So nicht! Extreme Polizeikontrollen, Abzocke und schlechte Stimmung: Das Treffen vor dem Treffen hat in diesem Jahr den meisten Wörthersee-Fans so gar nicht geschmeckt. Vor allem der völlig übertriebene Einsatz der Polizei kam als bitterer Beigeschmack immer wieder durch. Mit einem offenen Brief an den zuständigen Tourismusverband versucht die Szene nun darauf aufmerksam zu machen.

Zu schnell, zu langsam, zu laut, zu bunt zu sehr VW? Ein Grund für eine Kontrolle findet sich immer.

Nachfühlen können wir den Frust der Wörthersee-Fahrer sehr gut. Im Vergleich zum letzten Jahr scheint besonders die Polizei einen neuen Kurs eingeschlagen zu haben, der ganz klar auf Abschreckung ausgerichtet wird. Beschränkte sich das GTI-Treffen am Wörthersee vor ein paar Jahren auf einen Zeitraum von gut einer Woche, sind es in diesem Jahr schon fast drei geworden. Klar können wir verstehen, dass die Ordnungshüter schlechte Laune bekommen, wenn sie nun zwei Wochen länger am Straßenrand stehen müssen, doch die Wörthersee-Fans mit teilweise zweifelhaften Vorgehensweisen vertreiben zu wollen ist doch auch keine Lösung.

Willkommen ist doch nur noch das Geld, das die GTI-Fahrer in die Kassen spülen.

Unsere Redaktion erreichten in der vergangenen Woche immer wieder Hilferufe zahlreicher Besucher, deren Fahrzeuge scheinbar willkürlich stillgelegt wurden und das, obwohl alle Änderungen eingetragen waren und in Deutschland legal sind. Viel zu oft wurde die Weiterfahrt dann nur gewährt , wenn eine Strafe beglichen wurde, für die es teilweise dann nicht mal eine Quittung gegeben haben soll. Auch über diese Masche wurde uns mehrfach unabhängig berichtet.

Dabei ist das GTI-Treffen für die gesamte Region eine gigantische Gelddruckmaschine. Da werden Hotelzimmer und Pensionen gebucht, abends werden Restaurants und Bars besucht und am Tage erledigt man seinen Einkauf in den örtlichen Supermärkten. Deren Parkplätze allerdings sind nach Ladenschluss tabu oder nur gegen haarstäubende Gebühren zu nutzen. Jeder Anwohner der irgendwie ein Stück Land im Umfeld der Hotspots hat, versucht Geld rauszuschlagen und Parkfläche zu vermieten.

Viele Besucher zogen die Konsequenzen und reisten 2013 früher ab, ob sie 2014 wiederkommen bleibt fraglich.

Leider all zu oft mit Erfolg. Denn Flächen, auf denen normalerweise geparkt werden darf, werden pünktlich zum GTI-Treffen zum Parkverbot erklärt.

Die Gelder, welche die Wörthersee-Fahrer in die Kassen der Anwohner, Gemeinde, Laden- und Restaurantbetreiber spülen, nimmt man gern, zu tun haben will man aber mit den Wörthersee-Gästen möglichst nichts. Kein Wunder also, dass viele der Besucher vom Treffen vor dem Treffen früher als geplant die Heimreise angetreten haben und sich nicht einmal sicher sind, ob sie im kommenden Jahr wieder an den Wörthersee fahren.

Wer etwas gegen die Abzocke am Wörthersee unternehmen will, sollte den offenen Brief der Szene per Email an den Tourismusverband Velden info@velden.at z.Hd.: Herrn Bernhard Pichler-Koban schicken

Sehr geehrter Herr Pichler-Koban,



wir fahren nun schon viele Jahre an den See zum GTI-Treffen. Freuen uns jedes Jahr aufs Neue, Freude zu treffen, schöne Autos zu sehen und Urlaub am See zu machen. Wir buchen meist bei der Abreise schon für das kommende Jahr. Nach diesem Jahr aber hat sich die Einstellung leider arg verändert. Das harte Durchgreifen der Polizei war ein großer Schock für uns.



Klar ist, dass unsere Autos nicht alle so typisiert sind, wie sie am See unterwegs waren. Jeder will der Tiefste sein, jeder will das außergewöhnlichste Auto haben und jeder muss noch eine "Schippe" drauflegen. Die Meisten arbeiten sehr hart für das eigene Hobby. Dieses Hobby wollen wir selbstverständlich gerne mit anderen teilen und deswegen trifft man sich auch am See. Es ist ja nun auch nicht so, dass die Fahrzeuge verkehrsunsicher sind.



In den letzten Jahren hat die Polizei einen sehr guten Job gemacht. Haben sich mehr um diejenigen gekümmert, die sich nicht benehmen konnten. Polizeikontrollen hin oder her, aber das was dieses Jahr beim GTI-Treffen seitens der österreichischen Polizei unternommen wurde, ist völlig überzogen und nicht sonderlich förderlich für den Tourismus am Wörthersee.



Wir zum Beispiel hatten eine Kontrolle, bei der wir uns mit dem Polizisten unterhalten haben. Wir wollten wissen, weshalb dieses Jahr so hart durchgegriffen wird.



O-Ton Polizist: "Wir wollen Euch hier nicht haben. Ich habe ein persönliches Interesse daran, Euch hier alle aus dem Verkehr zu ziehen. Meinetwegen braucht Ihr nicht wiederzukommen. 80% von Euch sind eh asozial."



Es kursieren auch Geschichten wie diese, dass ein Polizist einen Führerschein kaputt gemacht haben soll mit den Worten: "Lass Dir in Deutschland einen neuen machen"

Es wurden Geldstrafen ausgesprochen und keine Quittungen ausgehändigt. Auf die Nachfrage, ob es keine Quittung gibt, kam die Antwort: „Schleich Dich, sonst passiert ein Unglück mit Euch GTI-Fahrern!“



So etwas braucht man sich nicht gefallen zulassen. Die Willkür der Polizisten war unfassbar!



Alle die, die sich nicht benehmen können, "Burnouts" machen und sich nicht an die Geschwindigkeiten halten, muss die Polizei bestrafen. Die anderen sollen sie in Ruhe lassen. Die wissen sich zu benehmen und machen nichts kaputt. Einige sind schon früher abgereist als geplant und einige überlegen schon ob sie im nächsten Jahr überhaupt noch zum See kommen sollen. Ist die Frage, ob das das Ziel ist.



Mit sportlichen Grüßen