Show, Shine und schnell

Dieser VW Golf 4 glänzt auf Tuning-Treffen und Rennstrecke

Show, Shine und schnell: Dieser VW Golf 4 glänzt auf Tuning-Treffen und Rennstrecke
Erstellt am 18. Januar 2018

Vorab ein Abstecher in die Rubrik „Wißt Ihr noch..?“ Heute: Der Golf 4. Gefühlt ist es noch gar nicht so lange her, da beherrschte er das Straßenbild. Inzwischen sieht man ihn kaum noch im Alltag. Und tatsächlich – Wolfsburgs Bestseller verließ die Produktionsstätten von 1997 bis (in Europa) 2003. Der Golf 4 war jenes Modell, dass eine hohe Materialanmutung im Innenraum aufwies und bis dato einzigartig geringe Spaltmaße. Viele sind der Meinung, in puncto Interieur sei VW damals seiner Zeit voraus gewesen.

Erstlingswerk: Seit 2001 schraubt und baut Christian an seinem Golf

Wenn man, wie Christian Leistner, im Jahr 2001 als erstes Auto einen Golf 4 sein Eigen nennen darf, hat das einen prägenden Einfluss auf die weitere Karriere von Mann und Maschine. Mit seinem braven 1,6-Liter Motor kutschierte er den Fliesenleger zuverlässig von A nach B, doch schon bald keimte der Wunsch nach mehr Optik und Wumms. Zunächst begnügte sich der VW-Fan aus Lengenfeld aber mit einem Satz Felgen und einem Fahrwerk. Drei Jahre lang war fahren und sparen (und Ideen sammeln) angesagt.

Herzverpflanzung: Ein 1.8T-Motor hielt Einzug und brachte mehr Fahrspaß

Im Herbst 2004 meldete Christian seinen Golf ab und legte los: Motorraumcleaning und Herztransplantation standen auf dem Programm. Das neue Triebwerk behielt die Zylinderzahl (4) bei und legte 0,2 Liter Hubraum zu. Was jedoch viel wichtiger ist: Es war ein 1,8T, also ein aufgeladener Motor und somit eine ideale Basis für künftigen Fahrspaß und weiteres Tuning. Genau genommen setzte Christian vor etwas mehr als 13 Jahren den Grundstein für das atemberaubend schöne Ergebnis, das er heute immer noch pilotiert.

Schick gemacht: Lack und Chromglanz geben sich mit Echtcarbon die Klinke

Im Laufe der folgenden Jahre griff der Besitzer immer wieder zu Schraubenschlüssel und anderem Werkzeug und verpasste dem Golf behutsame Updates. So erfolgte 2012 ein Umbau auf den Garrett GT28 Turbo. Diverse verchromte und carbonisierte Teile sorgen dafür, dass Christian auf Treffen die Haube gern öffnet. Die Scat-Stahlpleuel sieht man bei aller Schönheit nicht, ebenso wie das modifizierte 6-Gang Getriebe eines 4Motion-Modells – dafür aber umso besser die Kohlefaser-Ummantelung von Ansaugbrücke und Ventildeckel. Die 300 PS kann man nur erahnen, dafür machen sie sich dank einer FOX Abgasanlage akustisch sehr gut bemerkbar. 59 Bilder Fotostrecke | Show, Shine und schnell: Dieser VW Golf 4 glänzt auf Tuning-Treffen und Rennstrecke #01 #02

Rollt gut: 19-Zöller mit KW-Gewindefahrwerk sorgen für satten Auftritt

Ebenfalls weniger gut sichtbar, dafür für sicheren Stand und optimales Fahrverhalten unerlässlich: Das Fahrwerk. Hierbei handelt es sich um V2 Gewindefahrwerk von KW, in der „gepfefferten“ Variante. Der Golf rollt auf ATS GTR Felgen in der Größe 9x19 Zoll, die mit 225/35er Hankook Reifen bestückt wurden. Dahinter verstecken sich Lochkreisadapter von 5x112 auf 5x100mm. Die wiederum sind mit der aufgerüsteten Bremsanlage verbandelt. An der Vorderachse verzögert Christians Golf jetzt mit 365mm großen RS4-Bremsen, die auf 5x100er Lochkreis umgearbeitet wurden. 6-Kolben-Sättel von Porsche verbeißen sich bei Bedarf in die großen Teller. Die Hinterachse bremst mit 310mm Phaeton-Scheiben, die ebenfalls auf 5x100 umgebohrt worden sind. Hier kommen R32-Bremssättel zum Einsatz. Die nötigen Adapter lieferte Vandit Performance.

Lack-Kleid: Dezente Veränderungen und Mercedes-Farbe für den "Laufsteg"

Äußerlich wirkt der Vierer dezent und aufgeräumt, wie aus einem Guss. Dazu wurden die Stoßstangenansätze nahtlos anlaminiert. Die Prallleisten durften bleiben, ebenso behielt der Wagen VW-Embleme und den Heckwischer, der ja normalerweise als erstes „wegrationalisiert“ wird. Dafür verschwand die Dachantenne und der klobig wirkende Heckklappengriff. Die „Türklinken“ wurden durch Audi A6-Griffe ersetzt. Verbreiterte SRS-Tec Kotflügel aus GFK schaffen Bewegungsfreiheit an der Vorderachse; als i-Tüpfelchen verpasste Christian seinem Golf Scheinwerfer vom Jubi-GTI mit schwarzem Innenleben. Abgerundet wird das Komplettpaket durch eine Neulackierung in Luganograu von Mercedes.

Nimm Zwei: Recaro-Sitze für Rennsportflair

Mit dem Zweisitzer-Umbau und einem Wiechers-Käfig setzt dieser Golf eindeutig Race-Style-Akzente. Recaro Polo Position Sitze sorgen für Seitenhalt in schnell gefahrenen Kurven, während die Zusatzinstrumente in den Lüftungsdüsen Klarheit über Betriebszustände der lebenswichtigen Motorparameter verschaffen.

Dank 300 PS: Lässt den R32 locker stehen

Das Beste aus beiden Welten - Mit seinem mercedesgrauen 300 PS Golf kann Christian sich sowohl auf der Flaniermeile als auch auf der Rennstrecke sehen lassen. Nicht schlecht für ein inzwischen 17 Jahre altes Auto. Ja, der Golf 4 brachte der Autowelt neben den eingangs erwähnten Spaltmaßen und der Innenraum-Anmutung so einiges. Unter anderem auch den R32, doch das ist ein anderes Thema.

 

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 4

Baujahr: 1999

Motor: Umbau auf 1.8T, Garrett GT28 Turbolader, Scat-Stahlpleuel, Fox Auspuffanlage mit 2x76mm Endrohren, offener Luftfilter, diverse Motor- und Anbauteile in Lack, Chrom und Carbon, Motorraum gecleant, Batterie entfernt, ca. 300 PS

Getriebe: Sachs Kupplung, Umbau auf modifiziertes 6-Gang 4Motion-Getriebe

Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk V2 „gepfeffert“, R32-Vorderachse

Räder: ATS GTR Felgen in 9x19 ET48, dark grey, Lochkreisadapter von 5x112 auf 5x100 (vorne 20mm, hinten 15mm stark), Hankook Reifen in 225/35 R19

Bremsen: Audi RS4-Bremse mit 365mm-Scheiben und 6-Kolben Porsche-Sätteln an der Vorderachse, Phaeton-Bremse mit 310mm-Scheiben und R32-Bremssätteln an der Hinterachse, Bremse umgebohrt auf 5x100er Lochkreis, Adapter von Vandit Performance

Karosserie: Jubi-Scheinwerfer, Stoßstangenansätze nahtlos anlaminiert, Audi A6 Türgriffe, Dachantenne entfernt, Heckklappengriff gecleant, kleineres VW-Zeichen eingesetzt, LLS-Rückleuchten, VW-Embleme in Carbon, R32-Spiegel, Spiegeldreiecke in Carbon, Neulackierung in Luganograu von Mercedes

Innenraum: Umbau auf 2-Sitzer, Wiechers Käfig, Zusatzinstrumente in Lüftungsdüsen, Recaro Pole Position Sitze, Himmel und A-/B-/C-Säulen in Alcantara bezogen, Batterie in Reserveradmulde verlegt, MDF-Abdeckungen in Kofferraum

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