Sechs Richtige!

92er Golf II startet per VR6-Treibsatz kraftvoll durch

Sechs Richtige!: 92er Golf II startet per VR6-Treibsatz kraftvoll durch
Erstellt am 22. Juli 2021

Kaum zu glauben, aber wahr: Noch ein Jahr mehr auf dem Blechbuckel – und der Golf (Baujahr 1992) von Normen Beckert wäre eigentlich reif für das H-Kennzeichen. Dann könnte der Zweier nach deutschem Verkehrsrecht tatsächlich als Oldtimer gelten. Dieser Zweier will aber gar nicht zum alten Eisen gezählt werden. Denn mit dem nachgerüsteten VR6 ist Normens Golf weit davon entfernt, ein altgedientes Schnauferl zu sein, das nur noch für kurze Sommerausfahrten aus der schützenden Garage rollen darf. Vielmehr düst der gefittete VW dank seiner 174 PS voller Elan in den zweiten Frühling.

Der einstige Biedermann mutiert zum Kraftpaket

Als der Golf II 1992 vom Band lief, da wummerte zwischen den Stehwänden noch ein wacker tuckerndes 60-PS-Motörchen. 2017 hatte Normen den auch sonst recht brav daherkommenden Zweier erworben, um ihn mit dem kompakten Sechszylinder seines ausgemusterten VW Golf III VR6 aufzurüsten.

Hauptsache Golf

Die vielen Jahre eifriger Nutzung hatten Karosserie und Fahrwerk meines Dreiers mächtig zugesetzt, sodass entweder eine umfassende Restauration oder der Kauf eines neuen Wagens angestanden hätte“, blickt Normen zurück.

„Aber der Motor des Golf VR6 war noch tipptopp. Das Aggregat wollte ich daher auf jeden Fall erhalten. Und ich wollte weiterhin einen Golf fahren! Nach einigen Überlegungen wurde schließlich die Idee geboren, den VR6-Motor in einen Zweier-Golf zu implantieren.“

Altes Auto mit neuer Power

Ein Golf II mit VR6-Power ist zwar nichts Neues in der Schrauber-Szene, aber noch immer sorgt ein derart hochgepäppelter Zweier auf der Straße dank seines dynamischen Antritts für Überraschungen. Ein weiteres Pro-Argument ist der vergleichsweise unkomplizierte Einbau des Sechszylinders in einen Zweier Golf.

Noch mehr gute Neuigkeiten für den Zweier-Golf

Einiges an Arbeit bereitet die Organtransplantation freilich immer noch. Aber Normen scheut die Stunden in der heimischen Werkstatt nicht, wie dem Golf hinsichtlich der übrigen Modifikationen an Innenraum, Fahrwerk und Karosserie anzusehen ist. Darüber hinaus gönnte er dem Motor in Form der TA-Technix-Abgasanlage mit Fächerkrümmer und 100-Zellen-Kat ein durchsatzstarkes Update.

Bremsen mit Biss

Dem auf 174 PS gesteigerten Output trägt der 31-Jährige mit einer zupackenden Porsche-Bremsanlage an beiden Achsen sicherheitsbewusst Rechnung.

Von einem Porsche (996) stammen auch die 17-Zoll-Räder, die mit 185/35er Nankang-Pneus bereift sind. Ein Airride-System bewirkt, dass auf Knopfdruck die Rad-Reifen-Kombi spektakulär tief ins Gehäuse der abgesunkenen Karosserie eintunkt.

Dank Cleaning avanciert der Body zur „reinen“ Formsache

Die Karosserie erfreut das Auge mit dem seidigen Glanz des frischen Teakbraun-Metallic-Lacks (Audi). Ein gecleantes Finish (Embleme, Signets, Zierleisten und Antenne entfernt, Frontstoßfänger geglättet) sorgen im Mix mit den schwarz getönten Scheinwerfern für ein prägnantes Erscheinungsbild.

Beigfarbenes Leder bringt helle Freude ins Interieur

Das teakbraune Topping harmoniert hervorragend mit dem beigefarbenen Leder, welches das aus Porsche-Vollschalen bestehende Gestühl, den Schaltsack, die Türverkleidungen sowie die Seitenteile veredelt. Zur Aufwertung der Ausstattung trägt ferner der Wurzelholz-Schaltknauf bei. 

Außerdem steigern ein 28er Momo-Lenkrad, die VW-Alu-Pedalerie, zusätzliche Rundinstrumente in der Mittelkonsole und der trutzige Wiechers-Käfig die sportliche Anmutung der Kabine.

Weniger ist mehr

Selbige wurde übrigens zum puristischen Zweisitzer abgestrippt. Rückbank und Dämmstoffe raus - Emotionen rein! Befreit von allem alten Heck-Ballast glänzt der Golf im Fond nun ausschließlich mit den attraktiv drapierten Aggregaten der Airride-Technik, den polierten Verstrebungen des bereits genannten Wiechers-Käfigs und dem schönen Schimmer der teakbraunen Bleche.

"So kann der Golf bleiben", zeigt sich Normen mit dem VW rundherum zufrieden. "Aber ein bisschen was hier und da geht freilich immer", setzt der Hobby-Schrauber augenzwinkernd nach - und weckt so geschickt die Neugierde auf etwaige Updates in der kommenden Saison.

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Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf II

Baujahr: 1992

Motor: Implantierter VR6, Hubraum: 2792 ccm, Leistung 174 PS, TA-Technix-Fächerkrümmer, Auspuffanlage ab Kat von TA-Technix, 100-Zellen-Kat, 60-mm-Endrohr. Etliche 

Getriebe: Fünfgang-Schaltgetriebe

Bremsen: Porsche-Bremsanlage (Sechs-Kolben vorne und Vier-Kolben-Anlage hinten)

Räder: Porsche 996, 7 x 17-ET50 vo/hi

Reifen: Nankang, 185/35-17 vo/hi

Fahrwerk: TA-Technix-Airride

Karosserie: Grill, Frontstoßfänger und Heckklappe gecleant, Zierleisten und Antenne entfernt, Scheinwerfer schwarz getönt, Lackierung: Teakbraun-Metallic (Audi)

Innenraum: 28er Momo-Lenkrad, Wurzelholz-Schaltknauf, Alu-Pedalerie (VW), Porsche-Vollschalen, Rückbank entfernt, Fonds gesäubert, Wiechers-Überrollbügel, beigefarbenes Leder für Sitzschalen, Tür- und Seitenverkleidungen sowie Schaltsack

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