Anton Konrad ist verstorben

Volkswagen nimmt Abschied von einem der Väter des Golf GTI

Anton Konrad ist verstorben: Volkswagen nimmt Abschied von einem der Väter des Golf GTI
Erstellt am 15. April 2024
Volkswagen nimmt Abschied von einem der Väter des Golf GTI: Anton Konrad, ehemaliger Leiter der VW-Kommunikation, ist verstorben.
 
Ein halbes Dutzend Männer, darunter der damalige Volkswagen Pressechef Anton Konrad, schmiedet 1974 bei Volkswagen den geheimen Plan, einen „Sport-Golf“ zu entwickeln. Noch gibt es keinen Entwicklungsauftrag, doch der Technikvorstand Hermann Hablitzel hält seine schützende Hand über das Projekt. Erste Prototypen entstehen. Unter anderem mit einem 100-PS-Vergasermotor. Anfang März 1975 stellt Hablitzel das Projekt „Sport-Golf“ offiziell dem Vorstandsvorsitzenden Toni Schmücker vor. Der gibt sein „go“. Und so wird aus dem im Verborgenen vorangetriebenen „Sport-Golf“ der offizielle Entwicklungsauftrag: EA195. Jetzt gibt es auch ein Timing. Und das ist ambitioniert: Die Weltpremiere soll bereits im September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt stattfinden. Das Projekt gewinnt an Fahrt. Einen entscheidenden Schritt weiter kommt EA195, als der richtige Motor endlich an Bord ist: ein Einspritzer mit 110 PS. Doch noch steht nicht einmal der Name für den Super-Golf. TS und GTS werden diskutiert. Dann fällt die Entscheidung auf GTI. Parallel erfindet der Designchef Herbert Schäfer – ein passionierter Golf-Spieler – den Schaltknauf neu, in dem er einfach einen Golf-Ball auf die GTI-Schaltstange schraubt.
 
 
Dann kommt die IAA. Volkswagen zeigt den Golf GTI und erntet ein gigantisches Medienecho: Alle wollen den Golf GTI. Und sie bekommen ihn: Im Juni 1976 startet der erste Golf GTI für 13.850 Mark zuerst in Deutschland durch, um dann rund um den Globus für Begeisterung zu sorgen. 5.000 Exemplare sind von der Sonderserie anfangs geplant, um zumindest die Entwicklungskosten und die Investitionen in die Fertigung wieder einzuspielen. Es kam anders, ganz anders: Weder Konrad noch Hablitzel noch Schmücker hatten damit gerechnet, dass dieser 182 km/h schnelle Golf GTI mit seinen schwarzen Radlaufverbreiterungen, der schwarz eingefassten Heckscheibe, dem rot eingerahmten Kühlergrill, den Sportsitzen mit Karomuster, dem Golf-Ball für die Schaltung und dem Sportlenkrad „mit Spucknapf“ derart einschlagen würde. Aus den 5.000 Exemplaren werden 461.690 Golf GTI der ersten Serie – die zum Schluss mit der Sonderedition des 112 PS starken „Pirelli-GTI“ gekrönt wird. Es ist die Startauflage für den bis heute erfolgreichsten Kompaktsportwagen der Welt.

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