In Wolfsburg gibt es hinter den Kulissen mächtig Ärger. Gestern wurde bekannt, dass gegen VW-Konzernchef Dr. Herbert Diess ein Misstrauensvotum ausgesprochen wurde. Wie die Fachzeitschrift "Handelsblatt" mitteilte, haben Vertreter der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat Diess das Misstrauen ausgesprochen.

Wie es für Dr. Diess weitergeht, soll nun ein Vermittlungsausschuss um Betriebsratschefin Daniela Cavallo, Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann klären. Diess ist angezählt, und der Aufsichtsrat scheint große Bedenken zu haben. Vorerst sei aber „das Unternehmen blockiert“. So zitiert das Handelsblatt VW interne Kreise. Geplante Ausgaben und Investitionen werden stante pede gestoppt.

Diess ließ zuletzt durchblicken, dass weitere 30.000 Arbeitsplätze bei VW auf der Kippe stehen. Diess hat die Marke Volkswagen in den vergangenen Jahren komplett auf links gekrempelt. Raus aus dem Verbrenner, rein in die Elektromobilität. So lautete die Mission. Kein leichtes Unterfangen, denn die Elektromobilität kommt irgendwie nicht so richtig in Schwung, und Diess gilt als großer Verfechter der Elektro-Auto-Strategie.

Dazu rückte Herbert Diess China immer mehr in den Fokus. Ob diese starke Konzentration auf das Reich der Mitte der glückselig machende Weg ist, wird sich aber erst zeigen müssen.

Laut Automobilwoche stand im Sommer 2020 sogar die komplette Entlassung von Diess im Raum. Wie das Blatt berichtete, soll "Herbert Diess dem Aufsichtsrat des Autobauers einem Bericht zufolge Straftaten und fehlende Integrität vorgeworfen haben." Juristische Probleme sollen die Gründe sein, warum man von einer direkten Entlassung Diess´ aber abgesehen hat.

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