Als Audi-Herzen noch im Zweitakt schlugen...

....da hieß Audi noch DKW!

Als Audi-Herzen noch im Zweitakt schlugen...: ....da hieß Audi noch DKW!
Erstellt am 16. Oktober 2008

Der Slogan "Vorsprung durch Technik" war noch nicht erfunden und ein DKW leicht an seinem typischen Klang zu erkennen: "Renn-Teng-Teng-Teng-Teng!" Der unverkennbare Sound eines Zweitakters, wobei die Drei-Zylinder von DKW nicht nur besonders elastisch und laufruhig waren, sondern auch im Motorsport erfolgreich.

Als sich die Auto-Union  GmbH am 3. September 1949 in Ingolstadt neu sortierte, wurde weitergeführt, was mit der 1932 gegründeten Auto Union AG begonnen hatte. Unter dem Symbol der vier Ringe hatten sich während der Weltwirtschaftskrise die Hersteller DKW, Audi, Horch und Wanderer zur Auto Union AG zusammengeschlossen.  Schon seit dem 19. Dezember 1945 war die "Ingolstädter Zentraldepot für Auto Union Ersatzteile GmbH" gegründet worden. Ihre Aufgabe war die  noch existierenden Auto Union-Vorkriegsfahrzeuge - immerhin 60.000 Stück in den westlichen Besatzungszonen - mit Ersatzteilen zu versorgen.

Der Neuanfang beginnt mit einem Kuriosum: Die unter dem Markennamen DKW (was auf den Dampf-Kraft-Wagen des dänischen DKW-Gründers  Jörgen Skafte Rasmussen zurückgeht) produzierte Modellpalette beinhaltet zwar einen Kombi, einen Transporter und auch Motorräder, aber keinen echten Personenwagen. Und noch eine andere Besonderheit zeichnete die DKW-Modelle aus: sie waren mit dem bereits erwähnten Zweitakter und Frontantrieb ausgestattet. Zwei technische Features, die in den 50er und 60er Jahren bei den Auto-Kennern für andauernde bisweilen sogar lautstark-engagierte Disskussionen sorgen sollte.



Auf den folgenden Seiten stellen wir eine Sammlung sehenswerter Audi-Vorläufer vor. Selbstmördertüren, Heckflossen und Chromgrills inklusive!



Viel Spaß beim Durchklicken


F89 - der neue DKW

Für die Technik des neuen DKW Personenwagens, Frontantrieb und Zweizylinder-Zweitaktmotor, stand das Vorkriegsmodell F 8 Pate; seine Karosserie entstand in Anlehnung an den Stromlinien-Prototypen F 9 aus dem Jahre 1939. Aus diesen Vorbildern setzt sich schließlich die Typenbezeichnung F 89 zusammen.


DKW Meisterklasse Universal

DKW Meisterklasse Universal, Typ F 89 S von 1951. Dieser DKW Kombi ist einer von nur 4.285 Universal mit einem Holzaufbau, wie er sonst hauptsächlich nur von englischen Kombis und amerikanischen Woodies bekannt ist.



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DKW F89 Meisterklasse

1950: DKW F89 Meisterklasse Cabriolet; Zweizylinder-Zweitaktmotor, 700 ccm, 23 PS.


DKW Schnelllaster: F 800/3

DKW 3=6 (F 800/3) Schnelllaster, Dreizylinder-Zweitaktmotor, 900 ccm, 32 PS, Baujahr 1955


Laufruhig wie ein Sechszylinder: DKW 3=6

DKW 3=6 Sonderklasse Typ F91 Luxus-Coupé; Dreizylinder-Zweitaktmotor; 900 ccm, 34 PS.


DKW 3=6 Typ F93

Schauspielerin Romy Schneider als "Car-Girl": DKW 3=6 Typ F93; Dreizylinder-Zweitaktmotor; 900 ccm, 38 PS


Europameister 1954: DKW F 91 "Monte Carlo"

Der DKW F 91 "Monte Carlo" in voller Fahrt. Nach Aufsehen erregenden Siegen – darunter auch der Klassensieg in der Rallye Monte Carlo – endete das erste Sportjahr mit einem Paukenschlag: die DKW Sonderklasse errang 1954 die „Europameisterschaft für serienmäßige Tourenwagen“. Die DKW-Fahrer Asse Walter Schlüter, Gustav Menz und Heinz Meier belegten die ersten drei Plätze.


Weltrekordhalter: DKW Monza

Der DKW Monza ist der erste DKW-Sportwagen der Nachkriegszeit und stellte 1956 fünf Weltrekorde auf.

Von dem Coupe wurde eine Kleinserie von 230 Exemplaren aufgelegt. 1956 stellte der DKW Monza in der Klasse bis 1100 ccm die neuen Weltbestmarken über 4000 Meilen, 5000 Meilen und 10 000 Kilometer sowie über die Zeitdistanzen von 48 und 72 Stunden auf.

Nach den Seriensiegen der DKW 3=6 Sonderklasse im europäischen Tourenwagen- und Rallyesport in den Jahren 1954 und 1955 begannen zwei Rennfahrer eine sportliche Karosserie für das erfolgreiche Modell zu entwickeln. Günther Ahrens und Albrecht W. Mantzel entwarfen auf Basis des 3=6 ein Rekordfahrzeug mit einer bei Dannenhauer & Stauss in Stuttgart angefertigten, extrem leichten Kunststoffkarosserie. Überraschenderweise gingen viele der in Kleinserie hergestellten Wagen in die USA, wo das leichte Sport Coupé mit der neuartigen Kunststoffkarosserie viele Liebhaber fand. Trotz bescheidener 44 PS brachte es der Dreizylinder-Reihen-Zweitakter auf beachtliche 140 Stundenkilometer. 10 500 Mark kostete das gute Stück 1956. Dass es bei den 230 ausgelieferten Stück bleiben sollte, liegt an der Tatsache, dass die Auto Union GmbH damals schon ein neues heißes Eisen im Sportwagen-Feuer hatte: Den Auto Union 1000 Sp, der 1957 kommen sollte.


Thunderbird auf bayrisch: Auto Union 1000 SP

Im April 1958 lief des Auto Union 1000 SP an, der mit einem 980ccm großen, 55 PS starken Motor bestückt war. Das 960 kg-Leichtgewicht beschleunigte in 23 Sekunden auf Tempo 100 und erreichte eine Vmax von 140 km/h. Oktober 1961 kam zum Coupé noch der 1000SP Roadster.

Im April 1965 lief die Produktion nach 5004 Coupes und 1640 Roadster aus.


Verwandtschafts-Verhältnisse: Ost und West knöttern im Zwei-Takt

Mit Grüßen nach drüben? Die Herzen von DKW Junior, (750 ccm, 34 PS) und Auto Union 1000S Limousine (1000 ccm, 50 PS) schlugen ebenso im Zweitakt wie die Trabbis, Wartburgs und natürlich IFAs


Natürlich auch in Blech: Auto Union 1000 Universal

Auto Union 1000 Universal; Dreizylinder-Zweitaktmotor; 1000 ccm, 44 PS


Elegant: Auto Union 1000S Coupé de Luxe

Auto Union 1000S Coupé de Luxe (Modell 1962); Dreizylinder-Zweitaktmotor; 1000 ccm, 50 PS.


Statt rund nun kantig: DKW F12

DKW F12 Roadster von 1964, Dreizylinder-Zweitaktmotor, 900 ccm, 45 PS


Der Neue: DKW F102

DKW F102; Dreizylinder-Zweitaktmotor; 1200 ccm, 60 PS


Der erste Audi!

Im September 1965 wurde der erste Viertakter aus Ingolstadt der Öffentlichkeit vorgestellt - seine Markenbezeichnung: Audi. Die Karosserie stammte vom DKW F 102. Zuvor hatte Volkswagen 1964 die Auto-Union übernommen und so vor einer Insolvenz bewahrt.

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