CES Las Vegas Trend 2024

Ohne künstliche Intelligenz im Auto geht’s nicht mehr

CES Las Vegas Trend 2024: Ohne künstliche Intelligenz im Auto geht’s nicht mehr
Erstellt am 9. Januar 2024

Die CES 2024 hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Automessen weltweit entwickelt und stellt damit längst traditionelle Formate wie die IAA, NAIAS oder den Genfer Salon in den Hintergrund. In diesem Jahr dreht sich im kühlen Las Vegas vieles um das Thema künstliche Intelligenz. Als vor Jahren der Trend zum autonomen Fahren die ganz große Runde machte, wurde eine Technologie zum Rohrkrepierer. Den vollmundigen Ankündigungen von CEOs und Technikvorständen folgten kaum Taten für den Kunden. Die Fahrerassistenzsysteme lernten dazu – doch dabei blieb es weitgehend und große Erleichterungen fehlen bis heute.

Auf längeren Strecken die Hände vom Steuer nehmen, um derweil straflos andere Tätigkeiten erledigen zu können, ist ein automobiler Wunschtraum, den bisher keiner lebt. Das sieht beim Thema künstliche Intelligenz (KI – englisch AI für artificial intelligence) ganz anders aus. Seit Jahren waberte das Thema eher hintergründig durch die kunterbunte Tech-Szene und kam mit dem Zauberportal Chat GPT zum überraschenden Durchbruch. Kaum im Alltag angekommen, erobert es nicht nur die IT-Weltmesse CES in Las Vegas, sondern auch die Autoszene. Kaum ein Hersteller, der sich in der Wüstenstadt Nevada präsentiert, spielt nicht das Thema künstliche Intelligenz. Zumeist gepaart mit einer hoch entwickelten Sprachbedienung. Taster und Knöpfe im Innenraum – das wird wohl bald Vergangenheit.

Mercedes gibt mit seinem Concept CLA auf der CES 2024 in Las Vegas nicht nur einen überaus seriennahen Ausblick auf die kommende Einstiegsgeneration der Marke, die Ende des Jahres – natürlich voll elektrisch und intelligent vernetzt – Premiere feiern soll, sondern stellt in der gigantischen Westhalle des Las Vegas Convention Centers das neue MB.OS-Bedienkonzept mit cockpitbreitem Display und dem virtuellen Assistenten MBUX vor. Dieser ist nicht nur intuitiv über Touch und Sprache zu steuern, sondern bedient sich neben modernster Rechnerleistung an Bord auch künstlicher Intelligenz. „Mit unserem MB.OS, erstklassigen Kollaborationen und den jüngsten Entwicklungen in generativer KI verändern wir die Beziehung, die unsere Kundinnen und Kunden mit ihrem Mercedes-Benz haben“, sagt Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer, „unsere digitalen Fortschritte, die wir auf der CES 2024 zeigen, sind Eckpfeiler auf unserem Weg hin zum hyperpersonalisierten Mercedes-Benz Kundenerlebnis.“

Was sich abstrakt anhört, lässt sich einfach erleben. Der virtuelle Assistent soll das Leben an Bord eines Mercedes Fahrzeugs zukünftig leichter und deutlich komfortabler werden lassen. Zusammen mit dem hauseigenen Bediensystem MB.OS bietet der Assistent neben einem Hightech-Design ebenso natürliche wie empathische Interaktion. Mit verschiedenen Emotionen geht der virtuelle Assistent mit Einführung des neuen Mercedes CLA auf die Bedürfnisse der Fahrzeuginsassen ein. Das Fahrzeug selbst bietet eine 800-Volt-Architektur, Ladetempi von bis zu 300 kW und Reichweiten von maximal 750 Kilometern. Neben dem viertürigen CLA Coupé wird es einen Shooting Brake und zwei SUV geben.

Auch BMW stellt auf der Consumer Electronic Show sein neues Bediensystem vor, das den Aufenthaltswert an Bord eines BMW deutlich steigern soll. Der Dienst „BMW Digital Premium“ ermöglicht Fahrern der Münchner Modelle mit dem Bediensystem neun den Zugriff auf ein erweitertes Angebot der eigenen Onlineplattform. Dieser bietet neben On-Demand-Funktionen für das Fahrzeug auch ein ständig wachsendes Angebot an Drittanbieter-Apps aus Musik, Nachrichten und Spiele für das Infotainment-System. Der persönliche Sprachassistent im Fahrzeug wird durch künstliche Intelligenz deutlich vielfältiger einsetzbar und soll jede noch so ungewöhnliche Frage in Sekunden beantworten.

Auch Volkswagen und seine verschiedenen Konzernmarken bringen die künstliche Intelligenz ins Auto. Jene Autos, die über die Sprachbedienung IDA verfügen, können ab dem zweiten Quartal 2024 per Sprachbefehl auf die nahezu unbegrenzten Funktionen von Chat GPT zugreifen und sich während der Fahrt recherchierte Inhalte vorlesen lassen und zahlreiche Fahrzeugfunktionen in natürlicher Sprache bedienen. Möglich macht dies das Programm „Cerence Chat Pro“ des Technologiepartners Cerence Inc., das somit in den elektrischen ID-Modellen sowie den Fahrzeugen Golf, Passat und Tiguan verfügbar ist. „Volkswagen demokratisiert seit jeher Technologie und macht sie vielen zugänglich“, sagt Kai Grünitz, VW-Entwicklungsvorstand, „und so sind wir jetzt der erste Volumenhersteller, der diese innovative Technologie in Fahrzeuge ab dem Kompaktsegment bringt. Durch die nahtlose Integration von Chat GPT bieten wir Fahrerinnen und Fahrern einen Mehrwert und den direkten Zugriff auf das KI-basierte Recherche-Tool.“

Der koreanische Autogigant Hyundai hat auf der Consumer Electronic Show seine „Software-defined Everything“-Strategie angekündigt, mit der zukünftig alle Fahrzeuge, Flotten und Ökosysteme durch die Einbindung künstlicher Intelligenz zu wertvollen Modulen des Alltags werden sollen. Die Koreaner wollen ein Mobilitäts-Ökosystem entwickeln, das die Bedürfnisse der Nutzer jederzeit und überall erfüllen kann. Nach Ansicht der Hyundai-Verantwortlichen Hyundai werden sich Fahrzeuge im Laufe der nächsten Jahre zu „KI-Maschinen“ entwickeln, die kontinuierlich lernen. Diese Transformation schafft neue Möglichkeiten zur Automatisierung, liefert Daten, verhindert potenzielle Problemstellen, personalisiert das Nutzererlebnis und optimiert Dienste und Lösungen, um Nutzern einen Mehrwert zu bieten. „Als Anbieter von Mobilitätslösungen geht unsere Vision über das Thema Fahrzeuge hinaus“, sagt Chang Song, Präsident der Hyundai Motor Group SDV Division, „denn wir sehen Mobilität als eine neue Quelle von Wissen und Innovation.“ Stefan Grundhoff; press-inform

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