Benzin statt Diesel – Erste Fahrt im neuen Skoda Kodiaq RS

Neuer Motor neuer Charakter?

Benzin statt Diesel – Erste Fahrt im neuen Skoda Kodiaq RS: Neuer Motor neuer Charakter?
Erstellt am 30. Juni 2021

Optisch ist das Facelift des Skoda Kodiaq eher überschaubar, allerdings bekommt die RS-Variante ein anderes Herz eingepflanzt. Wir waren im Kodiaq RS TSI unterwegs. Nach der Corona-Zeit ist bei einigen Diät angesagt, um die Homeoffice-Pfunde purzeln zu lassen. Das bedeutet zumeist Verzicht am Buffet und viel Sport. Da geht es bei einem Automobil wie dem Kodiaq RS schon einfacher. Mal eben den Zweiliter-Diesel raus und einen Benziner rein. Schwupps sind rund 60 Kilogramm von den Hüften verschwunden, einfach so.

Wenn dann das neue Herz mit immerhin 180 kW / 245 PS und einem maximalen Drehmoment von 370 Newtonmetern kein Schwächling ist, dann ist die Transplantation schon mal gelungen. Zumindest auf dem Papier. Den Techniker freut es: „Ich bin froh, dass der RS einen Benziner bekommen hat“, sagt Chassis-Ingenieur Vratislav Kozub.

Klar, weniger Gewicht auf der Vorderachse macht das Wedeln leichter. Auch bei einem Crossover, der rund 1,8 Tonnen schwer ist. Schließlich ist man auch mal auf Landstraßen unterwegs und auf diesem Geläuf agiert dieser RS deutlich leichtfüßiger als sein Vorgänger, freilich ohne ein ausgewiesener Querdynamiker zu sein. Trotzdem fährt es sich entspannt um die Kurven. Dabei hilft der traktionsfördernde Allradantrieb in Kombination mit der elektronischen Querdifferenzialsperre (XDS+) an der Vorderachse, die letztendlich nichts anderes als ein erweitertes ESP ist. Das Zusammenspiel des Duos bringt den gewünschten Effekt: Der Kodiaq RS lenkt freudig ein, zieht neutral seine Bahn, kann aber eine Untersteuerneigung bei höheren Tempi nicht ganz wegregeln.

Zumal der Komfort beim Tschechen großgeschrieben wird, was sich vor allem bei den Fahrprogrammen Eco, Comfort und Normal zeigt. Aber selbst im Sport-Modus, bei dem die Dämpfer deutlich straffer eingestellt sind, wird es nicht allzu ruppig. Allerdings dürfte der übertriebene Motorklang im Dynamikmodus nicht jedermanns Sache sein. Vor allen Dingen, da man diesen im Sport-Modus nicht deaktivieren kann.

Das geht nur im Individualprogramm. Dass man dort die Dämpfer nicht in 15 Stufen fein abstimmen kann, zeigt, dass das Skoda SUV bereits vier Jahre auf dem Buckel hat und die Modellpflege nicht tiefer in die Technik eingreift. Doch die Spreizung ist dennoch spürbar. Wenn man mit dem Kodiaq RS flott unterwegs sein will, tut man gut daran, dem Vierzylinder ein paar Extra-Drehzahlen zu schenken. Durch die Akustikverglasung in den vorderen Türen bekommt man die erhöhte Kraftanstrengung des Triebwerks zwar mit, aber die Dämmung macht eine Unterhaltung in Zimmerlautstärke möglich.

Ansonsten erledigt das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe seinen Job wie üblich ziemlich unaufgeregt. So absolviert der Kodiaq RS den Standard-Sprint von null auf 100 km/h in flotten 6,5 Sekunden und ist bis zu 234 km/h schnell. Aber auch das Benzinsparen steht bei diesem RS hoch im Kurs, wie die aerodynamisch geformten Felgen zeigen. So soll der Kodiaq RS 8,9 Liter pro 100 Kilometer brauchen. Wir kamen bei unserer ersten Testfahrt auf 9,5 l/100 km.

Auch im Innenraum erkennt man an dem 9,2 Zoll Touchscreen die vorherige Generation des Infotainments. Aber auch diese Version erledigt die Standardaufgaben problemlos. Das Smartphone ist ruckzuck eingebunden, und wer will, nutzt Apple CarPlay oder Android Auto. Die Bedienung ist ebenfalls nicht mit aller Gewalt auf Digital Native getrimmt, was nicht immer von Nachteil sein muss. Zum einen findet man sich auch so zurecht und zum anderen vermisst man solche bahnbrechende Erfindungen, wie die Regenrinnen zum Regulieren der Lautstärke auch nicht zwingend.

Ein paar Neuigkeiten gibt es dennoch. Wie alle anderen Kodiaq-Modelle bekommt auch der RS Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer und auf Wunsch ergonomische Sitze mit Belüftung und Massagefunktion. Das Gestühl ist auf jeden Fall langstreckentauglich und sehr bequem. Die Belüftung hilft bei der Sommerhitze, die Massagefunktion ist jetzt nicht zwingend ein „Must have“. Für den Preis von 48.990 Euro sind unter anderem eine Zwei-Zonen-Klimaanlage, beheizbare Vordersitze und das adaptive Fahrwerk. Dagegen kosten solch sinnvollen Ergänzungen wie Seitenairbags hinten inklusive eines proaktiver Insassenschutzes 460 Euro Aufpreis.

Eine Sache bleibt auch beim Skoda Kodiaq RS unverändert. Das ist das Platzangebot. Bei einer Länge von 4,70 Metern findet man in den beiden Sitzreihen gemütlich Platz. Dazu kommt ein Kofferraum, der 765 Liter fasst, wenn man die dritte Sitzreihe im Boden versenkt, legt man dann noch die Rückenlehnen der vorhandenen Rückbank um, wächst das Volumen des Gepäckabteils auf 2.065 Liter.

Wolfgang Gomoll; press-inform

Datenblatt Skoda Kodiaq RS
Typ: SUV
Motor: Vierzylinder-Benziner
Hubraum (cm3): 1.984
Leistung in PS (kW) bei U/min-1: 245 (180) bei 5.250 bis 6.500
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 370 bei 1.600 bis 4.300
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 234
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 6,5
Getriebe: Siebengang-DSG
Antrieb: Allradantrieb
Treibstoffsorte: Super
Tank (L): 58
Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km): 8,9
CO2-Ausstoß (g/km): 203
Gewicht, Herstellerangabe (kg): 1.794
max. Zuladung (kg): 654
Abmessungen (L/B/H): 4.699 / 1.882 / 1.666 (L/B/H)
max. Ladevolumen (L): 765 bis 2.065
Preis (Euro): 48.990,00
Abgasnorm: Euro 6 AP

Leistungsvielfalt Elektro-Familiensportler mit Pfiff: H&R Sportfedern für den Skoda Octavia Hybrid / RS Volkswagen zu langweilig, Audi zu teuer, Cupra zu spanisch? Gut, dass die Wolfsburger auch die Marke Skoda unter Vertrag haben! Power-Diesel mit Esprit H&R Sportfedern für den Skoda Kodiaq RS Technisch mit dem VW Tiquan verwandt hebt sich der größte Skoda trotz vieler Ident-Teile optisch mehr als deutlich vom Wolfsburger Konzernbruder ab Bärig gut H&R Sportfedern für den neuen Skoda Kodiaq „Kodiaq“, das neue Skoda-SUV lehnt sich namentlich tatsächlich an die Braunbärenunterart, den Kodiakbären, an

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