E-Auto - Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind

So schlecht steht es um Volkswagen

E-Auto - Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind: So schlecht steht es um Volkswagen
Erstellt am 14. September 2023

Update vom 28.11.2023

Dramatische Worte des VW-Chefs Schäfer bei einer Vollversammlung mit Vertrauensleute in Wolfsburg: "Wir sind zu langsam, zu träge, zu kompliziert – das ist nicht überlebensfähig."
Weiter berichtet Schäfer der Bild-Zeitung gegenüber: "Mit vielen unserer bisherigen Strukturen, Prozesse und hohen Kosten sind wir als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig".
Worte, die den echten VW-Fans im Halse stecken bleiben. Damit die Marke auch langfristig überlebensfähig ist und bleibt, muss gespart werden wo immer möglich. Los geht es, wie im Artikel weiter unten beschrieben, mit einem Personalabbau, der zudem auch bis zu 20% die Verwaltung betreffen könnte. Doch das wird bei Weitem nicht alles sein.
Bis zu 10 Milliarden Euro mehr will Schäfer in den kommenden drei Jahren erwirtschaften. Das Geld soll dazu genutzt werden, die Entwicklung neuer Techniken und Modelle zu finanzieren.
Damit das gelingen kann, muss überall gespart werden. Aktuell könnten bis zu 6.000 Arbeitsplätze in der Produktion wegfallen, die größtenteils über Altersteilzeit abgebaut werden sollen. Neue Stellen will der Konzern erst einmal nicht schaffen, ein entsprechender Einstellstopp wurde bereits vor einigen Wochen verkündet. Aber auch der Einkauf soll seinen Teil zur Wirtschaftlichkeit dazu beitragen und beispielsweise Rohstoffkosten senken.
Bis zu 600 Millionen sollen über den Vertrieb kommen. Hier dürfte das bereits bei den ID-Modellen eingesetzte „Agenturmodell“ auch bald bei den klassischen Verbrennermodellen angewandt werden. Preiserhöhungen dürften ebenfalls eine von vielen Optionen sein. Ob das alles ausreichend ist, bleibt fraglich. So haben die chinesischen Hersteller die Tür zum europäischen Markt gerade einmal einen kleinen Spalt geöffnet, und schon setzt dieses Vordingen nicht nur Volkswagen sondern alle europäischen Hersteller gewaltig unter Druck. Hinzu kommen hohe Zinsen für Fahrzeugfinanzierungen, hohe Energiekosten in der Produktion sowie hohe Stromkosten, die vor allem dem Endkunden das Thema E-Auto nicht gerade schmackhaft machen.
Mit der Abkehr vom Verbrenner hat nicht nur allein die Marke Volkswagen den Spielball an den Gegner verloren, der nun mit Vollgas auf das heimische Tor zurennt, um zu punkten.

Urprünglicher Artikel:

Das einstige Prestigeobjekt, das VW-Werk Zwickau, gerät immer mehr in Schieflage. Nun erwägt man einen ersten Stellenabbau, da die Nachfrage nach E-Autos schwächer als erwartet ist. Das VW-Werk Mosel (bei Zwickau) galt lange Zeit als das Vorzeige-Werk des VW-Konzerns. Hier werden seit Ende 2019 ausschließlich Elektroautos gebaut, darunter der ID.3, ID.4, ID.5 aber auch Modelle für Audi wie der Q4 e-tron oder der Cupra Born laufen in Zwickau von den Montagebändern. Mehr als eine Milliarde Euro hat sich Volkswagen die Umstellung auf die exklusive Produktion von E-Autos kosten lassen. Nun allerdings ziehen dunkle Wolken über dem Werk auf.
Erstmals machte das Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei einer Rede Anfang der Woche deutlich, in dem er sagte: „….eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen werden zumindest zeitweise dort erst mal nicht mehr arbeiten können. Das wird diese Leute frustrieren.“

Damit brachte er den Stein ins rollen, der schon bald Realität werden wird. Denn von den über 11.000 Mitarbeitern im VW-Werk Zwickau sollen rund 2.000 Beschäftige gehen. Im Detail soll es jene Mitarbeiter treffen, die lediglich über einen befristeten Arbeitsvertrag verfügen, diesen wolle man nicht verlängern und somit Personal abbauen.

Aufgrund des stetig sinkenden Interesses an den E-Autos des VW-Konzerns liegen schon heute die Fertigungszahlen deutlich hinter den geplanten und möglichen Produktionszahlen. Der hohe Basispreis selbst des günstigsten E-Modells von VW macht es nicht leichter. So kostet ein nur mager ausgestatteter ID.3 aktuell mindestens 39.990€. Das können vor allem immer mehr Hersteller aus China deutlich günstiger, wie zuletzt auf der IAA in München eindrucksvoll zu sehen war. Zusammen mit den hohen Zinsen für Finanzierung oder Leasing aber auch der geringeren staatlichen Förderung durch den Staat schwindet die Attraktivität der neuen Mobilität weiter.
Strompreise auf Rekordhoch und die noch immer schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur lassen viele Käufer doch noch einmal auf ein Verbrennermodell zurückgreifen.

Ein Backup, das es im VW-Werk nicht gibt – anders als beispielsweise BMW kann Volkswagen auf den Produktionslinien in Zwickau keinen Verbrenner parallel zum E-Auto bauen. Angesichts der enormen Investitionen für den Werksumbau ist ein „Zurück zum Verbrenner“ wohl ausgeschlossen. Und so heißt es wohl oder übel durchhalten egal was kommt. Da allerdings ein wirklich preiswertes ID.-Modell um 25.000 Euro erst Anfang 2026 auf den Markt kommen soll, dürfte die Durststrecke in Zwickau noch länger anhalten.

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