Aston Martin, Ferrari, McLaren und Porsche – zieht euch warm an! Denn auch wenn der Frühling bereits an die Garagentore klopft, sorgt der neue Lamborghini Temerario für hitzige Diskussionen. Unsere erste Testfahrt mit dem 920 PS starken Hybrid-Monster verschiebt die Grenzen der Fahrdynamik in eine neue Dimension.
Lamborghini sagt endgültig Adieu zum V10-Saugmotor – eine Entscheidung, die CEO Stephan Winkelmann und Entwicklungschef Rouven Mohr nicht leichtgefallen ist. Schließlich hat der V10 mehr als zwei Jahrzehnte lang Gallardo und Huracán geprägt. Doch nach dem imposanten Hybrid-Start mit dem Revuelto folgt nun der nächste Paukenschlag: Der Temerario, Nachfolger des Huracán, begeistert nicht nur mit einem atemberaubenden Design, sondern auch mit einer Leistung, die sich noch eindrucksvoller anfühlt, als es die Zahlen vermuten lassen.
Neuer Motor, neues Fahrgefühl
V10 war gestern! Hinter der größer und komfortabler gewordenen Kabine wütet jetzt ein doppelt aufgeladener 4,0-Liter-V8. Der handgefertigte Motor aus dem Lamborghini-Werk westlich von Bologna hat nichts mit dem VW-Basistriebwerk gemein. Während der stärkste Huracán noch mit 640 PS unterwegs war, setzt der 4,71 Meter lange Temerario mit satten 920 PS neue Maßstäbe. Möglich macht das nicht nur der neue V8-Biturbo, sondern auch eine technische Übernahme aus dem großen Bruder Revuelto: Die komplette Vorderachse des V12-Hypercars steckt nun im Temerario – und damit auch zwei Elektromotoren, die für elektrischen Allradantrieb sorgen.
„Das Hochdrehzahlkonzept unseres neuen V8-Turbos verleiht dem Wagen einen einzigartigen Charakter“, schwärmt Rouven Mohr noch vor der ersten Fahrt. Dann geht’s los: Einsteigen, kurzer Blick auf die großen Displays, das griffige Lenkrad mit futuristischen Drehreglern – Zündung an. Kein V10 mehr, aber unverkennbar ein aufgeladener V8, der mit 800 PS aus dem Verbrenner und weiteren 120 kW (150 PS) von zwei Elektromotoren an der Vorderachse aufwartet. Das Turbo-Loch? Existiert dank E-Unterstützung praktisch nicht. Insgesamt kommt der italienische Plug-in-Hybrid auf 920 PS – und das spürt man!
Auf der Rennstrecke: Brutal und präzise
Schon die ersten Runden auf der Rennstrecke in der Nähe von Modena zeigen: Der Temerario ist nicht nur absurd stark, sondern auch erstaunlich agil. Tatsächlich fühlt sich die Verbesserung im Handling fast noch beeindruckender an als der Leistungszuwachs. Aerodynamik, Fahrwerk und Steifigkeit – alles wurde auf ein neues Level gehoben.
Einlenken, abbremsen, herausbeschleunigen – der Temerario spielt all seine Stärken aus. Die trockene Fahrbahn, die griffigen Curbs und der Corsa-Modus laden zum Attackieren ein. Der Schub aus dem Zusammenspiel von V8, E-Motoren und Getriebe ist schlicht wahnwitzig. Vollgas? Über 340 km/h sind drin! Der Sprint auf 100 km/h? Deutlich unter drei Sekunden!
Das massive Drehmoment sorgt dafür, dass man sich fast schaltfaul geben könnte – dritter und vierter Gang reichen für die meisten Kurven. Doch vor engen Kehren geht’s runter in den Zweiten, dann wieder hoch bis über 9.000 Touren. Auf der langen Geraden kurz in den Fünften, bevor die Carbon-Keramik-Bremsen den Boliden wieder auf Rennstreckentempo einfangen. Eigentlich ist der Temerario für diesen Kurs viel zu schnell – aber dank seiner perfekten Balance bleibt er stets kontrollierbar.
Vielseitigkeit inklusive
Doch der Temerario kann auch anders: Mehr Komfort, Platz für zwei Bordkoffer, klimatisierte Sitze – und auf Wunsch sogar leise durch Wohngebiete gleiten. Dafür sorgt eine kompakte 3,8-kWh-Batterie, die den E-Motoren kurzfristig Strom liefert und sogar per Stecker geladen werden kann – wenn auch nur mit bis zu sieben Kilowatt. Ein beeindruckender Plug-in-Hybrid? Ganz klar. Besonders auf der Rennstrecke setzt der Temerario Maßstäbe. Stefan Grundhoff, press-inform
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