Tuning und Änderungen an E-Autos - Ist das möglich?

Per Mausklick mehr Leistung

Tuning und Änderungen an E-Autos - Ist das möglich?: Per Mausklick mehr Leistung
Erstellt am 7. Mai 2021

„Nichts ist unmöglich, Toyotaaa…!!!“ – Kennst Du noch diese Werbung? Nun, von Toyota werden wir hier nicht berichten, allerdings von dem „nichts ist unmöglich“ schon. Doch es gibt auch Grenzen. E-Autos zu tunen, ist etwas komplett anderes, als die Kapazitäten eines Verbrenners zu steigern. Wir reden hier ausschließlich von leistungssteigerndem Tuning. Alles andere, was den optischen Bereich betrifft, da gibt es natürlich keinen relevanten Unterschied zwischen E-Auto und Verbrenner was wir anhand unseres VW e-up! GTE ja schon mehrmals gezeigt haben.

Tuning per Mausklick?

Leistungssteigerung, ein höheres Drehmoment, eine gesteigerte Höchstgeschwindigkeit und – bei E-Autos ganz besonders wichtig – eine schnellere Beschleunigung, davon träumen alle Tuning-Fans, die einen Elektro-Flitzer ihr Eigen nennen.

Dabei könnte es so schön einfach sein. Ein paar Klicks auf dem Laptop oder Smartphone, und man profitiert von deutlich gesteigerter Leistung. Wäre es beim E-Cars-Tuning doch mal so einfach, wie beim Online Slot-Spielen. Denn bei Casino-Fans ist es schon Standard: Ein paar Klicks auf die richtige Seite und schon eröffnet sich ihnen eine riesige Auswahl an brutalen Bonusangeboten verschiedenster Online-Casinos. Wie im Schlaraffenland: Einfach den besten Online-Bonus auswählen und direkt im Casino ohne Einzahlung loszocken.

Ganz so weit sind die Tuning-Profis noch nicht, aber sie arbeiten daran. Momentan bekleckern sich allerdings nur die allerwenigsten mit Ruhm.

Leistungstuning bei E-Autos bieten nur wenige Tuningschmieden an

VW e-up! GTE Video: Endlich bauen wir ihn, den GTE-up! Endlich geht’s weiter. Unser Krümel bekommt sein Sommer-Outfit. Und was für eines. Neben neuen Räder spendieren wir dem e-up! auch einen noch sportlichen... „Wie bitte? Ich dachte, darum dreht sich hier dieser Artikel“, wirst Du jetzt vielleicht denken. Keine Sorge, Du kannst hier von den wenigen Pionieren erfahren, die sich gegen das Unmögliche stemmen – und tief in die hohe Kunst des Software-Tunings eingetaucht sind.

Um zu klären, was alles möglich ist und wo die Grenzen liegen, muss man folgende Punkte einzeln beleuchten:

Zuvor muss eines gesagt werden: Autohersteller drosseln die Motoren ihrer Wagen (auch Verbrenner), um so verschieden teure Modelle zu erzeugen. Ein Mercedes-Coupé mit 150 PS, eines mit 200 PS und eines mit 230 PS bringt mehr Geld. Auch bisher haben sich Tuner das immer zunutze gemacht. Bei Elektroautos entwickelt sich das Tuning also in Richtung Herstellersoftware-Hack.

Leistungssteigerung bei mittleren E-Autos

Bei den „normalen“ E-Autos, also weder bei reinen Sportwagen noch bei den Sportversionen von normalen Wagen, besteht bei weitem das größte Tuning-Potential. Doch ein Problem ist leider nicht wegzudiskutieren: Es gibt bei fast allen Wagen einen Punkt, wo der Stromverbrauch massiv ansteigt, aber nur noch minimale Leistungsverbesserung erzielt wird. Dementsprechend könnte man softwareseitig noch einiges an Leistung freischalten, aber es führt zu fast gar nichts und beschneidet die Reichweite extrem. Und was bringt das coolste, getunte Auto, wenn man alle 100 km an die Steckdose muss.

Bei Sportwagen ist das aufgrund der Aerodynamik und weiterer Unterschiede in der Konstruktion anders. Als „normalen“ Wagen nehmen wir einmal den elektrischen Smart. Die Tuningschmiede Brabus hat sich den Smart vorgenommen und ihn in einen Smart Brabus Ultimate E verwandelt. Bei der Leistung hat sich aber – im Gegensatz zu der Optik – nicht wirklich viel getan: Die Akkukapazität wurde zwar von 60 kWh auf 68 kWh gesteigert, das Drehmoment von 160 Nm auf 180 Nm und die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h blieb jedoch gleich. Allerdings wurde die Drehmomentkurve optimiert, sodass der Brabus Smart bei hohen Geschwindigkeiten eine deutlich sattere Beschleunigung hat.

Und bei der Beschleunigung liegt auch das Hauptaugenmerk beim E-Tuning. Wobei es hier nicht nur um „von Null auf Hundert“ geht, sondern beispielsweise um eine schöne Beschleunigung von 80 km/h auf 130 km/h. Auch ein anderer Tuner, xxx Performance, hat ein paar Modelle aufgepimpt: Der eGolf, BMW i3 und der Fiat 500 E haben jetzt mehr Beschleunigung und Speed, dafür weniger Batterielaufzeit. Wie sie das anstellen, darüber schweigt sich xxx Performance aus, streng geheim!

Die Kings – Hacker aus Kanada

Die Könige aber sind zurzeit Hacker aus Kanada. Sie haben die Software von Tesla geknackt und können nun die volle Leistung sowie Software-Specials, wie einen Drift-Mode für die teureren Tesla-Modelle, freischalten. So bringt ihr Boost 50-Paket satte 50 PS mehr Leistung für das Model 3. Plus, und die Beschleunigung beträgt nun 3,8 Sekunden statt 4,4 Sekunden von 0 auf 60 Meilen.

Diese Steigerung sowie eine zweite Steigerung der Leistung um 150 PS kann man jeweils fast identisch auch von Tesla freischalten lassen. Allerdings für den dreifachen Preis. Die Hacker haben sogar eine Firma namens Ingenext gegründet, unter der sie jetzt das Software-Tuning vermarkten.

Interessant dürfte es werden, wenn die Ingenext Boost-Optionen für die Sportwagen von Tesla, vor allem für den kommenden Roadster, angeboten werden.

Leistungssteigerung bei elektrischen Oberklasse-Sportwagen

Tja, hier wird die Luft ganz eng. Denn hier kommt man je nach Modell natürlich auch an den Punkt, wo die Hersteller selbst bis an die Grenzen des Machbaren gehen. Wo man also keine Drosselung mehr freischalten kann, weil diese schon vom Hersteller freigeschaltet ist. Ein Beispiel ist der Porsche Taycan, der in der günstigsten Variante (4S) 105.000 Euro kostet. Diese Variante – darum der Name 4S – braucht allerdings auch 4,0 Sekunden von Null auf Hundert. Wenn man richtig schnell beschleunigen will, muss man schon das Top-Modell Taycan Turbo S für 185.000 Euro nehmen. Man kann davon ausgehen, dass der mit Abstand größte Teil einfach nur die Software ist. Sprich, man kann fest damit rechnen, dass Porsche selbst seinen 100.000 Euro-Sportwagen noch drosselt. Dementsprechend könnten Hacker oder Tuner, nennt es wie ihr wollt, die günstigeren Modelle „tunen“. Die Turbo S-Version mit hoher Wahrscheinlichkeit allerdings nicht mehr.

Fazit

Ganz allgemein muss man allerdings feststellen, dass es einen ganz neuen Typ Tuning-Experte braucht, der den Bereich E-Car-Tuning abdeckt. Leute, die zumindest die Skills eines Hackers haben. Vermutlich wird der eine oder andere Top-Hacker in den nächsten Jahren feststellen, was für eine lukrative (legale) Möglichkeit sich ihm hier bietet, als Tuning-Profi Karriere zu machen.

Wir dürfen auch darauf gespannt sein, wie die Fahrzeug-Hersteller darauf reagieren werden. Von Tesla haben wir ja schon eine erste Reaktion erlebt. Sie haben bei einem Softwareupdate alle Kunden mit Ingenext-Tuning-Chip darauf hingewiesen, dass das gefährlich ist und den Chip geblockt. Doch kurze Zeit später haben die Tuner einen kleinen Zusatz-Chip zum anstöpseln verschickt, auf dem „Nice Try“ stand, eine an Tesla gerichtete Botschaft: „Netter Versuch“.

Solange die Hersteller absichtlich softwareseitig drosseln, so lange werden smarte Hacker oder Tuner auch einen Weg finden, alle Funktionen freizuschalten. E-Auto-Tuning hat also gerade erst begonnen, und es könnte, ähnlich wie das Tunen der Verbrenner, ziemlich verrückt werden.

Gerade wenn demnächst Festkörper-Batterien in Serien-Autos verbaut werden, könnten Softwarelösungen, die brutal Strom freischalten und sich Null um Reichweite und Akku-Haltbarkeit kümmern, könnte das nochmal zu richtig heißen, durchgeknallten E-Cars führen. Die nächsten Jahre werden auf jeden Fall spannend.

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