Ältere Autos – mehr Qualität

Gebrauchtwagen werden immer besser

Ältere Autos – mehr Qualität: Gebrauchtwagen werden immer besser
Erstellt am 8. September 2022

Es ist aktuell nicht immer einfach, ein neues Auto zu bekommen. Die anhaltende Halbleiterkrise und der Krieg in der Ukraine sorgen dafür, dass viele Neuwagen Wartezeiten von bis zu einem Jahr oder mehr haben. Viele Interessenten steigen daher gezwungenermaßen auf einen Gebrauchtwagen um. Die Qualität der gebrauchten Modelle wird dabei besser.

Die schwierige Marktlage bei den Neuwagen wird nicht besser. Nach wie vor sind viele Neufahrzeuge innerhalb von wenigen Monaten nach dem Kauf nicht zu bekommen. Gerade Elektroautos und Plug-in-Hybriden haben unverändert oft Wartezeiten von einem halben oder gar einem ganzen Jahr. Da eine baldige Entspannung der Situation nicht in Sicht ist, steigen viele potenzielle Neuwagenkunden gezwungenermaßen auf einen Gebrauchtwagen um. Für die einen nur eine Zwischenlösung; für andere der Weg in eine längerfristige Mobilität. Dabei werden die deutschen Fahrzeuge in europäischen Durchschnitt zwar immer älter; jedoch auch besser, wie eine Analyse des Kraftfahrt-Bundesamtes nunmehr zeigt.

Im vergangenen Jahr 2021 wurden in Deutschland 30,1 Millionen Hauptuntersuchungen durchgeführt, was im Vergleich zu 2020 eine Zunahme von 1,8 Prozent bedeutet. Trotz der leichten Zunahme gingen die Beanstandungen der deutschen Prüforganisationen TÜV, Dekra und GTÜ leicht zurück. Wurden 2019 noch 31,5 Prozent aller Fahrzeuge moniert, so waren es 2020 31,1 Prozent und damit nahezu der gleiche Wert wie 2021 mit 31,0 Prozent. Dabei lag die durchschnittliche Anzahl der gefundenen Mängel pro beanstandetem Fahrzeug knapp über dem Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2020 waren es 2,61 Mängel je Fahrzeug, die beanstandet wurden, im Jahr 2021 lag der Durchschnitt der Mängel mit 2,62 auf dem gleichen Niveau.

Die Anzahl der geprüften Pkw nahm 2021 erneut leicht zu. Mit 21,5 Millionen (+1,5 Prozent) stellten sie die am häufigsten vorgeführte Fahrzeugklasse dar. Rund 7,11 Millionen Pkw wurden bemängelt. Die höchste Beanstandungsquote war jedoch die Fahrzeugklasse der Nutzfahrzeuge mit Omnibussen und Lkw, von denen 40,7 Prozent der Fahrzeuge auffielen. Deutlich weniger beanstandet wurden mit 11,8 Prozent die Motorräder, die häufig Freizeitmodelle und nicht Fortbewegungsmittel sind.

Der häufigste Mangel bei den Pkw war wie schon im Vorjahr die Lichtanlage und andere Komponenten der Elektronik bei 5,0 Millionen Fahrzeugen. Der Anteil lag damit bei 26,5 Prozent und ging um 0,7 Prozent zurück. Mängel in der Bremsanlage (2021: 18,2 und 2020: 18,0 Prozent) waren die zweithäufigste Mangelart, gefolgt von der Kategorie Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen. Knapp dahinter der Bereich Umwelt / Abgasverhalten mit einem leichten Zuwachs auf 17,1 Prozent aller Fahrzeuge.

2021 wurden insgesamt 36,9 Prozent aller HU von den einzelnen Technischen Überwachungsvereinen (TÜV) durchgeführt. Der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (Dekra) lag bei 33,5 Prozent und 15,9 Prozent der Fahrzeuguntersuchungen entfielen auf die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Der Anteil der Prüfungen durch die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeug-Sachverständiger (KÜS) nahm auf 10,2 Prozent leicht ab. Eine leichte Abnahme von 3,3 Prozent war bei der Anzahl aller durchgeführten Einzelabnahmen (2021: rund 1,0 Millionen; 2020: rund 1,04 Millionen) zu verzeichnen. Die Oldtimergutachten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent auf 100.036 Fahrzeuge an.

Patrick Solberg; press-inform

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