Kraft-Zwerg mit spanischem Temperament

Fahrbericht: Seat Ibiza Cupra mit neuem 1,8-TSI-Motor

Kraft-Zwerg mit spanischem Temperament: Fahrbericht: Seat Ibiza Cupra mit neuem 1,8-TSI-Motor
Erstellt am 3. August 2016

Seat hat den kleinsten Cupra noch stärker gemacht! Zum Modelljahr 2016 verpassten die Spanier dem Ibiza einen 1,8-TSI-Motor und schickten den doppelt aufgeladenen 1,4er in Rente. Schon seit 2013 hat Seat nun den kleinen Kraft-Zwerg im Programm. Zum Modelljahr 2016 haben alle Ibiza-Modelle ein umfangreiches Innenraum- sowie Motor-Update erhalten. Beim Top-Modell, dem Cupra, bedeutet dies das Aus für den via Kompressor und Turbolader aufgeladenen 1,4-TSI, der mit seinen 180 PS und 250 Nm dem kleinen Spanier bislang ordentlich Beine machte.

Schluss mit Downsizing!

Doch keine Sorge, der neue Motor im 2016er Cupra toppt den 1,4er um Längen. Zum Einsatz kommt nun nämlich ein Aggregat, dessen Peripherie so auch im Leon Cupra zu finden ist. Anders als im Leon verfügt der TSI des Ibiza Cupra jedoch “nur“ über 1.798 ccm Hubraum, was wiederum 400 ccm mehr sind als beim Vorgängertriebwerk.

Mit der Erhöhung des Hubraums geht vor allen eine Steigerung der Leistung und des Drehmoments einher. So klettert die Leistung um zwölf auf nunmehr 192 PS. Noch deutlicher ist die Steigerung des Drehmoments. Brachte es der 1,4er auf 250 Nm, liegen nun über ein sehr breites Drehzahlband von 1.450 bis 4.500 U/min stattliche 320 Nm an.

Es ist besonders diese Drehmomentsteigerung, die sich im Ibiza Cupra gewaltig bemerkbar macht. Bissig, ja fast schon giftig hängt der Kleine am Gas, dreht willig und blitzschnell auch aus dem Drehzahlkeller hoch. Überholvorgänge sind ohne überflüssige Schaltvorgänge fast mit einem Wimpernschlag erledigt, Leistung und Drehmoment stehen quasi immer genug zur Verfügung.

Sauber abgestimmtes Fahrwerk

Einen kleinen Wehmutstropfen bringt der neue TSI dennoch mit sich. Seat gibt das Gewicht des Aggregats zwar mit nur 133 Kilogramm an, zusammen mit den übrigen Anbauteilen des Motors summiert es sich, was den Cupra in schnellen Kurzen etwas leicht ums Heck werden lässt. Um das Gewichtsverhältnis zwischen Vorder- und Hinterachse nicht noch größer werden zu lassen, wurde die Batterie sogar in den Kofferraum verlegt.

Will man die Vorderräder an ihre Grenzen bringen, so wie hier, muss man sich schon ordentlich anstrengen.

Ängste, die 192 PS nicht auf die Straße zu bringen, sind allerdings unbegründet, zumal die elektronische Differentialsperre XDS genauso serienmäßig an Bord ist wie die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, die mit 215/40er Reifen bespannt sind. 

Selbst das via Knopfdruck verstellbare Cupra “Select Drive“ ist serienmäßig verbaut, bei dem zwischen Normal-Modus und Sport-Setup gewählt werden kann. Letzteres macht allerdings nur für denjenigen Sinn, der extrem sportlich unterwegs sein möchte, da die Dämpfer deutlich härter werden und den Komfort dahinschmelzen lassen.

43 Bilder Fotostrecke | Kraft-Zwerg mit spanischem Temperament und neuem 1,8-TSI-Motor: Die Bilder Seat Ibiza Cupra Fahrbericht (2016) #01 #02 Was die Werksausstattung des Ibiza Cupra angeht, da kommt richtig Freude auf. Denn wofür normalerweise tief in die Taschen gegriffen werden muss, gehört bei diesem Modell serienmäßig dazu. So sind im Basispreis von 23.060 Euro selbst Bi-Xenon-Scheinwerfer, Einparkhilfe oder ein Navigationssystem enthalten. Weshalb Seat dann stattliche 200 Euro für rot lackierte Bremssättel aufruft, will sich uns nicht so recht erschließen.

Vielleicht sollte die Liste an Sonderausstattungen nicht zu kurz erscheinen, denn selbst mit allen wählbaren Features wie Sonderlackierung, Panorama-Schiebedach, LED-Fußraumbeleuchtung, Mirror Link oder Leder-Alcantara-Sportsitze lässt sich der Preis kaum über 26.000 Euro treiben.

Äußerlich unterscheidet sich der 2016er Ibiza nicht vom Vorgänger, im Innenraum sieht jedoch alles ganz anders aus. Hier bekam speziell das Armaturenbrett eine grundlegende Überarbeitung. So stammt das Touchscreen-Radio- und Navigationssystem aus dem Leon-Baukasten, und zusammen mit der ebenfalls neu gestalteten Bedieneinheit der Climatronic sind die Zeiten der gefühlt 100 Knöpfchen im Ibiza-Cockpit endlich vorbei. Mit dem Update auf die aktuelle Generation des „Modularer Infotainment Baukasten“ sind jetzt erstmals Funktionen wie MirrorLink, „Google CarPlay“ und “Android Auto“ im Ibiza verfügbar. 

Fazit: Der 2016er Seat Ibiza Cupra legt in fast allen Bereichen kräftig zu. Auch wenn seine Optik unverändert blieb, technisch ist alles auf dem neuesten Stand. Ein starker Motor, ein intelligentes Infotainment-System und eine umfangreiche Serienausstattung machen den Ibiza Cupra zur echten Alternative im Segment der Kraft-Zwerge.

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