Hey Elon, BMW kann das auch

2023 BMW iX im Video-Fahrbericht

Hey Elon, BMW kann das auch: 2023 BMW iX im Video-Fahrbericht
Erstellt am 21. Juni 2023

BMW darf ohne jeden Zweifel als E-Auto-Pionier genannt werden, und dass in einem Atemzug mit Tesla und Elon Musk. Doch während Tesla bereits dieses Jahr 10 Jahre die Großserienproduktion des „Model S“ feiert, wird bei BMW die große E-Auto-Sause erst dieses Jahr erfolgen. Mehr als genügend Zeit, wichtige Erfahrungswerte zu sammeln und sich einen entscheidenden Vorteil in Sachen E-Mobilität zu sichern. Mit dem iX zeigt BMW eindrucksvoll, dass man die Hausausgaben gemacht hat, und was in Sachen E-Auto heute möglich ist. Verpasst haben die Münchner in den letzten 10 Jahren dennoch viel, denn nach der Serienproduktion des i3 folgte lange Zeit kein weiteres BMW i-Modell. Erst mit der Markteinführung im vierten Quartal 2021 hatte man ein zweites i-Modell im Angebot, das zwischenzeitlich noch um den iX3, i4 oder dem Flaggschiff i7 kräftig ausgebaut wurde und weiter ausgebaut wird.

Mit einer Länge von rund 4.95 Meter ist der iX in etwa so groß wie ein aktueller X5, der allerdings auf einer eigenen Plattform basiert. Wie schon beim i3 setzt BMW im Karosseriebau nicht nur auf ein futuristisches Design, sondern auch auf Verbundwerkstoffe, die stolz im Bereich der Türen und Heckklappe präsentiert werden. Der lange Radstand von rund 3 Metern sorgt besonders im Innenraum für großzügige Platzverhältnisse. Dank der optionalen „Integral-Aktivlenkung“ ist der große iX überraschend wendig. Ist die Hinterradlenkung verbaut, sorgt der zusätzliche Lenkeinschlag für eine Reduzierung des Wendekreises auf 12,3 Meter und liegt damit auf dem Level des aktuellen M3. Ist eine Parklücke für den 1,96 Meter breiten iX mal sehr schmal, lässt er sich auch via App ein- und ausparken.

Lieferbar ist der iX aktuell in drei Version, als iX 40 mit 326 PS und einem 71-kW/h-Lithium-Ionen-Akku, der von uns gefahrene iX 50 mit 523 PS und einer 105-kW/h-Batterie (netto) sowie als Top-Modell iX M60 mit bis zu 619 PS und 1.100 Nm im Overboost-Sportmodus. Preislich startet unser 50er aktuell bei mindestens 116.150 €, bringt aber eine extrem üppige Serienausstattung mit, die unter anderem eine Soft-Close-Automatik für die Türen, die Integral-Aktivlenkung, ein Harman Kardon Surround Sound-System, den Driving Assistant Professional oder die adaptive 2-Achs-Luftfederung beinhaltet.

Die Sonderlackierung am Testwagen in „Phytonicblau“ kostet allerdings weitere 1.050 € Aufpreis. Die 21-Zoll-Felgen gehören zum Sportpaket, wirken aber in den Radkästen irgendwie zu klein. Serienmäßig sind mindestens 20 Zoll große Felgen verbaut. Fast sprachlos macht der Innenraum des iX, der für weitere 500 € im Interieur-Design „Loft | Wollstoff Stonegrey“ ausstaffiert ist, ein Name der nicht passender sein könnte. Grundsätzlich setzt BMW im Innenraum, wie schon beim i3, weiterhin auf nachhaltige und recycelte Materialien. Ob einem das Sofa-artige Design auf den Sportsitzen gefällt, muss jeder selbst entscheiden, zum Glück bietet BMW alternativ auch klassische Farbkombinationen an. Eine Wohlfühlatmosphäre ist dank Massagefunktion in jedem Fall gegeben. Und bei kühlen Temperaturen sorgt nicht nur die Sitzheizung für wohlige Wärme, sondern auch die Möglichkeit, dass das Lenkrad, die Türauflagen und die Mittelarmlehne elektrisch beheizt werden können.

Auf klassische Schalter verzichten die BMW-Designer wo immer es möglich und sinnvoll ist. Stattdessen übernimmt das frei stehende Curved-Display zahlreiche Funktionen wie etwa die Klimabedienung auf. Die Bedieninsel des iDrive in der schwebenden Mittelkonsole bleibt trotzdem an Bord. Nach kurzer Eingewöhnung kommen nicht nur BMW-Fans problemlos mit der Bedienung des Systems auch während der Fahrt klar. Einen freien Blick in den Himmel bietet das „Panorama-Glasdach Sky Lounge“ dessen Scheibe sich auf Knopfdruck abtönen oder transparent schalten lässt. Ein klassisches Sonnenschutzrollo gibt es hier nicht mehr. Bemerkenswert: Je nach gewählter Motorisierung lassen sich bis zu 2.500 kg Anhängelast bewältigen. Damit reiht sich des iX ganz oben in der Liste der zugstärksten E-Autos ein.

Wem das 360-Grad-Kamerasystem in den Außenspiegeln, der Heckklappe und in der typischen BMW-Niere nicht ausreicht, kann zusätzlich auch den Innenraum mit einer Kamera im Bereich der Leseleuchten ausstatten. Mit der lässt sich der Innenraum auch aus der Ferne per Smartphone und der My BMW-App kontrollieren. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer verfügen für 2.000 € Aufpreis über das optionale Laserlicht. Ein Name der nicht nur nach Zukunft klingt, sondern mit einem bis zu 650 Meter weit reichendem Fernlicht für eine fast doppelt so weite Ausleuchtung sorgt. Optisch unterscheiden sich die Hightech-Scheinwerfer zudem durch blaue Akzente und dem Schriftzug „BMW Laser“.

Unter die Haube lässt BMW die Kunden nicht mehr schauen. Diese kann ausschließlich durch den BMW Service geöffnet werden und versteckt einen Großteil der Hochvolttechnik. Schade eigentlich, denn unter der langen Haube wäre ein zweiter Kofferraum ein echter Mehrwert. Geöffnet werden kann hier nur noch das BMW-Logo. Mit einem Druck schwenkt dies nach oben und gibt die Einfüllöffnung fürs Scheibenwaschwasser frei.

Deutlich mehr Stauraum bietet hingegen der Kofferraum, der mit einem Laderaumvolumen von 500 Liter durchaus alltagstauglich ist. Der Einzug der Hutablage in Form eines schlichten „Holzbretts“ will nicht so recht zum Premium-Anspruch passen. Zudem bietet der Kofferraum keinerlei Möglichkeit diese Ablage sinnvoll zu verstauen. Bei geöffneter Heckklappe kommt ein zusätzliches Paar Heckleuchten zum Vorschein, die mich irgendwie an den aktuellen Renault Twingo erinnern.

Tempo 100 ist aus dem Stand nach 4,6 Sekunden erreicht, die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch bei 200 km/h abgeregelt. Mehr als solide Werte, wenn man das sich das satte Leergewicht von 2.585 kg vor Augen hält. Dank der Systemleistung von 385 kW und den 765 Nm Drehmoment ist Power zu jeder Zeit im Überfluss vorhanden. Trotz des tiefen Fahrzeugschwerpunktes hat der iX besonders in schnellen Kurven mit seinem Leergewicht zu kämpfen, was sich auch beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten zeigt. Selbst mit Sportbremse fühlt sich die Bremsleistung etwas schwach an. Im ADAC-Test kommt das Modell dennoch auf einen guten Bremsweg von rund 35 Meter aus Tempo 100.

Gewöhnungsbedürftig, irgendwie cool und am Ende doch nervig: Der „Iconic Sound“. Er soll im Innenraum für mehr Feeling sorgen, ich bevorzuge dann doch die überlegene Ruhe im Innenraum während der Fahrt. Wie groß der E-Auto-Vorsprung bei BMW wirklich ist, zeigt sich in der Disziplin des Stromverbrauchs besonders deutlich. Während unseres Tests über zwei Wochen und nach rund 1.500 gefahrenen Kilometern pendelte sich der Stromverbrauch bei rund 20 kW/h auf 100 Kilometer ein, was angesichts des Gewichts und der Fahrleistung ein sensationeller Wert ist. Der ebenfalls von uns gefahrene Audi Q4 e-tron benötigte deutlich mehr Strom bei weniger Gewicht und weniger Motorleistung. Möglich macht es die ausgefeilte Aerodynamik, die den Cw-Wert für ein SUV dieser Größe auf bemerkenswerte 0,25 drückt.

Aber auch die intelligente und fahrsituationsabhängige Rekuperation trägt zum Sparen bei. Cool dabei ist, dass dem Fahrer die zurück gewonnene Energiemenge im Display angezeigt wird. Demnach sollen laut WLTP-Messung rund 600 Kilometer Reichweite möglich sein. In der Realität steuerten wir die nächste Ladestation jedoch eher an. Via CCS-Stecker lässt sich der Strom mit maximal 200 kW in den Akku pressen. Wesentlich langsamer geht’s via Typ 2 und der standardmäßigen 11-kW-Ladeleistung. Ein Upgrade auf einen 22-kW-Lader, wie es bei Mercedes lieferbar ist, bietet BMW aktuell nicht an. Fahren oder fahren lassen, diese Wahl muss jeder selbst treffen. Auf Wunsch übernimmt der iX für den Fahrer schon heute das Halten der Fahrspur, Tempolimits oder hält den Abstand zum Vordermann auf Level 3.

66 Bilder Fotostrecke | Mit VIDEO - Hey Elon! BMW kann das auch!: 2023 BMW iX 50 xDrive im Fahrbericht #01 #02 Fazit: Mit dem iX zeigt BMW eindrucksvoll was möglich ist. Besonders der niedrige Stromverbrauch in Kombination mit dem Fahrkomfort, der Motorleistung und dem üppigen Platzangebot im Innenraum überzeugt im Test auf ganzer Linie. Und Angst vor der Größe muss keiner haben. Das Rückwärtsfahren nimmt BMW dank der Assistentfunktion dem Fahrer sogar weitgehend ab.

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