Nach Bürgerversammlung in Velden

Trotz geteilter Meinungen sollen Temposchwellen und Betonwände kommen

Nach Bürgerversammlung in Velden: Trotz geteilter Meinungen sollen Temposchwellen und Betonwände kommen
Erstellt am 11. April 2016

Update: Velden macht Ernst. Heute erreichten uns Bilder von der Montage der Temposchwellen an der "Mischkulnig"-Tankstelle. Man beachte auch das Hinweisschild. Demnach sind in Fahrtrichtung Rosegg sieben (!) Temposchwellen vorgesehen!

Bei einer Bürgerversammlung in Velden haben sich am vergangenen Freitag jetzt Anwohner und Vetreter aus Politik und von Seiten der Polizei über die weitere Vorgehensweise in Sachen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen ausgetauscht.

Bürgerinitiative übt Druck aus, Polizei und Politik müssen handeln

Auf der einen Seite übt eine Bürgerinitiative enormen Druck aus, will ihre die Interessen ihrer Mitglieder auf Nachtruhe und Schutz vor Belästigung durch GTI-Fahrer-Exkremente im Vorgarten, Fehlzündungen und Beschleunigungsorgien durchsetzen. Andererseits sind sich nicht alle Anwohner über die Vorgehensweise einig. Manch einer hält die Maßnahmen für überzogen, fürchtet gar ein Abwandern der Touristen in die Region Faaker See. "Velden wird tot sein", so fürchtete ein Anwohner.

Velden macht dicht Temposchwellen und Betonwände schon zum "GTI-Vortreffen" am Wörthersee 2016 Den Anwohnern stinkts, Velden und Selpritsch machen dicht: GTI und Wörthersee-Vortreffen-Besucher sollen mit Betonwänden und Temposchwellen gemaßregelt werden.

Fest steht: Die ersten Betonleitwände in der Nähe des Kreisverkehrs in Selpritsch stehen schon, ebenso an der beliebten „Sabotnig“-Tankstelle in Keutschach. Dort zogen Baumaschinen ebenfalls Gräben am Straßenrand, um das Parken zu verhindern. Diese Gräben haben für Außenstehende aber einen weiteren, symbolischen Charakter: Stehen sie symbolisch doch für den Graben, der zwischen Befürwortern und Kritikern des GTI-Treffens und seiner Aus- und Nachwirkungen auf die Region und seiner Bewohner steht.

Das Internet macht sich über die Beruhigungsmaßnahmen lustig

Im Internet und in den sozialen Netzwerken geht man auf humorvolle Art und Weise mit den neuen Herausforderungen um: Bilder von jungen Menschen, die auf den Betonleitwänden sitzen, stehen für die Aussage „Wörthersee 2016 - diesmal kann der Campingstuhl zuhause bleiben“. Und auch für die Temposchwellen, die überall um den Kreisverkehr an der „Mischkulnig“-Tankstelle aufgedübelt werden sollen, finden kreative User eine Verwendung: Sie machen sich als „Burnout-Hilfe“ über sie lustig.

Zum Handeln gezwungen: Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk

Immer wieder betont man von allen Seiten, es gehe mit den geplanten Maßnahmen nur darum, die Minderheit fehlzündenden Raser fernzuhalten. Man wolle keinesfalls alle GTI-Fans über einen Kamm scheren. Wie wackelig dieses Argument ist, dürfte spätestens dann auffallen, wenn man bedenkt dass eben der Großteil der als friedlich und ruhig bekannten Tuning-Freunde nichtsdestotrotz mit ihren tiefergelegten Autos auch diese Temposchwellen überqueren muss. Wem kann man es da verdenken, seinen Aufenthalt eben dorthin zu verlegen, wo man noch erwünscht ist?

Der lachende Dritte: Die Region Faaker See wird wohl vielen als Ausweich-Hotspot dienen

Wer das Spektakel rund um den Wörthersee mal selbst live mitverfolgen durfte, weiß, wie sehr sich alle Beteiligten zusammenreißen können - sobald sich die Ordnungshüter blicken lassen. Durch optimierte Polizeipräsenz - und damit ist nicht willkürliche Kontrolle und Zollstockschwingerei gemeint - ließe sich durchaus die Mehrheit der fäkalzündenden Exkremente-Raser zum Einhalten der Verkehrsregeln „motivieren“. Und wer eben trotz Polizei noch den Turboschub inmitten einer Menschenmenge austesten muss (was abgesehen vom Leichtsinn auch einfach nur lebensgefährlich und dumm ist), der gehört bestraft.

Kurios: Auf der offiziellen Internetseite der Velden Tourismus GmbH (www.velden.at) wird das Vortreffen trotz Abschreckungsmaßnahmen noch immer aufgeführt

Das Wörtherseetreffen 2016 rückt immer näher und mit ihm auch das Vortreffen und erstmals in diesem Jahr auch ein lange vorab angekündigtes Nachtreffen. Wir sind gespannt und bleiben am Ball, wie es weitergeht. Auch wenn der Bürgermeister von Reifnitz schon klar gemacht hat, was er vom „Treffen nach dem Treffen hält“: Nämlich gar nichts. 

Seitens der Velden Tourismus GmbH und der Marktgemeinde Velden ist man in einer Pressemitteilung um Schadensbegrenzung bemüht. Wie in dem Text (nachzulesen auf Velden-Inside.com) geschrieben steht, schiebt man den Grund für die eingangs erwähnten Maßnahmen den „schwarzen Schafen der GTI-Szene“ zu und bittet gleichzeitig die breite Masse der Besucher um Verständnis für die rabiaten Lösungen. Ob es was bringt? Warten wir es ab. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball!

Zum Sportwagentreffen in Velden müssen die Temposchwellen aber wieder abgebaut werden, schließlich wäre das ja für Besitzer von luxuriösen Supersportwagen die reinste Zumutung

(Bilder teilweise: ORF/Österreich heute)

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