Einsteiger-Info: Das Auto selber tunen

Erfahre hier, worin die Faszination des Tunings liegt, was man tunen kann und welche Regeln zu beachten sind.

Einsteiger-Info: Das Auto selber tunen: Erfahre hier, worin die Faszination des Tunings liegt, was man tunen kann und welche Regeln zu beachten sind.
Erstellt am 16. August 2021

Rund 10 Prozent der Deutschen schrauben in ihrer Freizeit an ihren Autos. Autotuner gehen einen Schritt weiter. Sie wollen ihre Fahrzeuge nicht nur gut gepflegt wissen, sondern es geht um bessere Motorleistung, niedrig gelegte Karosserie und ein verändertes Fahrwerk oder um eine veränderte Silhouette. So geht Tuning:

Warum ist Auto-Tuning so beliebt?

Es ist wohl eine Mischung aus dem Wunsch, ein unverwechselbares, individuelles Auto zu besitzen, dem Ziel, möglichst viel Leistung aus dem Fahrzeug herauszuholen und zu zeigen, welche Ideen in einem schlummern und dass man sie auch umsetzen kann. Viele genießen die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und den Wissensaustausch bei Tuning-Treffen.

Was kann man tunen?

Im Prinzip kann man alles an einem Auto tunen. Man muss jedoch immer im Rahmen der rechtlichen Vorgaben handeln und die Sicherheit bedenken. Veränderungen am Fahrwerk oder Motor, etwa, sollte man nur vornehmen, wenn man eine entsprechende Ausbildung im KFZ-Bereich hat, oder über die entsprechende Erfahrung verfügt.

Fahrwerktuning

Darunter fallen alle Veränderungen am Fahrwerk, das heißt, der Federung und der Stoßdämpfer. Oft lautet die grundsätzliche Frage: Luftfederung oder klassisch, am besten mit Tieferlegungsfedern oder Gewindefahrwerk?

Aber auch der Austausch von Felgen und Reifen gehört in diese Kategorie. Bei Felgen geht es um das Design und die Breite, daraus resultieren auch sehr breite Reifen.

So legen Tuner ihre Autos deutlich tiefer und erhöhen gleichzeitig die Kurven- und Straßenlage. Und große Räder lassen das Auto viel dynamischer wirken. Schau Dir einen Golf 2 mit 15“ oder 20“-Felgen an. Oder diesen von H&R tiefergelegten BMW M3. Wahnsinn, was das ausmacht.

Um solche diffizilen Arbeiten durchführen zu können, besitzen gute Tuner auch hochwertige Werkzeuge, allem voran professionelle Ratschen.

Interieurtuning

Den Innenraum zu verändern ist der leichteste Einstieg für Anfänger beim Autotuning. Der Austausch der gesamten Audioanlage inklusive der Boxen ist dabei oft der zentrale Punkt. Aber auch andere Pedale, ein neues Lenkrad, spezielle Sitze und Designveränderungen beim Schaltknauf oder den Tachoringen zählen dazu.

 

Motortuning bzw. Chiptuning

Sehr beliebt ist bei Tunern das sogenannte “Chip-Tuning” oder „Chippen“. So ein Chip kann mit wenigen Handgriffen eingebaut werden und erhöht die Motorleistung fast nach Belieben.  30 Prozent sind bei einem Turbo keine Seltenheit. Es gibt übrigens nicht nur leistungssteigernde Chips. Beim „Green-Chipping“ lassen sich auch einige Liter Treibstoff auf hundert Kilometer sparen – in Anbetracht der derzeitigen Kraftstoffpreise ist sicherlich für machen auch relevant.  

Ähnlich wie man es aus Filmen wie “Fast and Furious” kennt, arbeiten Tuner auch mit Wasser- oder Lachgaseinspritzung. Meist wird diese Technik jedoch bei Beschleunigungsrennen eingesetzt. Die Technik ist teuer und auch und nicht ganz ungefährlich. Kapitale Motorschäden können vorkommen. Mittlerweile gibt es auch Möglichkeiten Nitro-Einspritzungen legal im Auto zu fahren. 

Karosserietuning

Fahrwerk von H&R und das Aerodynamik-Kit von Oettinger: Macht den Golf 8 zum gelungenen Hingucker!

Beim Karosserietuning waren die Amerikaner einst stilbildend und die Begrifflichkeiten, die heute noch verwendet werden, stammen fast alle aus der Hot Tod und Custom-Szene. Das Channelling war ehemals der Fachbegriff für das Tieferlegen des Fahrzeugs bzw. der Karosserie, hier wurde die Karosserie nicht AUF den (selbstfahrenden) Rahmen gesetzt, sondern quasi DARÜBER gezogen. Beim Chopping kürzen die Tuner die Dachsäulen des Fahrzeugs, sodass das Dachlinie deutlich niedriger verlief und die Fensterflächen kleiner werden. Cleaning bedeutet, das Fahrzeug von allen Zierleisten, Beschriftungen und Marken-Emblemen zu “reinigen”.

Das Karosserietuning ist das, was zuerst ins Auge fällt. Heute bieten Hersteller wie Oettinger komplette, auf das Basis-Auto abgestimmte Aerodynamik-Kits an. Am liebsten werden neben Lackfarben und Folierungen auch neue Kühlergrills verbaut. Auspuffendrohre werden auffallend gestaltet, große Spoiler verändern die Heckansicht und sorgen für verbesserten Anpressdruck.

Es gibt auch professionelle Tuningfirmen, die für den entsprechenden Preis, Fahrzeuge nach Kundenwünschen verändern. Dazu gehören auf Top-Niveau etwa die Firmen “Mansory” oder “Brabus”.

Achtung: Gesetz, Versicherung und Garantie

Tuning ist ein teures Hobby und bei sehr günstigen Angeboten für Tuningteile ist Vorsicht geboten, denn auf dem Markt gibt es viele Fälschungen. Diese erfüllen dann nicht die Zulassungsnorm und man läuft Gefahr, Probleme mit dem TÜV oder der Polizei zu bekommen.

Auch Anfänger sollten sicher gehen, dass die verwendeten Tuningteile richtig verbaut wurden. Zum einen, geht es wieder um die rechtliche Absicherung, zum anderen, sollte das Tuning auch keine negativen Auswirkungen auf die Straßenverkehrssicherheit und das Fahrverhalten des Fahrzeugs haben.

Bei großen Eingriffen in Fahrwerk, Motor und Karosserie sollte man immer bedenken, dass auch die Versicherungen eingebunden werden müssen. Jede Veränderung muss überprüft und aufgenommen werden, sonst geht man im Schadensfall leer aus. Auch die Herstellergarantie des Fahrzeugs erlischt, wenn man selbst Hand ans Auto legt.

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