Autoreifen und was die Bezeichnungen bedeuten

Was sagen die Bezeichnungen aus und was ist wichtig beim Kauf?

Autoreifen und was die Bezeichnungen bedeuten: Was sagen die Bezeichnungen aus und was ist wichtig beim Kauf?
Erstellt am 13. April 2017

Auf den ersten Blick sehen Reifen nahezu identisch aus und sind einfach nur schwarz. Das sind jedoch nur die augenscheinlichen Fakten. Tatsächlich sind moderne Autoreifen absolute Hightech-Produkte, die kontinuierlich weiter verbessert und optimiert werden. Neben der Größe finden sich andere Beschriftungen auf den Pneus, die noch mehr zu einem Reifen verraten.

Der vielschichtige Aufbau von einem Autoreifen

Die meisten Autofahrer wissen, dass Reifen aus einer Gummimischung bestehen. Allerdings unterscheidet sich diese Mischung schon nach den verschiedenen Bereichen eines Reifens. Der Innenbereich eines Reifens muss bestmöglich luft- und gasundurchlässig sein. Deshalb wird hier ein besonders dichter Kautschuk verwendet. Fahrzeuge werden auch über Steine, Bordsteine und andere Hindernisse bewegt. Diese Verformungen müssen durch die Seitenwände, die Karkassen, absorbiert werden. Diese sind daher extrem widerstandsfähig und mit Stahlgeflecht verstärkt.

Das Herzstück - die Lauffläche

Auch die Lauffläche muss an die besonderen Umstände angepasst werden und ist daher mehrschichtig aufgebaut. An der äußeren Lauffläche werden die Eigenschaften eines Pneus durch die Gummimischung sowie den Aufbau des Profils bestimmt. Das Profil ist so geformt, dass es beispielsweise Wasser oder Schneematsch zuverlässig nach außen drückt. Die Kautschukmischung ist insbesondere für Griffigkeit, also die Haftung am Boden, verantwortlich. Hier ist auch da eigentliche Dilemma zu finden. Ein moderner Pneu muss eine gute Bodenhaftung besitzen. Das gilt beim Beschleunigen, Bremsen und bei Kurvenfahrten ebenso wie abhängig von den aktuellen Witterungsverhältnissen.

Die große Herausforderung: gegensätzliche Anforderungen optimieren

Gleichzeitig muss der Reifen Laufruhe aufweisen und einen geringen Kraftstoffverbrauch unterstützen. Dabei soll der Pneu noch langlebig sein, also durch Reibung möglichst wenig Profil verlieren. Reibung bedeutet aber Griffigkeit und Bodenhaftung einerseits und höheren Abrieb und Kraftstoffverbrauch sowie Abrollgeräusche andererseits.

Die streng geheimen Gummimischungen, bestehend aus Kautschuk, Silica und anderen Bestandteilen meistern diese Gegensätze gerade bei den Herstellern namhafter Hersteller souverän. Explizit die großen Hersteller investieren Unsummen in diese Entwicklungen. Auf die Testnoten zu achten macht daher auf jeden Fall Sinn. Sie spiegeln die Investitionen wider, die in die Weiterentwicklung moderner Reifen fließen.

Beschriftungen und Informationen auf Reifen

Für den Reifenkäufer sind aber auch andere Merkmale eines Reifens von Wichtigkeit. Auf einem Reifen finden sich unter anderem die nachfolgenden Daten:

- Reifengröße
- Ausführung (Winter-, Sommer- oder Allwetterreifen)
- Tragfähigkeit
- freigegebene Geschwindigkeit
- DOT-Kennzeichnung
- Marke und Modell
- Profilmarker im Profil

Die Reifengröße

Die Dimensionen eines Reifens setzen sich aus mehreren Einzeldaten zusammen. So kann eine Reifengröße aussehen: 205/55 R 17. Die Reifenbreite wird in Millimeter angegeben und beträgt bei dem Beispiel 205 mm. Die "55" gibt das Verhältnis der Reifenhöhe zur Reifenbreite an, hier folglich 55 Prozent. Das "R" kennzeichnet einen Radialreifen.

Dabei ist das Drahtgeflecht in der Karkasse radial integriert, was wiederum der heute üblichen Bauform entspricht gegenüber dem früher ebenfalls weit verbreiteten Gürtelreifen. Die letzte Nummer, hier die 17, gibt Auskunft über die notwendige Höhe der Felge, allerdings in Zoll. Also ist dieser Reifen für eine 17-Zoll-Felge. Es gibt mit zwei Systeme von Dunlop (TRX, TDX) und Michelin (PAX), in denen die Felgengröße in Millimetern angegeben wird.

Ausführung des Reifens

Bei einem Sommerreifen ist in der Regel keine weitere Angabe zu finden. Bei einem Winterreifen wird die Größenangabe um "M+S" ergänzt, was für Matsch und Schnee steht. Ganzjahresreifen können ebenfalls gekennzeichnet sein.

Tragfähigkeit und Geschwindigkeit eines Reifens

Die Tragfähigkeitskennziffer gibt Auskunft, wie stark der einzelne Reifen belastet werden darf. Da Fahrzeuge unterschiedlich schwer sind, muss diese Kennzahl freigegeben sein für Deinen Wagen. Viele Reifen kommen mit der "85" aus, was für eine zulässige Tragfähigkeit von 515 kg steht. Ähnlich sieht es aus mit der Geschwindigkeit. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird über einen Buchstaben auf dem Reifen ersichtlich. H-Reifen haben eine Freigabe bis 210 km/h, V-Reifen bis 240 km/h. M dagegen nur bis 130 km/h. Zu beiden Bereichen gibt es einen Index, in dem die Kennzeichnungen in Nummern und Buchstaben mit den jeweils zulässigen Werten verglichen werden können.

Das Alter eines Reifens

Das ist ein durchaus wichtiger Punkt. Als Beispiel sei ein Fahrzeug von einem Wenigfahrer, ein Wohnanhänger oder Campingmobil genannt. Reifen an solchen Fahrzeugen können auch nach vielen Jahren noch ein sehr gutes Profil aufweisen. Allerdings enthalten die Gummimischungen Weichmacher, die mit den Jahren ausdünsten.

Ein Reifen wird also mit zunehmendem Alter und durch die UV-Strahlung der Sonne hart und porös. Damit verliert ein alter Reifen seine Eigenschaften, was ihn zu einem echten Sicherheitsrisiko macht. Schon zu lange beim Händler eingelagerte Reifen leiden darunter. Deshalb ist das Herstellungsdatum so wichtig. Seit dem Jahr 2000 muss das Herstellungsdatum vierstellig sein. Die letzten vier Zahlen der DOT-Nummer geben also an, wie alt ein Reifen ist. Lauten die letzten vier Zahlen auf 15 17, wurde der Reifen in der 15. Kalenderwoche des Jahres 2017 gefertigt.

Weitere Angaben

Natürlich finden sich auch Herstellername und Modellbezeichnung auf der Karkasse des Reifens. Im Profil sind Noppen eingearbeitet, die die Mindestprofiltiefe signalisieren. So weit sollte ein Reifen trotzdem nie heruntergefahren werden, da das Risiko von unzuverlässigem Verhalten mit abnehmendem Profil steigt. Des Weiteren können noch Pfeile auf der Karkasse zu finden sein. Diese zeigen Dir an, dass der Reifen laufrichtungsgebunden ist. Ergänzens muss auch ein E-Prüfzeichen vorhanden sein. Runderneuerte Reifen müssen durch ein "R" gekennzeichnet werden.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community