Für Kenner und Könner - Klassiker aus Rüsselsheim

1984er Opel Manta B 400 mit 200 PS

Für Kenner und Könner - Klassiker aus Rüsselsheim: 1984er Opel Manta B 400 mit 200 PS
Erstellt am 11. Januar 2012

Manta B 400: das ist zweifellos der Königsrochen im sportiven Manta-Schwarm. Nur sehr wenige Modelle wurden zur Homologation gebaut. Heute sind die Renner daher extrem rar. Eines der seltenen Exemplare befindet sich in den guten Händen von Matthias „Matty“ Vendel. Über die Substanzerhaltung des Opel hinaus, hat der 43jährige es sich zum Ziel gesetzt, den Manta 400 tüchtig auf Leistung zu trimmen.

1981: Premiere für den Manta 400

Lang, lang ist’s her: Weltpremiere feierte der Manta 400 auf dem 81er Genfer Automobilsalon. Ab Werk verfügt die fraglos agilste Version der von 1975 bis 1988 gefertigten B-Baureihe über einen drehmomentstarken 2,4 Liter-Vierzylindermotor mit einer beachtlichen Leistung von 144 Pferdestärken.

Die Fia fordert eine Kleinserie

Zwecks Homologation in der Gruppe 4 schrieben die damaligen Regularien des internationalen automobilen Rennsportverbandes FIA eine Stückzahl von 400 gefertigten Fahrzeugen vor. Das neue Reglement der Gruppe B für 1982 änderte dies, nur noch 200 Fahrzeuge mussten nachgewiesen werden. Bis 1984 baut Opel 245 daher lediglich Einheiten des Manta 400.

Der Manta folgt den Spurrillen des Ascona 400

Der Name Manta 400 zeugt aber auch – und vor allem - von der Abstammung von dem nicht minder legendären Ascona 400, dessen komplette Technik der Nachfolger übernahm. Dementsprechend stammen der Motor, das Fünfganggetriebe und die mit einem Sperrdifferential versehene Hinterachse vom Ascona.

Leistungssteigerung auf ca. 200 PS

Herzstück des Opel Manta 400 ist der 2,4-Liter-Motor mit Querstromzylinderkopf und 16 Ventilen, die von zwei obenliegenden Nockenwellen betätigt werden. Die Kurbelwelle verfügt über acht Ausgleichsgewichte. Statt der werksseitig mitgegebenen Bosch-Einspritzanlage wartet Matthias’ Manta mit 2 x 48er Weber-Doppelvergasern – gleichsam den „Phase-II“- und „Phase-III“-Triebwerken der Opel-Sport-Abteilung - auf. Es handelt sich übrigens nicht um die einzige Modifikation des Aggregats, dessen Leistung der Opel-Fan auf ca. 200 PS steigerte. Die Abgase werden über eine komplette Sebring-Auspuffanlage abgeleitet.

Klassisches Motor-Tuning für den Opel

Den originalen Irmscher-Unterbau des 2,4-Liter-Blocks kombiniert der passionierte Hobby-Schrauber mit einem 2,2-Liter-Zylinderkopf und einer asymmetrischen Nockenwelle (312/316 Grad). Bearbeitete Brennräume, geänderter Riemenantrieb (Umbau auf Flachriemen), Performance-Ventile (45/41 mm) mit Alu-Federtellern und eine erhöhte Verdichtung befeuern den Manta zur neuen persönlichen Bestleistung.

Schon der Serien-400 begeistert mit Fahrdynamik

210 km/h war der gierige Geselle im Serien-Setup bereits schnell. Den Spurt von 0 auf 100 km/h bewältigte der originale 144-PS-Manta in 7,5 Sekunden. Nicht schlecht. Aber Matthias’ Manta löst die Versprechungen der ambitionierten Optik wohl noch eindrucksvoller um. Genaue Zahlen möchte der Opel-Fan allerdings nicht nennen. Serienmäßig wurde ein Fünfgang-Getriebe verebaut; zwei Hinterachsübersetzungen standen seinerzeit ab Werk zur Wahl. Bereits beim Basismodell wird die Hinterachse von fünf Lenkern geführt, die optimierte Bremsanlage kann innenbelüftete Scheiben an der Vorderachse vorweisen.

Das Auto mit allen Sinnen erleben: Opel Manta 400

Laut, knackig und direkt: so ließe sich das Fahrerlebnis sicherlich ganz gut beschreiben. Keine Frage: der Manta hatte nichts mehr mit einer sportiven Familienkutsche gemein, sondern war ein kompromissloses Sport-Coupé mit Potential zu deutlich mehr wie seine erfolgreichen Einsätze im Motorsport bezeugen.

Seit 17 Jahren unzertrennlich

„Der Opel befindet sich seit 1987 in meinem Besitz“, erzählt Matthias. Ein großartiges Auto, das vor 17 Jahren so hergerichtet wurde, wie es heute dasteht. Lediglich der Motor wurde 2009 neu aufgearbeitet.

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Mattig-Federn beordern den Body Richtung Süden

Darüber hinaus wurden im Zuge der Instandsetzungsarbeiten alle Achsteile pulverbeschichtet und in PU-Buchsen gelagert. In Bezug auf das Fahrwerk seien ebenfalls die Mattig-Federn, welche die Karosserie um 60 mm absenken, und die gelben Koni-Dämpfer erwähnt.

Den Manta 400 gab’s als dynamisches Duo

Opel bot den Manta B 400 in zwei Versionen an. Für etwa 31.000 Mark (ca. 16000 Euro) gab’s eine Basisversion, während der aufgestylte Breitbau um die 40.000 Mark (ca. 20.000 Euro) kostete. Des Weiteren hielt Opel-Veredler Irmscher für den Motorsport zusätzliche Modifikationen an Karosserie, Fahrwerk und Motor bereit.

Sportpaket von Irmscher

So bot Irmscher für den Opel Manta 400 ein Komplettpaket an, welches Stoßfänger aus Kunststoff – vorne mit integriertem Frontspoiler –, verbreiterte Kotflügel, Seitenschwellerleisten, Leichtmetallräder im Format 8 J x 15 mit Reifen der Größe 225/50 VR 15 und einen dreiteiligen Heckspoiler beinhaltete.

Schön wie eh und je: Matthias‘ Manta 40

Matthias‘ Manta rollt auf perfekt zum des Sportcoupé passenden Ronal-Felgen in 8 x 15 ET23 daher. Sie sind mit Bridgestone-Reifen in der Dimension 205/50-15 bestückt. Die Karosserie ist im originalen Manta 400 Rein-Weiß lackiert und zeigt die ebenso attraktiven wie markanten Dekorstreifen aus jener Zeit. Herrlich!

Die Kabine wartet mit Neuigkeiten auf

Kein Wunder, dass Matthias an der Außendarstellung seines Opel Manta nicht das Geringste änderte. Inwendig wartet das Sportcoupé indes mit einigen Modifikationen auf. So erspäht das aufmerksame Auge ein 34er Raid-Lenkrad, den Schaltknauf eines Ascona A und die nachgerüstete Sitze des Manta i200/i240.

Manta mit Mystery-Faktor

Das war es dann aber auch schon an Modifikationen. Vorerst jedenfalls. Denn Matthias brütet bereits über zukünftige Schrauberpläne. Was der Niederkassler konkret im Schilde führt, „bleibt vorerst noch ein Geheimnis.“ Da heißt es also, sich in Geduld zu üben und auf den Treffen die Augen auf zuhalten. Die Freude auf ein Wiedersehen ist garantiert, denn allzu oft bekommt man eines dieser automobilen Raritäten ja leider nicht mehr zu Gesicht. Bei Matthias Vendel darf man allerdings sicher sein, dass dieser Opel Manta B 400 der Szene noch lange erhalten bleiben wird. Und zwar in 1A-Zustand.



Text & Fotos: Mathias Ebeling

Vau-Max kompakt

Fahrzeugtyp: Opel Manta B 400

Baujahr: 1984

Antrieb: 2,4-Liter-Vierzylinder 16V, Original 2,4-Liter-Unterbau von Irmscher, 2,2-Liter-Zylinderkopf mit asymmetrischer Nockenwelle, Brennräume überarbeitet, 48er Weber-Doppelvergaser, Airbox, Flachriementrieb, 45/41-mm-Ventile, Alu-Ventilfederteller, komplette Sebring-Auspuffanlage mit ovalem Endrohr

Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe

Bremsen: Serie

Räder: Ronal, 8 x 15 ET23 vo/hi

Reifen: Bridgestone Expedia, 205/50-15 vo/hi

Fahrwerk: Mattig-Federn, minus 60/60 mm, gelbe Koni-Dämpfer, alle Achsteile pulverbeschichtet und in PU-Buchsen gelagert

Karosserie: Original Manta 400

Innenraum: 34er Raid-Lenkrad, Schalthebel vom Ascona A, Sitze vom Manta B i200/i240

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