Weil doppelt einfach besser ist! – Röttele Racing baut den klassischen Twin-Charger

Einzig, aber nicht artig – Doppelt starker Golf 2 dank G- und Turbolader

Weil doppelt einfach besser ist! – Röttele Racing baut den klassischen Twin-Charger: Einzig, aber nicht artig – Doppelt starker Golf 2 dank G- und Turbolader
Erstellt am 22. März 2016

Das klassische Motortuning rückt in unseren modernen Zeiten immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen sind Motortransplantationen an der Tagesordnung, wo beispielsweise R32-Motoren in den Golf 1 implantiert und 2.0-TFSI-Aggregate im Zweier verbaut werden oder einfach das OBD-Kabel angesteckt und eine neuen Software aufgespielt wird.

Somit bleibt das klassische “Motor-Frisieren“ immer mehr auf der Strecke. Doch es gibt es noch. Bei Röttele Racing aus Seelbach wird auf anderem Wege sowohl modernen Pkw, als auch Klassikern eine satte Portion Extra-Leistung verpasst. Ein ganz besonderes Projekt ist der Golf 2 von Carsten V., der dank Röttele Racing den ersten 16V-Motor mit Turbo und G-Laderaufladung sein Eigen nennt.

Ein Motor mit zwei Ladern

Bevor es aber zum VWTG-Motor kam (so die korrekte Röttele-Bezeichnung), durchlief Carstens Golf Mk2 über Jahre hinweg mehrere Entwicklungsstufen. Ausgeliefert als 72-PS-Standardmodell folgte unter Carstens Regie schon kurz nach dem Kauf der Umbau zum G60. Dessen Leistung konnte sich schon damals mit 250 PS sehen lassen. Allerdings haben die dem VW-Fan nicht ausgereicht, was dazu führte, dass der G60-Lader gegen die Röttele-Entwicklung – dem G65-Lader – ausgetauscht wurde und die Leistung auf 280 PS stieg.

64 Bilder Fotostrecke | Weil doppelt einfach besser ist! – Röttele Racing baut den klassischen Twin-Charger: Einzig, aber nicht artig – Doppelt starker Golf 2 dank G- und Turbolader #01 #02 In Kombination mit den G60-Achsen, einem Anti-Rollkit und KW-Gewindefahrwerk, der Hartmann Sportauspuffanlage und dem geringen Gewicht des Zweiers war dieser schon richtig schnell und das nicht nur auf der Geraden sondern auch in den Kurven. Jedenfalls glaubte Carsten das, bis ihn eines Tages ein BMW Z4-Fahrer eines Besseren belehrte.

Jetzt musste dringend mehr Leistung her!

Derart gedemütigt viel schnell der Entschluss, dass mehr Leistung unter die Haube des Golf musste. Mit seinen 8 Ventilen war der G60 aber schon zu weit ausgereizt. Inspiriert von Bruno Ianniello‘s Lancia Delta S4 schmiedete man den Plan für ein einzigartiges VW-Triebwerk mit doppelter Aufladung - der VWTG-Motor war geboren.

Der Twin-Charger, ein alter Hut

Beim VWTG-Motor handelt es sich um einen klassischen 16V-Motor, der von zwei unterschiedlichen Auflade-Systemen mit Luft versorgt wird. Der VWTG-Motor besitzt nämlich neben einem G60-Lader zusätzlich einen RS2-Turbolader. Im unteren Drehzahl-Lastbereich versorgt der G-Lader den Motor mit ausreichend Ladeluft und kompensiert somit das berüchtigte Turboloch. Steigt die Motordrehzahl und damit auch der Ladedruck des Turboladers, wird dieser Ladedruck nun via Bypass so gesteuert, dass der Turbo allein die Beatmung des 16V-Motors übernimmt.

Besonders die Elastizität des Motors überzeugt bei diesem Konzept. So bringt er trotz des relativ großen 68er Lader-Riemenrad bereits bei 3.500 U/min deutlich über 200 PS und mehr als 400 Nm Drehmoment. Sobald der Turbolader die Beatmung komplett übernimmt, konnte das Team von Röttele Racing bereits während den ersten Testläufen trotz Drehzahlbegrenzung auf 7.500 U/min und eine Ladedruckbegrenzung auf 2.0 bar mehr als 440 PS messen. Dabei sind die Abstimmung und Testfahrten gerade erst so richtig angelaufen.

Technisch ist der Motorblock für bis zu 9.500 U/min ausgelegt, der CNC bearbeitete Zylinderkopf kann im Moment maximal 8.500 U/min verkraften. Aber auch hier haben Carsten und Röttele Racing bereits den Umbau auf mechanische Tassenstößel geplant, um mit dem Block gleichzuziehen. Sobald alles sauber abgestimmt ist, sollte Carstens Leistungshunger vorerst gestillt sein.

Fotos: Röttele Racing

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