Golf 2 Sondermodell GTI TDI im Eigenbau

Selbst ist der Mann

Golf 2 Sondermodell GTI TDI im Eigenbau: Selbst ist der Mann
Erstellt am 23. Februar 2015

Was macht eigentlich den besonderen Reiz an Motorumbauten aus? Die Leistung kann ein Grund sein, klar. Eine bessere Optik im Motorraum, aber auch schlicht die Erschaffung eines wahren Einzelstücks. Vor allem, wenn es den Wagen ab Werk nie mit dem Triebwerk gegeben hat.

Hilfe dank Selbsthilfe

Volkswagen kam mit dem Golf 3 auf die Idee, erstmals einen GTI als TDI zu verkaufen. Für damalige Verhältnisse waren Leistung und Verbrauch revolutionär. Der Aufschrei, der von eingefleischten Fans ausging auch. Ein Selbstzünder im Topmodell mit den drei beliebten Buchstaben, mit 110 PS schön motorisiert und für eine flotte Fahrweise bestens geeignet. Leider steckt der Motor für viele Enthusiasten im falschen Auto.

Atelier 282 macht vieles möglich

Für Xavier Penet, Inhaber der kleinen aber feinen Werkstatt namens „Atelier 282“, ein Grund mehr für das Traumauto nach Wunsch. Mit seiner Firma widmet er sich vorrangig betont hochwertigen Umbauten, die auf den zweiten Blick erst ihre wahre Finesse offenbaren. Ein Golf 4 Cabrio mit R32-Herz oder ein Zweier mit Audi Sechszylinder-Motor zählen dabei zu seinen Stärken. Dabei wird stets Wert auf die originale Optik der Projekte gelegt. Alles sieht so aus, als wäre es damals in dieser Form vom Band gelaufen.

So erscheint auch dieser weiße Golf 2 auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär. Tief ist er, die Felgen kommen uns auch bekannt vor (wenn auch spontan nicht zuzuordnen) und alles sehr original aus. Sogar der Heckwischer steht in seiner berühmten „10 vor 10“-Position und wurde nicht „flachgelegt“.

TD mit rotem „I“

Xavier zieht am Entriegelungshebel und öffnet die Haube des 1990er Golf GTI. „TDI“, steht da auf der Motorabdeckung. Mit rotem „I“, was damals soviel hieß wie „mehr PS“. Das VW-Emblem ist etwas gemogelt, der 1,9er Diesel stammt aus einem Seat Toledo.

„Der Toledo ist als Spenderfahrzeug enorm wichtig“, klärt uns Xavier auf, „der Spanier ist dank der Basis in vielen Punkten mit dem Golf 2 verwandt, dadurch passen die Motorhalterungen, Servolenkung und vieles mehr.“

Clevere Detaillösungen lassen den Zweier im perfekten OEM-Look dastehen

Trotzdem war der Umbau alles andere als eine „Plug´n´Play“-Lösung für den Franzosen. Antriebswellen und Bremsen stammen vom feurigen Spanier. Der Vorteil: 280mm-Bremsscheiben gibt es „gratis“ dazu. An den Achsen drehen sich 17-Zoll Stahlfelgen vom T5.

44 Bilder Fotostrecke | Golf 2 Sondermodell GTI TDI im Eigenbau: Selbst ist der Mann #01 #02 Sie sind sieben Zoll breit und mit einer ET von 55 Millimetern äußerst „positiv“ gegenüber den 20mm, bzw. 25mm starken Lochkreisadaptern zur Anpassung des 5x120er Bus-Lochkreises aufgestellt. Dabei war es wichtig, die Original Radschrauben zu verwenden, da sonst die Felgendeckel nicht gepaßt hätten. Beim T5 sieht die Felge übrigens alles andere als spektakulär aus, was auch an den verwendeten Ballonreifen liegt. Xavier zog Nankang Gummis in 185/35 R17 auf.

Komfort dank höhenverstellbarer Lenksäule

Die Übernahme der Toledo-Komponenten brachte auch etliche andere Feinheiten mit sich, so etwa eine höhenverstellbare Lenksäule und die Klimaanlage. Der Tacho ist eine Sonderanfertigung und kombiniert das GTI-Instrument mit einem Diesel-Drehzahlmesser. Vom Seat-Bruder stammt auch das E-Gas; der Tempomat kam ebenfalls mit an Bord.

„Das einzige Teil, was nicht vom Toledo stammt“, so der Besitzer, „ist der Ladeluftkühler. Der entstammt einem 1997er Ibiza.“

Original bis in den letzten Winkel

Nach erfolgter Transplantation gab es für den Zweier eine Lackdusche im Originallack L90E, oder auch Alpinweiß genannt. Radlaufverbreiterungen vom G60 sorgen für den Kontrast. Insgesamt also ein gelungenes Ergebnis und viel Arbeit, die am Ende ja doch keiner sieht. Und in Summe ist es der dritte Golf, den Xavier auf TDI Technik umgerüstet hat. Vier Monate dauerte die Transformation zum Golf 2 GTI TDI. Fertig geworden ist der Wagen an einem Freitagabend um 20:00 Uhr. Dann war Koffer packen angesagt und um 22:00 Uhr ging es zur Jungfernfahrt an den Wörthersee 2014. Es folgten weitere Treffenbesuche der VW Days, VW Fanatics, Edition 38 und zur Players Show, wo der Golf seinen neuen Besitzer fand. Der französische Golf mit Seat-Herz fährt jetzt in England weiter.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 2 GTI TDI

Baujahr: 1990

Motor: Umbau auf 1,9 TDI 110PS aus einem Seat Toledo incl. Klima, Servolenkung u.v.m.

Getriebe: Original 5-Gang aus einem Seat Toledo incl. Antriebswellen

Fahrwerk: AP Gewindefahrwerk

Bremsen: Original Seat Toledo 280mm Bremsen

Räder: Stahlfelgen vom T5, 7x17 ET55, Lochkreis 5x120 mit 20/25mm Adapterplatten

Reifen: Nankang in 185/35 R17

Karosserie: Original restauriert und in Alpinweiß lackiert, G60 Radlaufverbreiterungen, original gelbe Nebelscheinwerfer und Fernscheinwerfer

Innenraum: Original restauriert und mit diversen Toledo-Komponenten ausgerüstet, Diesel-Drehzahlmesser

2 Kommentare

  • atelier282

    Atelier282

    Dankeschön an VAU-MAX und ihr Fotograf Igor Vucinic und hat Srdjan, Übersetzer und Fahrer für den Test in U.K , Freundschaft CGIDF , my ferdinand °°°
  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    gefällt mir

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