Nachgerechnet: Wer kann sich ein E-Fahrzeug überhaupt leisten

E-Autos: Für wen lohnt sich die Anschaffung und Nutzung wirklich?

Nachgerechnet: Wer kann sich ein E-Fahrzeug überhaupt leisten: E-Autos: Für wen lohnt sich die Anschaffung und Nutzung wirklich?
Erstellt am 6. August 2024

Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen nimmt weltweit stetig zu. Bis Ende 2023 waren rund 42 Millionen Elektrofahrzeuge weltweit im Einsatz, eine Steigerung von 50 % im Vergleich zum Vorjahr. Allein in Deutschland fuhren etwa 2,3 Millionen Elektroautos, während die USA rund 4,8 Millionen und China beeindruckende 23,4 Millionen verzeichneten. Diese Zahlen verdeutlichen den wachsenden Trend zur Elektromobilität und werfen die Frage auf: Wer benötigt wirklich ein Elektroauto?

Wer profitiert aktuell am meisten von den E-Flitzern?

Elektroautos sind besonders geeignet für Menschen, die regelmäßig kurze bis mittlere Strecken fahren und Zugang zur Ladeinfrastruktur haben. Wer eine eigene Garage oder einen festen Stellplatz mit Lademöglichkeit hat, kann von den Vorteilen eines E-Autos am meisten profitieren. Pendler, die täglich viele Kilometer zurücklegen, können durch niedrigere Betriebskosten und weniger Wartungsaufwand ebenfalls gewinnen.

Kompakt mit E-Antrieb: Diese Modelle sind aktuell der Hit

Volkswagen und Tesla gehören zu den beliebtesten Marken, wenn es um elektrifizierte Antriebe geht. Vor allem der VW ID.3 ist eines der beliebtesten E-Autos unter deutschen Fahrern. Seit der Einführung 2019 wächst die ID.3-Familie unaufhörlich und verbessert sich kontinuierlich. Die Modelle der Zukunft sollen noch mehr Power haben und weniger Strom verbrauchen. Damit wird das Fahrzeug nicht nur ein Mobil für den städtischen Verkehr, sondern auch für Pendler und Familien, die Wert auf Komfort und Reichweite legen. Immerhin kommt man mit dem ID.3 schon bis zu 420 Kilometer weit.

Tesla Model 3

Das Tesla Model 3 ist ein Favorit unter den Elektroautos weltweit. Es bietet beeindruckende Reichweiten von bis zu 614 Kilometern (je nach Modell) und eine herausragende Leistung. Tesla ist bekannt für seine fortschrittliche Technologie und das umfangreiche Netz von Superchargern, was das Aufladen erleichtert. Das Model 3 eignet sich besonders für Technikbegeisterte und Vielfahrer, die lange Strecken zurücklegen möchten. Die hohe Reichweite und die schnelle Ladefähigkeit machen es außerdem zu einer praktischen Wahl für Langstreckenfahrer.

Opel Corsa-e

Der Opel Corsa-e ist ein kompakter Stadtflitzer, der sich perfekt für den urbanen Raum eignet. Mit einer Reichweite von bis zu 337 Kilometern verspricht er ausreichend Flexibilität für den täglichen Gebrauch. Der Corsa-e ist besonders attraktiv für junge Fahrer und Stadtbewohner, die ein wendiges und leicht zu parkendes Auto suchen, denn die kompakte Größe und der erschwingliche Preis machen ihn zu einer idealen Wahl für den städtischen Verkehr.

Hyundai Kona Electric

Der Hyundai Kona Electric kombiniert Vielseitigkeit mit einer beeindruckenden Reichweite von bis zu 484 Kilometern. Dieses Modell eignet sich hervorragend für Fahrer, die sich ein kompaktes SUV mit guter Reichweite und modernem Design wünschen. Der Kona Electric bietet viel Platz und eine hohe Sitzposition, was ihn für Familien und Outdoor-Enthusiasten prädestiniert. Die Kombination aus Reichweite und SUV-Charakteristika macht ihn zu einer vielseitigen Wahl für verschiedenste Bedürfnisse.

Renault Zoe

Der Renault Zoe ist ein beliebtes Modell in Europa und besonders bekannt für seine Benutzerfreundlichkeit und seine Reichweite von bis zu 395 Kilometern. Der Zoe ist ideal für Pendler und Stadtbewohner, die ein zuverlässiges und kostengünstiges Elektrofahrzeug suchen. Mit seiner kompakten Größe und der einfachen Handhabung ist er zudem perfekt für den täglichen Stadtverkehr geeignet. Die erschwinglichen Betriebskosten und die praktische Reichweite machen ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für viele Fahrer.

Nachgerechnet: Wer kann sich ein E-Fahrzeug überhaupt leisten?

Die Anschaffungskosten für ein Elektroauto können stark variieren, je nach Modell und Ausstattung. Einige der beliebtesten Modelle wie der VW ID.3 kosten ab 38.000 Euro, das Tesla Model 3 ab 53.000 Euro, der Opel Corsa-e ab 34.000 Euro, der Hyundai Kona Electric ab 35.000 Euro und der Renault Zoe ab 36.000 Euro. Diese Preise können durch Rabatte der Hersteller aktuell wieder reduziert werden.

Wartungskosten

Elektroautos haben im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren bis zu 35 % geringere Wartungskosten. Dieser Kostenvorteil ergibt sich aus der einfacheren Konstruktion von E-Autos. Elektromotoren haben deutlich weniger bewegliche Teile als Verbrennungsmotoren, was zu weniger Verschleiß und somit geringeren Wartungskosten führt. Während bei Verbrennern regelmäßig Ölwechsel, Zündkerzenwechsel und Abgasuntersuchungen anfallen, entfallen diese Wartungsarbeiten bei Elektroautos vollständig. Allerdings sind regelmäßige Inspektionen und Wartungen auch bei E-Autos notwendig, um die Fahrzeugleistung und -sicherheit zu gewährleisten. Diese Inspektionen umfassen die Überprüfung der Bremsen, der Batterie, der Elektronik und der Reifen, was insgesamt dennoch deutlich weniger Aufwand und Kosten bedeutet.

Versicherung

Auch E-Fahrzeughalter benötigen eine Versicherung. Diese kann in speziellen Tarifen sogar günstiger sein als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, denn die speziellen Tarife basieren oft auf den niedrigeren Unfallzahlen und den geringeren Schadenskosten, die mit Elektroautos verbunden sind. Elektroautos werden außerdem aufgrund ihrer Technologie und Sicherheitsmerkmale oft als weniger risikoreich eingestuft.

Ein typischer Haftpflichtversicherungstarif für ein Elektroauto könnte etwa 300 bis 500 Euro pro Jahr betragen, da E-Autos seltener in Unfälle verwickelt sind und weniger schwerwiegende Schäden verursachen. Die Teilkaskoversicherung, die Schäden durch Diebstahl, Feuer, Glasbruch und Naturgewalten abdeckt, könnte zwischen 200 und 400 Euro jährlich kosten. Die Vollkaskoversicherung, die den umfassendsten Schutz bietet, einschließlich selbst verursachter Schäden, könnte für Elektroautos zwischen 600 und 1.000 Euro pro Jahr liegen.

Damit es rollt: Energie zapfen

Die Stromkosten für den Betrieb eines Elektroautos sind im Vergleich zu Benzin oder Diesel deutlich niedriger. Der Verbrauch eines E-Autos liegt zwischen 15 und 25 kWh pro 100 Kilometer. Nehmen wir an, der durchschnittliche Strompreis beträgt 0,30 Euro pro kWh, dann liegen die Kosten für 100 Kilometer zwischen 4,50 und 7,50 Euro. Dies ist deutlich günstiger als die Kosten für Treibstoff bei herkömmlichen Fahrzeugen.

Hinweis: Wer nicht immer unterwegs nach Zapfsäulen für Strom suchen möchte, kann sich auch zu Hause eine eigene Stromtankstelle installieren. Die sogenannten Wallboxen sind nicht nur komfortabel, sondern oft auch deutlich schneller beim Laden.

Die Kosten für die Anschaffung und Installation einer Wallbox variieren je nach Modell und den spezifischen Installationsanforderungen. Eine Wallbox selbst kostet in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro. Hinzu kommen die Installationskosten, die stark von den Gegebenheiten vor Ort abhängen. Bei einer einfachen Installation ohne größere Umbauten liegen die Kosten oft zwischen 500 und 1.000 Euro. Insgesamt sollte man also mit Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro rechnen.

Finanzierung für E-Mobile: Damit bleibt die monatliche Rate erschwinglich

Das oben angeführte Beispiel für die Kosten eines Elektroautos wie des VW ID.3 zeigt, dass Kunden einen Basispreis von 38.000 Euro zahlen müssten. Mit der maximalen staatlichen Förderung von 6.570 Euro reduziert sich der Preis auf 31.430 Euro. Die Anschaffungskosten setzen sich also aus dem Grundpreis von 38.000 Euro und dem Abzug der Förderung in Höhe von 6.570 Euro zusammen, wodurch sich ein Endpreis von 31.430 Euro ergibt.

Die jährlichen Betriebskosten beinhalten mehrere Komponenten. Stromkosten für eine Fahrleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr und einem Verbrauch von 20 kWh pro 100 Kilometer belaufen sich auf etwa 900 Euro. Die Wartungskosten sind im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen um etwa 35 % niedriger und werden auf 300 Euro pro Jahr geschätzt und Versicherungskosten betragen etwa 600 Euro pro Jahr.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren ergeben sich folgende Gesamtkosten: Die Anschaffungskosten betragen 31.430 Euro. Die Stromkosten summieren sich über fünf Jahre auf 4.500 Euro, die Wartungskosten auf 1.500 Euro und die Versicherungskosten auf 3.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten über fünf Jahre also auf 40.430 Euro.

Ballonfinanzierung für alle, die es flexibel mögen

Immer mehr Deutsche nutzen die Chance, für den Kauf auf Raten. Beliebt ist dieses Vorgehen vor allem bei hochpreisigen Gütern wie Kraftfahrzeugen. Die Ballonfinanzierung ist eine besondere Art der Autofinanzierung, die sich durch niedrige monatliche Raten und eine hohe Schlussrate auszeichnet. Diese Finanzierungsmethode ist besonders attraktiv für diejenigen, die eine geringe monatliche Belastung wünschen und gleichzeitig Flexibilität am Ende der Laufzeit schätzen.

Über die gesamte Laufzeit des Darlehens werden sehr niedrige monatliche Raten gezahlt. Sie decken hauptsächlich die Zinsen und nur einen kleinen Teil der Tilgung des Kredits ab. Der größte Teil des Kredits wird als Schlussrate, auch Ballonrate genannt, am Ende der Laufzeit fällig. Kostet das E-Mobil beispielsweise 30.000 Euro, so könnte sich bei 48 Monaten Laufzeit eine Rate von 200 Euro ergeben. Am Ende bleibt eine Schlussrate von 15.000 Euro offen.

Das spricht für diese Darlehensform

Die geringe monatliche Belastung macht es vielen Menschen möglich, ein hochwertigeres E-Fahrzeug zu nutzen, als es bei herkömmlicher Finanzierung möglich wäre. Die Flexibilität am Ende der Laufzeit bietet mehrere Optionen, was besonders für diejenigen interessant ist, die sich noch nicht langfristig binden möchten. Eine Möglichkeit zur Tilgung der Schlussrate besteht darin, die Ballonrate in einer Summe zu bezahlen. Dies erfordert eine gute finanzielle Planung und entsprechende Rücklagen. Zum Beispiel könnte eine Schlussrate von 15.000 Euro aus eigenen Ersparnissen beglichen werden.

Eine weitere Option ist die Anschlussfinanzierung, denn es besteht die Möglichkeit, die Schlussrate durch eine neue Finanzierung oder einen Anschlusskredit zu begleichen. Dies verlängert die Rückzahlungsdauer und verteilt die hohe Schlussrate auf weitere monatliche Raten. Beispielsweise könnten die 15.000 Euro Ballonrate über einen neuen Kredit mit einer Laufzeit von weiteren 36 Monaten finanziert werden, wodurch die monatliche Belastung weiterhin gering bleibt.

Die Fahrzeugrückgabe ist eine zusätzliche Option. Bei einigen Finanzierungsmodellen kann das Fahrzeug am Ende der Laufzeit auch an den Händler zurückgegeben werden. Dies ist oft in Verbindung mit Leasingverträgen möglich, bei denen die Schlussrate entfällt, sofern der Restwert des Fahrzeugs den Erwartungen entspricht. Beispielsweise könnte das Auto an den Händler zurückgegeben werden, und es entstehen keine weiteren Kosten, sofern der Restwert des Fahrzeugs entsprechend kalkuliert wurde.

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