Viel Altes und Neues am Wörthersee

Das GTI-Vortreffen in Kärnten spaltet die Gemüter

Viel Altes und Neues am Wörthersee: Das GTI-Vortreffen in Kärnten spaltet die Gemüter
Erstellt am 3. Mai 2018

Auch in diesem Jahr bevölkern wieder zahlreiche Autofans und Tuningfreunde den wohl berühmtesten See der Welt und seine malerische Umgebung: Bereits Tage und Wochen vor dem eigentlichen GTI-Treffen am Wörthersee versammeln sich auch in diesem Jahr wieder die Besitzer Blech gewordener Träume auf vier Rädern in Kärnten – und sorgen wieder einmal bei einigen Einheimischen für massive Verärgerung.

Zum Zerreissen gespannt: Nerven der Anwohner werden auf eine harte Probe gestellt

Während die Tuner versucht haben, sich jahrelang von der Krawall veranstaltenden „Gummi Gummi“-Gemeinde abzukapseln und das inoffizielle „Treffen vor dem Treffen“ ins Leben gerufen haben um sich stressfrei zu treffen und friedlich zu versammeln, haben die Geister, die man versuchte zu vertreiben, die Szene längst eingeholt. Einstige „Hotspots“ wie die berühmte Mischkulnig-Tankstelle in Selpritsch oder der Riesen-Parkplatz an der „Turbokurve“ (Faaker See) sind zwar noch immer eine beliebte Anlaufstelle für Tuningfans, doch seit geraumer Zeit verlagert sich das Geschehen zusehens mehr zu den ursprünglichen Wurzeln: nach Reifnitz.

Back to Reifnitz

163 Bilder Fotostrecke | Viel Altes und Neues am Wörthersee: Das GTI-Vortreffen in Kärnten spaltet die Gemüter #01 #02 Rund um den Stein-Golf werkelt eine fleißige Truppe von Handwerkern an der Vollendung des Volkswagen-Stands zum offiziellen GTI-Treffenstart an Himmelfahrt. Und während rundherum noch emsig geschraubt, gesägt und gebohrt wird, haben die Tuner, die mit dem ganzen Krawall nichts zu tun haben möchten, ihr neues und altes Mekka für sich wiederentdeckt und machen es sich in Reifnitz gemütlich. Die Harmonie und Ruhe ist mit dem Getöse nur wenige Kilometer Luftlinie rund um den Faaker See und Velden nicht vergleichbar. Chillen und relaxen, sowie stressfreies Parken in Reifnitz und im krassen Gegensatz dazu aufgedübelte Plastikhütchen, tonnenschwere Betonbarrieren und Absperrgitter an Parkplätzen rund um Selpritsch und Co. Klare Botschaft: Hier ist man nicht willkommen.

Trotz allem bleibt die Polizei angenehm zurückhaltend


Fairerweise muss gesagt werden: Die Polizei, so konnten wir in einigen (allerdings nicht repräsentativen Gesprächen) Erfahrung bringen, reagiert trotz der zahlreichen Einsätze und des hohen Verkehrsaufkommens recht gelassen. Klar kreisen in den sozialen Netzwerken auch Fotos von hohen Strafmandaten, doch angesichts der vielen Falschparker und Fehlzünder wäre eigentlich noch viel mehr Potenzial zur Maßregelung vorhanden. Wenn es dann mal aus dem Ruder läuft, wie an einigen Abenden unmittelbar vor dem Casino Velden, wird die Bundesstraße kurzerhand komplett gesperrt und der Verkehr weiträumig umgeleitet.

Wie "Maschinengewehre": Anwohner fühlen sich von den Autofahrern belästigt

Tatsächlich ist die Willkommenskultur inzwischen vollends wieder in Reifnitz angekommen, während woanders versucht wird, den Tunern das Vortreffen madig zu machen. Zu überreizt scheint die Stimmung, aufgeheizt durch Bürgerbeschwerden und Initiativen. Hinzu kommen tägliche Berichte in den Tageszeitungen von „Maschinengewehrsalven“-ähnlichen Fehlzündungen, Anwohnern am Rande des Nervenzusammenbruchs und Leserbriefe, die drastische Gegenmaßnahmen fordern
.

Bleibt zum Abschluss festzustellen: Es gilt einmal mehr das Motto „Der See ist, was man daraus macht!“ Es kann chillig zugehen – oder chaotisch. Damit die Chaoten nicht Überhand nehmen und der friedlichen und gelassenen Mehrheit nicht vollends in die Suppe spucken, gilt es, Weitsicht zu bewahren. Dazu gehört Rücksichtnahme auf die Anwohner, Respekt statt nächtlicher Ruhestörung und gesittetes Benehmen statt Vermüllung. Nur dann hat der See eine Chance, den scharfen Kritikern zu zeigen, wie man es besser machen kann.

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