Busreisen mal etwas anders – VW T2 als junggebliebener Surf-Bus

Die gar nicht so katastrophale Geschichte vom Katastrophenschutz-Bulli

Busreisen mal etwas anders – VW T2 als junggebliebener Surf-Bus: Die gar nicht so katastrophale Geschichte vom Katastrophenschutz-Bulli
Erstellt am 28. Oktober 2013

Was macht man mit einem Volkswagen T2 Bus, Baujahr 1977? Wenn man einen besitzt, dann lautet die Antwort ganz klar: Behalten. Möchte man einen verkaufen, dann am besten im Internet. Der Hauptdarsteller unserer aktuellen Story stand gerade einmal eine halbe Stunde im Netz, ehe Swen Hundertmark auf ihn aufmerksam wurde. Der Tischler aus Rinteln im Weserbergland erinnert sich an den Zufallsfund im November 2010: „In der Anzeige fehlte die Telefonnummer. Die Tischlerei, die den Wagen inseriert hatte, habe ich dann über Google gefunden. Kurze Zeit später war der Bus mein!“

Der T2 war in einem katastrophal guten Zustand!

Bis 2002 befand sich der Bus in den Händen des Kieler Katastrophenschutzes, genauer gesagt des ASB Regionalverbandes Kiel. Nun war der allgemeine Zustand alles andere als katastrophal, wie man vermuten könnte. Das genaue Gegenteil war der Fall. Von 2002 bis zu jenem Tag im Herbst 2010 stand der Wagen in der Werkstatt einer Tischlerei. Die hatte den nahezu rostfreien T2 mit entfernten Sirenen und Aussensteckdose seinerzeit zu Restaurationszwecken erworben und aus Zeitmangel nie mit dem Neuaufbau begonnen.

Die Substanz erwies sich als äußerst gut erhalten

In der heimischen Werkstatt angekommen, nahm Swen den Neuzugang gründlich unter die Lupe und ließ das Schweißgerät warmlaufen. Kariöse Stellen waren trotz gründlicher Untersuchung kaum auszumachen und entsprechend schnell beseitigt. Die Scheiben erhielten allesamt neue Dichtungsgummis und sämtliche nachträglich angebrachten Löcher und Befestigungsmöglichkeiten für „Katastrophenzubehör“ wurden verschlossen.

Unkaputtbar bis heute.

Der originale 2.0-Liter-Motor im Heck des T2 hatte, genau wie der Rest vom Auto, übrigens gerade einmal 37.000 Kilometer auf der Uhr. Frisches Öl und frischen Sprit nachgefüllt, schon lief der luftgekühlte Boxer schnurrend wie am ersten Tag. Der Auspuff schrie ob der langen Gebrauchszeit zwar nach einem Austausch, das war es aber im großen und ganzen mit den Reparaturen.

Da Swen schon immer ein Fan des Surfer-Style war, wollte er den Bus natürlich ebenfalls im lockeren Hawaii-Stil lackieren lassen. RAL 2004 Reinorange und ein himmlischer Blauton eines 1973er Ford (Olympic Blue) lauteten die Vorgaben für den Lackierer. Auf die Idee mit dem Motiv für die Surfschule brachte ihn ein T-Shirt. Der örtliche Copyshop scannte es ein und baute einen Aufkleber daraus.

Der Berufstischler konnte sich im Innenraum austoben

Gelbe Nebellampen, Scheinwerferschirmchen und Weißwandreifen runden die optische Renovierung ab. Im Innenraum gab es nicht viel zu restaurieren. Nicht etwa aufgrund des guten Zustandes, es war vielmehr nichts drin. Leer! Da kam es natürlich sehr gelegen, dass Swen von Berufs wegen mit dem Möblieren und Einrichten von Räumen bestens vertraut ist und über das notwendige handwerkliche Geschick verfügt.

So zimmerte er aus reichlich Holz eine passende Innenausstattung, polsterte sie passend auf und versah das Interieur mit praktisch angehauchten Möbeln. Mit dem T2 und seiner Familie wollte er jederzeit an jeden Ort fahren und dort übernachten können. Dabei sollte der Wagen sowohl in der Toskana als auch am Gardasee eine gute Figur machen.

Dieser T2 fährt quer durch Europa – die Familie immer dabei!

Aus Bambus-Badezimmermatten und Ästen eines Lebensbaums fertigte Swen in vielen Stunden die Verkleidungsteile für die Campingmöbel. Da es in den langen und grauen Wintermonaten in der Schrauberhöhle oft kalt wurde, kam ihm die Standheizung gerade recht. Mit ihren 6,9 kW vermag sie den Innenraum des Busses in kürzerster Zeit kuschelig-warm aufzuheizen. Aber am liebsten fährt Swen mit seinem frisch renovierten T2 ohnehin in den Süden.

So führte Ihn und seine Familie gleich der erste Trip auf eine 4.500 Kilometer lange Reise nach Österreich, Italien, die Schweiz, Frankreich und wieder heim. Die Hundertmarks starteten an einem Dienstagnachmittag direkt nach dem TÜV-Termin. Defekte gab es keine. Dafür aber jede Menge begeisterte Kommentare und Blicke, egal wo die luftgekühlte Family mit dem lässigen Bus auftaucht. So machen Busreisen Spaß!

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW T2

Baujahr: 1977

Motor: originaler, luftgekühlter 2.0-Liter-Vierzylinder, Kennbuchstabe „CJ“, 1957ccm Hubraum

Leistung: 70 PS

Auspuff: neuer Originalauspuff

Räder: Original Stahlfelgen, Mooncaps

Reifen: Fulda Multistar M in 185R14, Weißwandringe

Bremsen: Serie, original

Fahrwerk: Original

Karosserie: Nachrüstlöcher verschlossen, gelbe Nebelscheinwerfer, Scheinwerferschirmchen, Alu-Trittbrett, Dachgepäckträger

Innenraum: Eigenbau Campinginnenausstattung aus Holz und Bambus, Kühlbox, Bett, Retro-Radio

ICE: JVC KD-R512 Headunit, Crunch Lautsprecher vorne, JBL Lautsprecher hinten

66 Bilder Fotostrecke | VW T2 als junggebliebener Surf-Bus - Busreisen mal etwas anders: Die gar nicht so katastrophale Geschichte vom Katastrophenschutz-Bulli #01 #02

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