Wer an einen Escort-Service denkt, dem kommt vielleicht zunächst der ein oder andere weibliche Begleitdienst in den Sinn. Escort at its best hat aber auch Michael Will, der als Beulendoktor seine Brötchen verdient und mit einer Agentur zum Verleih von Damen eigentlich nichts zu tun, hat, zu bieten. Michaels Ford Escort MK3 Baujahr 1981 ist nämlich einer wie kaum ein anderer und der perfekte Begleiter für den gehobenen motorsportlichen Anspruch.

Michael Will versteht sein Handwerk. Nicht nur in Sachen Smart Repair und Blechbeulen-Heilkunst kommt es ihm zugute, dass der 37-Jährige ein versierter Schrauber ist. Im Alter von 17 ist er schon zum Autoumbauhobby gekommen.
Bundesweite Bekanntheit erlangte Michael mit einem bemüht modifizierten Express, in dem fünf Jahre harte Arbeit steckten, bevor er 2014 beim Hella-Show-and-Shine-Award eine Topplatzierung belegte.

Viele Arbeitsstunden und große Mühen investierte Michael auch in sein aktuelles Projekt, bei dem es sich um einem Ford Escort MK3 aus dem Jahr 1981 handelt. Vor gut zwei Jahren zog er sich das Auto an Land. Der Zustand des Escort war bei Kauf weitgehend seriennah. Doch das sollte sich in den kommenden Monaten grundlegend ändern.

Einer wie keiner

Nach dem Umbau ist der Escort nicht mehr wiederzuerkennen. Okay, er ist natürlich immer noch sofort als Ford Escort MK3 zu identifizieren. Doch die zivile Zahmheit, die dem MK3 zum Zeitpunkt seiner Erstzulassung im Februar 1981 bis zum Übergang in Michaels Besitz zu eigen war, ist mittlerweile innen und außen einer dynamischen Performance gewichen.

Ken Block findet den Michaels Escort gut

Der Look des Escort schaut dermaßen gut aus, dass kaum ein Blick an dem Wagen vorbei kommt. Auch die Pupillen von Ken Block, seines Zeichens Drift-As, Rallye-Profi und bekennender Ford-Escort-Maniac, blieben bei einer Begegnung im Rahmen einer Autoshow an der Erscheinung von Michaels Escort haften. Und als Michael den Gymkhana-Großmeister himself um ein Autogramm bat, signierte dieser ohne zu zögern bereitwillig die Heckklappe. Dank einer mittlerweile aufgebrachten Klarlack-Schutzschicht ist Ken Blocks Unterschrift auf dem Escort nicht nur ein Zeichen für die Ewigkeit, sondern auch ein deutlich für jedermann sichtbarer Ritterschlag.

Höhere Weihen der Fordbewegung erreicht

Eine Gymkhana-Machine pilotiert Michael Will zwar nicht, aber aus motorsportlicher Sicht hat der Escort MK3, dessen Exterieur übrigens nach wie vor in seine silbrige Erstlackierung gehüllt ist, eindeutig die höherer Weihen der Fordbewegung erreicht.
Individuelle und motorsportlichen Zeichen setzen an der Karosserie des Ford Escort nicht nur Vitaloni-Californian-Außenspiegel sowie Stoßstangen und Anbauteile in Glanzschwarz, sondern vor allem die originalen Ford-Motorsport-Verbreiterungen.

Bei letzteren soll es sich um sehr seltenes Zubehör handeln. „Weltweit gibt es von diesem Kit nur fünf Stück,“ weiß Michael zu berichten. Zwecks sportlichen Positionierung auf dem Aspahlt ist der Escort mit einem Gewindefahrwerk auf Koni-Basis von Prof. Futzemann ausgerüstet. Minus 90 mm/70 mm vorne/hinten heißt die aktuelle Justierung. Klassischer Sportlichkeit sowie einer weiteren Optimierung der Spur- und Linientreue fühlen sich die JR11-Räder von Japan Racing im Format 8 x 16 ET25 verpflichtet. Sie profilieren sich rundum mit 195/40er Falken-ZIEX-914- Pneus.

Viel Sport an Bord

Insofern der Anblick der Äußerlichkeiten viel Sport an Bord verspricht, so löst der Blick in den Innenraum diese Verheißung ohne Wenn und Aber ein. Das Drumherum des Arbeitsplatzes des Fahrers ist von Ballast wie Bodenbeläge, Rückbank und Original-Türverleidung erleichtert worden. Dafür findet sich im Escort allerhand sportliches Rüstzeug wie Momo-Lenkrad, Sandler-Trittbleche, Wiechers-Käfig, Sparco-Sprint-Sitze sowie eine Ford-Puma-Schaltkulisse (Schaltweg verkürzt).

Leistungssteigerung auf 150 PS

Michaels Ford Escort hat nicht nur die Optik eines Sportwagens zu bieten. Auch unter der Haube schlägt das Herz eines Athleten. Im gecleanten Motorraum ist ein 1,6-Liter-Motor (Serie: 79 PS) ansässig, der mittels RSi-Zylinderkopf, 300o-Kent-Nockenwelle mit mechanischen Stösseln, RSi-Krümmer, 45er Weber-Vergasern und einer RSi-1600-Abgasanlage auf eine Leistung von ca. 150 Pferdestärken geboostet wurde.

Wo ein Will ist, ist auch ein Weg

Schaut gut aus. Klingt astrein und fährt sich super. Man möchte meinen, dass Michaels Werk vollbracht wäre. Und wem dem so ist, dann soll es so gut und genug sein. Aber dem ist nicht so. Wo ein Will ist, ist immer auch ein Weg zur nächsten Escort-Evolutionsstufe. Und wie wird die für den Ford aussehen? „Es wird irgendwas geben. Nur was das ist, das kann ich heute noch nicht sagen“, sagt Michael. Okay, wir lassen uns auch zuweilen gern mal überraschen und blicken einer künftigen Begegnung mit Michael und seinem dann wohl erneut veränderten Ford Escort MK3 mit Vorfreude entgegen.

Bildergalerie: Ford Escort MK3 von Michael Will

36 Bilder Fotostrecke | Ford Escort MK3 mit viel Sport an Bord: Sexy & sporty: Escort mit besonderem Service #01 #02

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Ford Escort MK3

Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder, Motorraum gecleant, RSi-Zylinderkopf, 300o-Kent-Nockenwelle mit mechanischen Stösseln, RSi-Krümmer, 45er Weber-Vergaser, RSi-1600-Abgasanlage mit 70-mm-Endrohr, ca. 150 PS
Getriebe: manuelles Fünfganggetriebe
Fahrwerk: Professor-Futzemann-Gewindefahrwerk auf Koni-Basis (minus 90 mm / 50 mm vorne/hinten) 5-mm-Distanzscheiben je Seite vorn, Domstreben vorn/hinten
Räder: Japan Racing JR11 in 8 x 16 ET25 rundum
Reifen: Falken ZIEX 914 in 195/40 vorne / hinten
Karosserie: Silber, Erstlack von 1981 (mit Ausnahme Motor- und Innenraum), Stoßstangen und Anbauteile in Glanzschwarz lackiert, Vitaloni-Californian-Außenspiegel, Ford-Motorsport-Verbreiterungen, Autogramm von Ken Block
Innenraum: Momo-Lenkrad, Original-Türverkleidung und Bodenbeläge sowie Rückbank entfernt, Sandler-Trittbleche, Wiechers-Käfig, Sparco-Sprint-Sitze vorn, Ford-Puma-Schaltkulisse, verkürzter Schaltweg