Der Sci-R-occo - Fahrbericht zum VW Scirocco R mit 265 Turbo-PS (2010)

Hat der Scirocco das R wirklich verdient?

Der Sci-R-occo - Fahrbericht zum VW Scirocco R mit 265 Turbo-PS (2010): Hat der Scirocco das R wirklich verdient?
Erstellt am 15. September 2010

Sie sind die Krönung der jeweiligen Baureihe, die R-Modell aus dem Hause Volkswagen. Ganz egal ab Golf 6 R, Passat R(36) die guten “alte“ Golf R32 oder auch der Touareg R50, sie alle strahlen mit ihrem Glanz auch auf die Normalo-Modell hinab. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten deshalb haben wir den aktuellen Top-Sportler, den Scirocco R einmal genau unter die Lupe genommen.

Der Jubel bei Coupé-Freunden war groß, als abzusehen war, das Volkswagen endlich wieder ein schickes Coupé im Programm haben wird. Seit nunmehr zwei Jahren rollt der Scirocco 3 vom Band und brachte es jüngst auf 100.000 produzierte Exemplare.

Deutlich weniger Scirocco liefen zwischenzeitlich mit dem neu designten R-Logo im Kühlergrill vom Band, womit der Scirocco 3 ein Leistungsspektrum von 122 bis 265 PS abdeckt - inklusive zweier Dieselmotoren mit 140 und 170 PS.

Golf R vs. Scirocco R – gleiche Motoren und dennoch schwer zu vergleichen

Die Erwartungen an den Top-Rocco waren hoch, schließlich gab kurz zuvor auch schon der neuen Golf R sein Debüt bei einer ausführlichen Testfahrt seitens der VAU-MAX.de-Redaktion. Antriebstechnisch greifen beide Modelle auf den bewährten 2.0 Liter Turbomotor zurück, der so auch im Audi TTS und dem S3 zum Einsatz kommt. Als derzeit einziges Modell kommt der Scirocco R allerdings ohne Allradantrieb und mit der “geringsten“ Motorleistung daher (TTS 272 PS, Golf R 270 PS)

Dafür aber spendieren die Ingenieure dem Scirocco R die vom Golf 6 GTI bekannte elektronische Differentialsperre XDS, die das Durchdrehen eines Rades bereits frühzeitig unterdrücken soll, was auf trockener Fahrbahn auch tadellos funktioniert. Sobald die Straße allerdings nass ist, gewinnen die 350 Nm Drehmoment und die 265 PS manchmal das Traktionsduell.

100 Kilogramm weniger Gewicht die man spürt

Agil und wendig ist der Scirocco R aber immer, vermisst haben wir den Allradantrieb kaum. Zu viel Spaß macht der Scirocco R einfach auch so. Bereits auf den ersten Metern drängt sich der Eindruck auf, dass dieser Scirocco es mit dem Golf R in Sachen Fahrleistung locker aufnehmen kann.

Dank rund 100 Kilogramm weniger Gewicht im Vergleich zum Golf R schiebt der Scirocco R aus allen Lebens- und Drehzahllagen kraftvoll an. Selbst bei Geschwindigkeiten jenseits der 180 km/h setzt der TSI-Motor jeden Gasbefehl vehement in Vortrieb um der erst bei elektronisch abgeregelten 264 km/h (TTS 268km/h) endet.

Eine wahre Freude stellt die Kombination aus TSI-Motor und dem im Testwagen verbauten Doppelkupplungsgetriebe dar. Ohne Zugkraftunterbrechung klicken die Gänge entweder voll automatisch, oder via Schaltpaddels am Lenkrad rein, ein Feature das man sich unbedingt gönnen sollte.

Unter Last quittiert der Scirocco R jeden Gangwechsel mit einem satten “Plop“ im Auspuff. Im Gegensatz zum Golf R kommt dieser ohne Klappensteuerung daher und macht bereits im Standgas klar, dass er alles andere als ein Leisetreter ist. Heißer faucht der Scirocco R aus seinen Endrohren untermalt vom einem phänomenalem Ansauggeräusch das der 2.0 TSI-Motor beisteuert. Hier kommt sofort echter Fahrspaß auf. Ein Sound und Feeling bei dem ein Golf R nicht ganz mithalten kann.

Optisch geben sich sowohl Golf R als auch Scirocco R keine Blöße. Bereits die Front des Scirocco macht klar, dass hier ein echter Sportler unterwegs ist. Die riesigen Lufteinlässe mit ihren schwarz glänzend lackierten Gittern sowie die serienmäßigen Xenonscheinwerfer oder die LED-Tagfahrleuchten sorgen fürs nötige Überholprestige.

Am Ende bekommt man aber ohnehin kaum mehr als die abgedunkelten Rückleuchten, die Doppelrohr Abgasanlage und den schwarz lackierten Diffusor zu sehen, zu schnell ist ein Scirocco in freier Wildbahn wieder verschwunden.

Hinter dem Lenkrad fühlt man sich auf Anhieb wohl

80 Bilder Fotostrecke | Der Sci-R-occo – Fahrbericht zum VW Scirocco R mit 265 Turbo-PS: Die Bilder zum Test: Hat der Scirocco das R wirklich verdient? #01 #02 Wohl dem der sich hinter das griffige Sportlenkrad mit seinem schwarzen Applikationen niederlassen kann und den Zündschlüssel in der Hand hält. Wobei sich die R-Version des Scirocco nur in Details von seinen Brüdern unterscheidet. Die weissen Ziffern im Tacho haben mittlerweile alle Scirocco, die blauen Zeiger die beim Einschalten der Zündung einmal bis zum Anschlag laufen hingegen sind dem Scirocco R vorbehalten.

Mit einem geänderten Zierleistendekor, grauen Ziernähte am Lenkrad und dem Ganghebel sowie einem R-Logo auf den Kopfstützen unterscheidet sich der R-occo weiter.

Mit der Launce Control-Funktion geht die Post ab

Wer einen Scirocco oder auch Golf GTI/R mit DSG-Getriebe besitzt kann mit Hilfe der ESP-Taste eine Startfunktion aktivieren. Dazu einfach das ESP ausschalten, den Ganghebel in Stellung S bringen und das Gas bei getretener Bremse voll durchdrücken. Nun pendelt sich die Drehzahl bei ca. 3500 U/min ein, danach einfach die Bremse loslassen und die Post geht ab!

Wie schnell so ein Scirocco R auch ohne Allrad sein kann haben wir in einem Video für euch festgehalten!

Auch bei einem Blitzstart zeigt der Scirocco R kaum Schwächen, das kurze Durchdrehen der Vorderräder bleibt immer kontrollierbar. Die 200 km/h-Marke fällt nach wenigen Sekunden.

 

Der Scirocco R ist ein echter Sportler wie man ihn sich nur wünschen kann. Genialer Motor, klasse Sound und eine tolle Optik lassen keinen Zweifel an der Performance aufkommen. Wer mit den geringeren Platzverhältnissen kein Problem hat und auf vier Türen ohnehin verzichten kann, für den ist der Scirocco R die deutlich besser Alternative als ein Golf R.

VAU-MAX.de kompakt

Technische Daten VW Scirocco R 265PS TSI DSG

Typ: VW Scirocco 3 Typ 13
Motor: 2.0 TSI, 1984ccm Hubraum, direkte Benzin-Einspritzung, 2 obenliegende Nockenwellen, 4 Ventile pro Zylinder, Abgasturbolader und Ladeluftkühler Schadstoffklasse Euro 5
Leistung: 265PS bei 6000 U/min, 350Nm Drehmoment 2500 U/min
Getriebe: Sechsgang-DSG, zwei elektrohydraulisch betätigte Lamellenkupplungen im Ölbad
Fahrwerk: Vorn: McPherson-Federbeinachse mit unteren Dreiecksquerlenkern Hinten: Vierlenker-Hinterachse mit getrennter Feder-Dämpfer-Anordnung, Stabilisator vorn und hinten. ESP, ASR, elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servounterstützung.
Bremsanlage: rundum Scheibenbremsen, vorne (345mm) und hinten (310mm) innenbelüftet, ABS, EBV, Dual Brake Assist
Felgen: 8J x 18 Zoll (Serie) (optional 8J x 19 Zoll)
Bereifung: 235/40 R 18 W (Serie) oder optional 235/35 R19
Länge: 4.248mm Breite:1.820mm Höhe: 1394mm
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 250km/h VAU-MAX-Vmax 264km/h lauf MFA, Verbrauch rund 8,0 Liter (Herstellerangabe) im Test über 2.400 Kilometer ca. 11,2 Liter, 0-100km/h in 5,8s
Leergewicht: 1419kg
Fahrzeugbasispreis ab 33.475 Euro (ohne DSG), Testwagenpreis: 40.665 Euro

4 Kommentare

  • VAU-MAX.de

    VAU-MAX.de

    Hallo Jessy, also unser Test-Scirocco hatte keine Klappe im Auspuff, ich habe persönlich nachgeschaut und da war nix verbaut. Gut möglich, das VW zwischenzeitlich etwas geändert hat, Zulassung unseres Testwagen war immerhin bereits der 22.10.2009, also ein sehr frühes Modell. Falls jemand ein Bild von einem Scirocco R Endschalldämpfer hat bitte einmal hier posten! Viele Grüße Marcus vom VAU-MAX.de Team
  • Jessy

    Jessy

    Hi, netter Bericht. ABER ihr habt einen Fehler im Bericht - "Satter Sound auch ohne Klappensteuerung" das stimmt so nicht, der Rocco R hat sowohl einen Klappenauspuff ;) Bitte berichtigen. Grüße Jessy
  • Seat-Seb

    Seat-Seb

    Ja sehr coole/s Bild/er und sehr schicker Wagen, super das ihr mal so was zum Auto der Woche gemacht habt. Auch wenn es kein Seat ist ;-)
  • VWSilberpfeil

    VWSilberpfeil

    Bei dem Auto stimmt einfach alles und dann auch noch mit diesem Motor! Einfach TOP! P.S.:Das Foto mit dem Tacho ist eine geniale Idee (das hat was) Habt ihr euch gekloppt um die Testfahrt?^^

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