Das ist neu: 2023er VW ID.3 Facelift

So reagiert Volkswagen auf die Kundenkritik (mit VIDEO)

Das ist neu: 2023er VW ID.3 Facelift: So reagiert Volkswagen auf die Kundenkritik (mit VIDEO)
Erstellt am 4. März 2023

Mit dem ID.3 brachte Volkswagen das erste reine E-Modell in den Handel. Die Reaktionen darauf fielen nicht nur positiv aus. Schnell schwanden die Vorschusslorbeeren dahin und Ernüchterung stellte sich ein. Haufenweise bemängelte die Kundschaft vor allem die teilweise nervigen Software-Probleme, die sich nicht wie versprochen einfach Over-The-Air beheben ließen und auch heute noch einige ID.-Fahrer regelmäßig zur Verzweiflung treiben. Aber auch die Materialauswahl im Innenraum sorgte für Verdruss. Dass es auch anders geht, zeigte Cupra eindrucksvoll mit dem Born, der zwar quasi ein ID.3-Clone ist, sich dennoch in Sachen Qualität deutlich vom Volkswagen-Pendant absetzen kann.

Volkswagen reagiert nun ungewöhnlich früh auf diese harten und gerechtfertigten Kritiken, und schickt ein überarbeitetes Modell deutlich vor dem eigentlichen Modellzyklus ab Sommer 2023 in den Handel. Der ID.3 war 2019 das erste Elektrofahrzeug auf Basis des MEB. Neben der neuesten Software - bei unserer Sitzprobe war 3.5.0 installiert – sollen alle Komfort- und Assistenzsysteme überzeugen. Drei neue Farben, darunter Dark Olivine Green, sorgen für einen frischen optischen Auftritt, der Einsatz von hochwertigen, Tierhaut freien und nachhaltigen Materialien rundet das Gesamterscheinungsbild ab.

Besonders auffällig fällt das Facelifting an der Front aus. Die sieht nun wesentlich erwachsener und weniger verspielt aus. Verantwortlich dafür ist in erster Line die neu gestaltete Frontstoßstange, die mit seitlichen Air-Curtains etwas dynamischer als auch aerodynamischer daherkommt. Der cw-Wert sinkt geringfügig von 0,267 auf nun 0,2635, was sich in Sachen Reichweite dennoch bemerkbar machen soll.

Fragezeichen warf bislang vor allem das schwarze Designelement auf der Motorhaube vor der Frontscheibe auf. Beim Facelift ist das Geschichte. ein neuer Frontdeckel mit kleinen Sicken sorgt für einen neuen Look, wodurch die Haube etwas länger wirkt. Serienmäßig sind die silberne Leiste an den A-Säulen und die Frontscheibe aus Akustikglas, wodurch das Geräuschniveau gesenkt wird. Unverändert bleibt das vordere Lichtdesign, neben den Basis-LED-Scheinwerfer sind die optionalen IQ-Light-Scheinwerfer mit beleuchtetem Kühlergrill zu haben.

Großartige optische Änderungen am Heck spart sich Volkswagen fast komplett. Erst im Dunkeln und beim Einschalten des Lichts zeigt sich das Facelifting des ID.3 in Form von beleuchteten Teilen im Innern der Heckleuchten. Der Wunsch vieler Kunden nach einer einer klassischen Anhängerkupplung, blieb ungehört. Bei der Halterung für den Fahrradträger hinter dem Kennzeichen bleibt es bei 75 kg Nutzlast. Drei neue Außenlackierungen, darunter auch erstmals ein schwarzer Farbton sowie ein neues 19-Zoll-Felgen-Design mit dem Namen „Wellington“ runden das Exterieur ab.

34 Bilder Fotostrecke | So reagiert Volkswagen auf die Kundenkritik: 2023er VW ID.3 Facelift – Die Bilder #01 #02 Deutlich mehr zu bieten hat jetzt der Innenraum, bei dem man auf die Vorschläge der Kunden eingegangen ist. So sind nun deutlich mehr weich unterschäumte Oberflächen im Cockpit und an den Türverkleidungen zu finden. Zudem wurden die Türtafeln neu modelliert und verfügen über größere Handablagen mit mehr bezogenen Stoffflächen, die mit CNC-Ziernähten versehen sind. Zudem musste der bisherige Basis-Sitz weichen. Stattdessen wird nun der sogenannte Design-Sitz verbaut, der allerdings beim Grundmodell mit Stoff statt mit Microfaser bezogen ist.

Überhaupt kommt im Facelift deutlich mehr Serienausstattung zum Einsatz, darunter stets das 12-Zoll-Touchdisplay, dessen Sliderbedienung für Lautstärke und Heizung jedoch erst ab Mitte 2024 über eine oft gewünschte Beleuchtung verfügen wird. Auch der Fernlichtassistent oder die große Mittelkonsole gehören jetzt zur Serienausstattung im ID.3.

Die bislang bekannten Assistenzsysteme erhalten Updates in Form des „Travel Assist mit Schwarmdaten“, der Geschwindigkeits- und Abstandsregelung „ACC“ zur Längsführung von 0 km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit sowie des Spurhalteassistenten „Lane Assist“ zur Querführung. Das Fahrerassistenzsystem kann fortan auf zwei bewährte Systeme zurückgreifen, die vollständig miteinander vernetzt sind.

Auf der Autobahn bietet das System dem Fahrer im digitalen Cockpit ab Geschwindigkeiten von 90 km/h einen automatisierten Spurwechsel an. Tippt der Fahrer dann den Blinker, kann der neue ID.3 eigenständig den Spurwechsel durchführen. Stehen Schwarmdaten zur Verfügung, ist der Travel Assist auf Landstraßen lediglich auf eine erkannte Fahrbahnbegrenzung angewiesen, um die Spur zu halten. Mit der Car2X-Kommunikation kann der ID.3 Daten von kompatiblen Fahrzeugen der Volkswagen-Flotte und Signale der Infrastruktur im Umkreis von bis zu 800 Meter lokal in Sekundenbruchteilen umsetzen und vor Gefahrenstellen, Unfallsituationen und stehendem Verkehr warnen.

Auch das Parken wird dank Park Assist Plus mit Memory-Funktion komfortabler: Zusätzlich zur Unterstützung bei der Parkplatzsuche und der Lenkunterstützung beim Ein- und Ausparken kann der intelligente Parkassistent individuelle, einmal gelernte Manöver reproduzieren. Beim Antrieb bleibt es erst einmal bei der bekannten Maximalleistung von 150 kW, auch die Batteriegrößen von 58 bzw. 77 kWh Netto-Energieinhalt sind bekannt. Neu hingegen ist die DC-Ladeleistung von bis zu 170 kW. Darüber hinaus soll der neue ID.3 auch fürs bidirektionale Laden fit sein. Preise standen zum Zeitpunkt unserer Sitzprobe noch nicht fest.

Weitere Infos haben wir für Euch im Video.

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