht bei einem Unfall dadurch auch der Versicherungsschutz verloren.

Auf den Rollwiderstand, die Nasshaftung und die Geräusch-Emission achten

Neben der Größe der Reifen gibt es noch weitere Kriterien, die heutzutage qualitätsentscheidend sind. Dazu gehört beispielsweise der Rollwiderstand. Je besser der Wert hier ist, desto geringer ist in der Regel auch der Spritverbrauch des Fahrzeuges. Schon im Sinne der Umwelt sollte deshalb verstärkt darauf geachtet werden, aber auch für den eigenen Geldbeutel. Die Nasshaftung gibt Auskunft darüber, wie lange der Bremsweg mit den jeweiligen Reifen ist. Die Klassifizierungen reichen hier von Klasse A (Keine Verlängerung des Bremsweges bei Nässe) bis zu Klasse F (Der Bremsweg verlängert sich hier bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern gegenüber Klasse A um bis zu 18 Meter).

Bei der Geräusch-Emission handelt es sich um das Außengeräusch des Reifens. Hier wird zwischen drei Stufen unterschieden. Bei der Stufe 3/3 hält der Reifen die gültigen Grenzwerte ein, bei Stufe 2/3 werden die gültigen Grenzwerte um bis zu drei Dezibel unterschritten und bei Stufe 1/3 werden die Grenzwerte um mehr als drei Dezibel unterschritten.

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