Hat der kleinste Kia hat das Zeug zum Klassenbesten?

2017er Kia Picanto GT Line im VAU-MAX.de-Fahrbericht

Hat der kleinste Kia hat das Zeug zum Klassenbesten?: 2017er Kia Picanto GT Line im VAU-MAX.de-Fahrbericht
Erstellt am 30. März 2017

Kia hat einen Neuen, einen komplett neuen Picanto, der nicht nur an die Qualitäten des Vorgängers anknüpfen, sondern diesen und die Mitbewerber in vielen Bereichen übertreffen soll. Wir waren mit dem Kleinstwagen in der sportlichen GT Line-Version für Euch unterwegs.

Mit seinen Abmessung und einer Länge von 3,60 Meter bleibt Kia den Maßen des Vorgängers treu und bewegt sich damit fast millimetergenau in dem Bereich, den auch der VW up!, Opel Adam oder Renault Twingo für sich beanspruchen. Technisch basiert der neue Kia Picanto auf der neuen „K-Bodengruppe“ des Konzerns, die wichtige 15 Millimeter mehr Radstand mit sich bringt, der vor allen dem Innenraum und dem Gepäckabteil zugutekommt. Das schluckt ab sofort ordentliche 255 Liter und verfügt über einen doppelten Ladeboden. Zusätzlich lassen sich noch die Rücklehnen im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umlegen.

Kleinwagen mit Mittelklasse-Feeling

Im Innenraum fühlt man sich auf den vorderen Sitzen des Picanto alles andere als beengt. Mit einigen Tricks haben hier die Designer für einen Innenraum gesorgt, der deutlich größer wirkt. Die schwarzen Ledersitze des GT-Line bieten guten Seitenhalt, fühlen sich sehr hochwertig an, sind toll verarbeitet und wahlweise mit roten oder grauen Kontrastfarben lieferbar. Als erstes Modell im preislich hart umkämpften A-Segment bietet der Picanto obendrein eine verstellbare Mittelarmlehne. Zahlreiche in schwarz glänzend lackierte Teile des Armaturenbretts lassen einen schnell vergessen, in welcher Fahrzeugklasse man eigentlich sitzt.

Lenkradheizung im Kleinstwagen, der Picanto hat sie

Verstärkt wird dieser Eindruck durch das große 7-Zoll-Navigationssystem mit Touchdisplay. Eine Smart-Phone-Anbindung via Apple CarPlay und Andriod Auto ist hier ebenso zu finden, wie eine Rückfahrkamera mit aktiver Spurführung oder eine Mittelkonsole, die das induktive Aufladen des Handys ermöglicht. Vom griffigen Lederlenkrad aus lassen sich Radio, die Multifunktionsanzeige und der Tempomat steuern. Dank serienmäßiger automatischer Klimaanlage kommt man im Sommer nicht ins Schwitzen, im Winter sorgen dann Sitz- und Lenkradheizung für wohlige Wärme.

GT Line als Top-Modell mit beinahe Vollausstattung

Aktuell ist der von uns gefahrene Picanto in GT Line-Ausführung ausschließlich mit einem 84 PS starken 1.2-Liter-4-Zylinder zu haben. Im Gegensatz zum Standardmodell verfügt die GT Line-Version über eigens designte Stoßfänger, Seitenschweller, Doppel-Endrohren am Heck und steht serienmäßig auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Der Wendekreis nahm gegenüber dem Vorgänger auf 9,40 Meter ab, die neue Plattform macht´s möglich.

Doch genug der Theorie, per Startknopf springt der Motor an, denn der Picanto verfügt über ein schlüsselloses Schließsystem. Zu hören ist vom 4-Zylinder nicht allzu viel, denn auch in Sachen Dämmung hat Kia den Picanto deutlich weiterentwickelt. Die Gänge der 5-Gang-Schaltbox flutschen sauber und schnell durch, Kupplung und Lenkung sind leichtgängig, wie es sich für typisches Stadtauto gehört. Für den 1.2er Motor.liefert Kia optional ein Automatikgetriebe

Vom Startpunkt aus geht es durch den lebhaften spanischen Stadtverkehr, über unzählige und teilweise echt üble Temposchwellen hinweg hinaus aus der Stadt auf die Autobahn und ins Ländliche. Hier zeigt sich ein weiteres Mal, dass Kia seine Hausaufgaben gemacht hat, nichts verwindet sich, nichts knarzt. Verantwortlich dafür ist, dass man den Anteil an hochfesten Stählen im Karosseriebau von 25% auf 44% erhöht, aber gleichzeitig das Gewicht um 28 Kilogramm reduziert hat.

Auf einer kurvigen Bergstraße können wir dem kleinen GT-Floh einmal richtig die Sporen geben und das neu abgestimmte Fahrwerk einem kleinen Härtetest unterziehen. Wobei Härte das falsche Wort ist, Federung und Dämpfung sind sauber, aber keinesfalls zu sportiv abgestimmt.

Mit einem Turbo-Picanto wächst die Modellpalette

Dennoch liegt der Picanto auf den anspruchsvollen Serpentinen sauber und zielsicher in der Spur, die breiten Reifen der GT Line tragen hier ihren Teil genauso dazu bei, wie die Drehmomentverteilung „Torque Vectoring“, die im Picanto durch Abbremsen des kurveninneren Rads erreicht wird. Zielsicher wuselt der Kleine so um die Kurven und macht auch bergab eine mehr als gute Figur. Vier Scheibenbremsen, an der Vorderachse innenbelüftet, sorgen für die passende und standfeste Verzögerung. Anders als bei den Mitbewerbern funktioniert der Kia-Notbremsassist des Picanto auch oberhalb von 50 Stundenkilometer bis zu einer Geschwindigkeit von 165 km/h.

Einzig bei steilen Anstiegen aus scharfen Kurven heraus tut sich der 84-PS-Motor dann doch etwas schwer und verlangt mehr Drehzahl. Grund dafür ist, dass der Benziner ganz ohne Turbolader auskommt und es so nur auf 124 Nm Drehmoment bringt. Wer mehr Power will, muss sich noch etwas gedulden, ein 100-PS-Turbo-Benziner steht schon in den Startlöchern, dessen 175 Nm dem Picanto ordentlich Beine machen dürften.

Fazit:

Mit dem neuen Picanto bietet Kia bereits ab 9.990 Euro einen toll ausgestatteten Kleinwagen, der sich in Sachen Fahrwerk, Design und Qualität keinesfalls vor den Platzhirschen verstecken braucht und diese in vielen Belangen locker in die Tasche steckt. Besonders die schon im Basismodell sehr umfangreiche Serienausstattung sowie die 7-Jahre-Kia-Garantie machen den Picanto zu deutlich mehr als nur einer Alternative.

 

 

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