VW Caddy Maxi: Die etwas andere Lust am TurboLaster

Nutzwert gleich Null – Spaßfaktor hundert Prozent

VW Caddy Maxi: Die etwas andere Lust am TurboLaster: Nutzwert gleich Null – Spaßfaktor hundert Prozent
Erstellt am 7. Mai 2014

Bei dem Volkswagen Caddy denken die Meisten gleich an das typische Nutzfahrzeug der Handwerker und Installateure. Gerne grau und zweckoptimiert, kutschiert der Kastenwagen ganze Familien mit Kind und Kegel, aber auch Vertreter der Zunft mit goldenem Boden zuverlässig durch die Lande.

Der VW Ur-Caddy ist ein Exot in der Tuningszene

Dabei gab es vor vielen Jahren einen ganz anderen Caddy in der VW Modellpalette. Er basierte auf dem Golf 1 und technisch gesehen war es, zumindest bis zur B-Säule, auch einer. Zunächst für den amerikanischen Markt konzipiert, tauchte er in den 80er Jahren auch in Europa auf. Mit einer Starrachse und dem klassischen Aufsatz für die Ladefläche war er, vorzugsweise mit Dieselmotor, das ideale Lastentier für alle möglichen Firmen.

Den Caddy gab es auch mal in der XXL-Variante

Immer wieder verschlug es den VW Caddy auch in die Tuningszene. Nicht selten kamen dabei hochkarätig unfahrbare (aber verboten schöne) Umbauten mit leergeräumtem Motorraum, Weber-Vergasern und 13 oder 14 Zoll Minimalstbereifung und einer Bodenfreiheit jenseits von Gut und Böse heraus.

Dann gab es noch den Caddy XXL, der in den 90ern von der Firma Dietrich-Tuning in einer Auflage von rund einem Dutzend Stück hergestellt wurde.

Im Gegensatz zum normalen Caddy hatte diese Langversion Türen vom 2-türigen Golf 1, was eine Verlängerung der Karosserie um 21 Zentimeter erforderlich machte.

Karosserieseitig blieb der Caddy von Klaus Haginger aus dem österreichischen Kirchheim im Normalmodus, was der Lagerleiter jedoch als Gesamtkonzept auf die Räder stellte, kann sich als Ergebnis einer siebenjährigen Bauzeit sehen lassen.

Ein TT-Motor befeuert den Ex-Laster

Nicht weniger als den 1.8T-Motor aus einem Audi TT pflanzte der VW-Fan aus dem Alpenland in den Motorraum. Gechipt leistet der aufgeladene „AJQ“-Block jetzt 220 PS, die ihre Abgase durch eine Eigenbau-Auspuffanlage ins Freie atmen dürfen. Motorhalterungen und den Umbau des Triebwerks nahm Klaus in Eigenregie mit seinen Brüdern vor.

16 Zoll Ronal Felgen für ein besseres Fahrgefühl

Die Kraft schickt der Motor über ein 6-Gang-Getriebe vom Jubi-Golf 4 an die Vorderräder. Diese bestehen aus 7,5x16 Zoll großen, dreiteiligen Ronal Racing Felgen, deren Stern schwarz lackiert wurde. An der Hinterachse messen die Räder ein halbes Zoll mehr in der Breite, die Bereifung ist hüben wie drüben mit 195/40 angenehm knackig ausgefallen.

An der Vorderachse geben KW Gewindefederbeine den Ton an

Fahrwerkstechnisch war bei Klaus und seinem Caddy-Projekt ein Mix aus einem KW Gewindefahrwerk für eine Golf 1 Vorderachse sowie Bullock Style Hinterachsdämpfern und einem modifizierten Blattfederpaket für die Hinterachse angesagt. Dabei wird die Achse über, anstatt unter den Blattfedern montiert. Diese Maßnahme bringt auf einen Schlag eine ordentliche Tieferlegung – wenn das nur immer so einfach wäre..

Damit der gedopte Caddy auch knackig zum Stehen kommt, verzögern G60 Bremsen an der Antriebsachse und 16V-Stopper hinten die Fuhre adäquat. Insgesamt galt es, 15 Millimeter Blech nach außen zu bewegen, damit die Dunlops nicht an den Radläufen streiften und der Wagen fahrbar blieb.

Eine Ladefläche zum Transportieren von glänzendem Lack

Lässt man den Blick über die Karosserie schweifen, fallen sofort die Echtcarbon-Akzente auf. Außenspiegel, Stoßstangenecken und Türgriffe glänzen dank der verwobenen Kohlefaser. Der Lack stammt vom Passat und nennt sich „urban grey metallic“.

Die Rückleuchten stammen von Bullock Style und verleihen dem Heck eine ganz besondere Note, was durch die fehlende Stoßstange unterstrichen wird. Die Ladefläche ist keine mehr. Wer es wagt, hier eine Kiste Almdudler abzustellen, wird geteert und gefedert. Perfekt aufbereitet und auslackiert transportiert die einstige Nutzfläche nur noch den schönen Schein.

Carbon und Ton im kompakten Innenraum

Im Innenraum geht es edel und laut zu. Wenn Klaus auf den Audi S4 Sitzen ruht, klappt er schon mal den 7-Zoll-Monitor aus dem GFK-verkleideten und geglätteten Dachhimmel herunter und schaut sich einen Film an. Dabei schweift der Blick schon mal vom Bildschirm ab und konzentriert sich auf das Golf 1 GTI Armaturenbrett. Es wurde in mühsamer Kleinarbeit komplett mit Echtcarbonmatten laminiert. Da der Innenraum beim Caddy knapp ist, galt es, die Car Audio HiFi-Komponenten möglichst platzoptimiert in allen nur erdenklichen Ecken unterzubringen.

Daher freut sich Klaus besonders, dass während der Umbauphase alles glatt gegangen ist. Selbst durch den österreichischen TÜV ist der Turbo-Caddy problemlos durchmarschiert. Immer tatkräftig an seiner Seite: Die Brüder. Wenn es die Familie nicht gäbe, man müsste sie glatt erfinden.

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Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Caddy

Baujahr: 1988

Motor: Umbau auf 1,8T (Kennbuchstabe AJQ) aus einem Audi TT, Eigenbau Motorhalterungen, diverse Motor- und Anbauteile mit Echtcarbon veredelt, Chiptuning, ca. 220 PS

Getriebe: Golf 4, 6-Gang

Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk V1 an der Vorderachse, hinten Bullock Style Dämpfer und modifizierte Hinterachse

Bremsen: vorne G60, hinten Golf 2 16V

Räder: 3tlg. Ronal Racing, vorne in 7,5x16 ET24, hinten in 8x16 ET28, Stern schwarz lackiert

Reifen: Dunlop SP9000 in 195/40 R16

Karosserie: Radläufe rundum ca. 1,5cm gezogen, B-Säule gecleant, Carbon-Stoßstangenecken, Carbon-Zierleisten an Karosserie und Türgriffen, rot-weiße Bullock Style Rückleuchten, Heckstoßstange entfernt, Ladefläche gecleant, Neulackierung in urban grey metallic vom VW Passat

Innenraum: Golf 1 GTI Cockpit komplett inklusive Mittelkonsole und Unterteil in Echtcarbon, 30er Momo Lenkrad, Audi S4 Sitze, Golf 3 Einstiegsleisten und Sitzverkleidung in Echtcarbon, Dachhimmel aus GFK, lackiert und mit Pinstripings verziert

ICE: Panasonic Radio, Car Audio/Mac Audio Lautsprechersystem, JL Endstufe und 7 Zoll Monitor im Dachhimmel,

Dank an: meine Brüder, gepfeffert.com, Trend Carbon, Pfeil Design, Fudy, Cimmi, Hakan, Sannemann und meine Freundin für das Verständnis

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