Sportwagenhersteller Porsche wird seine Antriebsstrategie neu ausrichten und künftig wieder stärker auf Verbrennungsmotoren setzen. Das kündigte VW-Konzernchef und Porsche-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume gestern im Rahmen der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen von Porsche an.
Trotz des anhaltenden Trends zur Elektromobilität sieht Blume weiterhin „eine starke Nachfrage nach leistungsstarken Verbrennerfahrzeugen – insbesondere in Schlüsselmärkten wie Nordamerika, dem Nahen Osten und Teilen Asiens.“ Der Sportwagenhersteller wolle deshalb sein Angebot an Modellen mit klassischen Antrieben weiterentwickeln und ausbauen.
Im ersten Halbjahr 2025 erzielte Porsche einen Umsatz von rund 18,7 Milliarden Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, der unter anderem auf eine geringere Nachfrage nach reinen E-Modellen wie dem Taycan zurückgeführt wird. Zwar bleibt die Elektromobilität ein wichtiges Standbein für die Marke, doch der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge stagnierte zuletzt. Das veranlasst das Unternehmen nun zu einem strategischen Umdenken.
„Wir setzen auf Technologieoffenheit und eine ausgewogene Antriebsstrategie“, erklärte Blume. Konkret bedeutet das: Porsche wird künftig nicht nur in E-Mobilität investieren, sondern parallel auch neue Generationen effizienter Verbrennungsmotoren entwickeln – darunter weiterentwickelte Varianten für die Modellreihen 911 und Cayenne.
Die Ankündigung markiert eine deutliche Abkehr von der bisherigen Marschrichtung. Noch vor zwei Jahren hatte Porsche betont, bis 2030 rund 80 Prozent aller Neufahrzeuge vollelektrisch verkaufen zu wollen. Zwar bleibt dieses Ziel grundsätzlich bestehen, doch es wird nun offener formuliert – ergänzt um die Bereitschaft, klassische Antriebe dort weiterzuführen, wo Kunden es wünschen und gesetzlich möglich ist.
In diesem Zusammenhang verweist Blume auch auf die Bedeutung synthetischer Kraftstoffe (E-Fuels), in deren Entwicklung Porsche seit Jahren investiert. „Der Verbrenner hat mit E-Fuels eine Perspektive – gerade für Sportwagenkunden, die das Fahrgefühl eines klassischen Antriebs schätzen.“
Um dem Strategiewechsel Rechnung zu tragen, kündigte Blume auch Investitionen in bestehende Produktionslinien sowie Forschung und Entwicklung im Bereich moderner Verbrenner an.
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