China ist für den Volkswagen-Konzern ein zweites Heimatland, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn gestern in der Autostadt. Der Golf sechs feiert im Reich der Mitte nämlich seine Markteinführung. Im Werk in Changchun soll das Erfolgsmodell künftig gebaut werden. Eine Flotte von zehn Golf der aktuellen Modellreihe verließ gestern Wolfsburg in Richtung Schanghai. So waren auch Journalisten aus China in die Automobile Erlebniswelt am Mittellandkanal gekommen.
Inspirieren ließen sie sich von einem Vortrag des VW-Designchefs Walter de Silva. An einer Staffelei erklärte er mit Stift und Elan die Volkswagen-Designlinie. Technikvorstand Ulrich Hackenberg ging auf die Qualität und Wertigkeit des neuen Golf ein, nachdem er die chinesische Delegation fehlerfrei in Mandarin, so heißt die chinesische Sprache, begrüßte. Umweltfreundlichkeit und Fahrspass müssen Hand in Hand gehen, hob Hackenberg hervor.
Martin Winterkorn lobte die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus China: Seit den 1990er-Jahren haben wir gemeinsam eine deutsch-chinesische Erfolgsgeschichte geschrieben. Verfolgt von Videokameras und Klackenden Fotoapparaten verließen die zehn Golf aus chinesischer Produktion den Parkplatz am Ritz Carlton. Die Reise führt durch mehrere europäische Metropolen bis nach Rom. Dort werden die Fahrzeuge per Flugzeug nach China gebracht, um die zweite Hälfte der Fahrt zu absolvieren. Start ist in Schanghai. Das endliche Ziel der mehr als 10000 Kilometer langen Fahrt ist Changchun.
Die Autostadt ist in China nicht unbekannt. Es gibt ein Pendant in Schanghai und in Peking ist ein weitere Ausstellung im Gespräch, erklärte Autostadt-Geschäftsführer Otto Ferdinand Wachs am Rande. Schön sei es, das die chinesischen Partner die Besucherstärkste Automobile Erlebniswelt als Startpunkt gewählt haben.
Rund 910000 Fahrzeuge hat Europas größter Automobilbauer bislang in diesem Jahr in China verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung von 33 Prozent. Bis 2011 plant VW mit seinen Partnerunternehmen weitere vier Milliarden Euro zu investieren.
Text & Fotos: Tim Westermann
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