Treue Vau-Max Leser kennen Tobi und seine Autos inzwischen gut. Tobi heißt mit Nachnamen zwar Schreiner, verdient seine Brötchen aber nicht mit Holz, sondern in der Versicherungsbranche. Nach dem Verkaufen von Policen legte er regelmäßig im „Freudenhaus“ auf. Dann kam nicht die Polizei, sondern zahlreiche Tanzgäste, denn „Freudenhaus“ ist der Name einer Disco in Deggendorf. Und wenn Tobi weder der einen, noch der anderen Beschäftigung nachgeht, begibt er sich meist auf die Suche nach alten Autos.
Tobi mag die alten Schlitten
Dass er dabei das richtige Näschen zu haben scheint, beweist sein automobiler „Lebenslauf“: VW Scirocco 1, noch ein Scirocco 1 und jetzt ein 1975er Audi 80 B1. Was es ist, dass ihn immer wieder in die Arme von Autos treibt, die so viel älter sind als er selbst - wir wissen es auch nicht. Sie üben eine magische Anziehungskraft auf den 33-Jährigen aus, vielleicht liegt es auch an der Tatsache dass Oldtimer in Zeiten orientierungsloser Finanzmärkte eine willkommene Alternative zu klassischen Sparmethoden darstellen. Altes Auto kaufen, etwas herrichten und irgendwann wieder gewinnbringend verkaufen, lautet die Devise. Dazwischen kann man aber durchaus seinen Spaß mit den Oldies haben, wie Tobi ebenfalls immer wieder aufs neue beweist.
Break the rules: Oldtimer dürfen auch foliert werden
Frei nach dem Motto „Break the rules“ wollte der Tuning-Fan aus Bayern der Limousine ein neues Äußeres überstülpen. „Normalerweise gehört so ein altes Auto lackiert“, grinst Tobi, „doch ich hab mir einfach gedacht, was solls, und hab ihn zum Folieren gegeben.“ Natürlich nicht, ohne „Väterchen Frost“ vorher fachgerecht den Garaus zu machen.
31 Bilder Fotostrecke | Break the Rules: 3F-Tuning am 1975er Audi 80 B1
Als Hakan von „Art of Car Wrapping“ mit der Karosserie durch war, erstrahlte die kantige Karosse des Mittsiebziger Modells in matt-weißem Folien-Finish. Für den Anfang nicht schlecht, doch da ging noch was. In Sachen Tieferlegung orderte der Musikmensch eine Spezialvariante des „gepfefferten“ KW Gewindefahrwerks in der Variante 3. Fahrwerkstuning von der Stange ist bei so einem alten Auto eben etwas schwierig.
Runde Sache: Ronal Felgen mit Nankang Reifen machen eine gute Figur
Schickes sollte sich fortan auch an den Audi-Achsen drehen. So baute Felgenspezi Thomas Müller einen Satz Ronal Racing Räder in 6x17 ET40 mit mattschwarzen Sternen und hochglanzpolierten Betten zusammen und veredelte die Alu-Schmuckstücke mit superschlanken Nankang-Felgen in 165/35 R17. Wenn Tobi nach Feierabend am Steuer seines „Oldies“ am liebsten über kurvige Landstraßen cruist, umklammern seine Hände eine stilechtes, altes Petri-Lenkrad.
Stoffsitze und Petri-Lenkrad für die kleine Zeitreise zurück in die 70er Jahre
Das „Popometer“ ruht auf originalen, braunen Stoffsitzen, die nur so vom Charme der siebziger Jahre strotzen. Statt Klima gibt es Ausstellfenster, statt Moniceiver ein antikes Philips Radio und originale Lautsprecher. Und wo man vielleicht den Turbo-Boost vermuten würde, schnurrt der serienmäßige, längs eingebaute 1,6-Liter Vierzylinder mit unaufgeregten und mehr als ausreichenden 75 PS vor sich hin. Spaß zu haben, kann manchmal eben so einfach sein.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: Audi 80 B1
Baujahr: 1975
Motor: 1,6-Liter Reihen-Vierzylinder Benzinmotor, 75 PS
Getriebe: Serie
Fahrwerk: gepfeffert.com made by KW Variante 3 Spezial-Gewindefahrwerk
Räder: Ronal Racing in 6x17 ET40, Stern mattschwatz, Betten hochglanzpoliert
Reifen: Nankang in 165/35 R17
Bremsen: Serie
Karosserie: entrostet und restauriert, Rückleuchten schwarz lasiert, Komplettfolierung in weiss-matt durch Art of Car Wrapping
Innenraum: Petri-Lenkrad. originale, braune Stoff-Innenausstattung
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