Sie sind schon zu beneiden, die Österreicher. Haben Schnee zur richtigen Jahreszeit, einen tollen und warmen Sommer und natürlich das beste VW-, Audi-, Seat- und Skoda-Treffen der Welt am Wörthersee. Letzteres neuerdings ja bekanntermaßen auch zweimal pro Jahr.

Dem See so nah

Für Gerd Kerschbaumer aus dem österreichischen Friesach ist es quasi nur ein Katzensprung zum alljährlichen GTI-Event. Der in Villach bei der Firma Flowserve beschäftigte Qualitätstechniker ist unter anderem für die Bereiche Wareneingangsprüfung und zerstörungsfreie Materialtests verantwortlich. Wir haben durchaus interessante Parallelen zwischen Beruf und zu seiner Vorliebe für modifizierte Autos entdeckt.

Der Startschuss fiel im Teenie-Alter

Die Prüfung der zum Kauf stehenden Ware, im konkreten Fall war es ein 50 PS „starker“ Einser Golf aus dem 1983er Jahrgang, übernahm Gerd im jugendlichen Alter von 15 Jahren. Das war 2003. Findige Rechner haben flugs im Kopf überschlagen, dass Gerd demzufolge „Baujahr“ 1988 ist. Das macht ihn mit aktuell 23 Lenzen zu einem relativ jungen Infizierten des Tuning-Virus.

Wie gesagt, mit 15 Jahren fand die erste Bestandsaufnahme statt, und sie fiel sehr positiv zugunsten des Golf aus. Die Substanz war ausgesprochen gut, so daß mit den Wintermonaten 2004/2005, nachdem das erste selbstverdiente Geld auf dem Konto eintrudelte, mit den Umbauarbeiten begonnen wurde.

Es war einmal in Mexico

Anfangs ist man ja noch recht unerfahren, probiert hier und da etwas aus, um letztendlich festzustellen daß es halt doch nicht alles Chrom ist, was glänzt. Nach einer Komplettzerlegung und einem Neuaufbau inklusive Neulackierung im kultigen Originalfarbton „mexicobeige“, baute Gerd die Optik auf schmale Chromstoßstangen um. Die Antenne verschwand ebenso wie die Zierleisten am Holm. Sein Freund Christoph Steindorfer inspirierte ihn dabei stets mit neuen Ideen und durfte sich auch mit einem interessanten Marylin Monroe Airbrush auf der Karosserie „unsterblich“ verewigen.

Klassische Felgen für den kantigen Klassiker

Looks kommen und gehen – aber zu einem ordentlichen Projekt gehört auch ein anständiges Fahr- und Räderwerk. Bei den „Beinen“ griff Gerd zu einem höhenverstellbaren FK-Fahrwerk. Die zweiteiligen Felgen entstammen der BBS-Schmiede und messen 6,5x16 Zoll bei einer Einpreßtiefe von 43mm. Durch den schwarz lackierten Stern und das polierte Bett wirken die Rundlinge glatt eine Nummer größer.

Die Gummis der Marke Nankang fallen mit ihren 165mm Breite bei einer Flankenhöhe von 40 Prozent nicht unbedingt überbreit aus, ziehen sich dank der Größenverhältnisse aber angenehm auf der Felge.

Im Innenraum rollte der Sattler etliche Quadratmeter an Burberry Stoff von der Rolle und tapezierte so sämtliche Verkleidungen. Das Spucknapf Lenkrad spendete ein Einser GTI.

Alles eine Frage des Mentors

Alles in allem ein vielversprechendes Projekt, das ohne die tatkräftige Unterstützung von Gerds Vater und Christoph „Steini“ Steindorfer wohl nie das Licht der Welt erblickt hätte. Manchmal braucht es eben nur den richtigen Schubs in die passende Richtung. Wir dürfen schon mal gespannt sein, was Gerd sich noch alles für die nächste Saison einfallen lässt!

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 1

Baujahr: 1983

Motor: Serienmässiger 1,3 Liter mit 50 PS

Auspuff: original VW

Räder: 2tlg. BBS in 6,5x16 ET43, Stern schwarz lackiert, polierte Betten

Reifen: Nankang in 165/40 R16

Fahrwerk: FK Gewindefahrwerk

Karosserie: Karosserie restauriert, Blechteile geglättet, Heckwischer und Heckschloß gecleant, Chromstoßstangen, Antenne und Zierleisten am Holm entfernt, Neulackierung in original mexicobeige

Innenraum: Spucknapf Lenkrad, Verkleidungen mit Stoff im Burberry-Look bezogen, Golfball-Schaltknauf

Radio: Pioneer

Dank an: Steini (Colourblind Artworx) und meinen Vater

48 Bilder Fotostrecke | Irgendwo in Mexico – Der Jugendtraum vom VW Golf 1: Vom Teenager, der auszog, sich einen Volkswagen zu kaufen #01 #02