Jetzt, wo alle Welt auf den Golf 6 (der ja eigentlich und genau genommen ein Golf „5,5“ ist) blickt, wird die Generation darunter (also der Fünfer) so langsam für eine immer breitere Masse von Tunern interessant. Beim Vierer ist es anders. Hat dieser doch bereits seit geraumer Zeit den Status des Tuning-Sonderlings abgelegt, machen stetig fallende Gebrauchtwagenpreise und steigendes Angebot es immer interessanter, sich gerade an diesem Modell auszutoben.

Der Auszubildende aus Bad Köstritz hat in seinem Beruf viel mit dem Thema Gesundheit zu tun. Und Gesundheit hat viel mit Vernunft gemein. Vielleicht liegt es daran, dass sich Stephan bei seinem Auto so schön unvernünftig zeigte. Wieso sonst sollte man seinen Golf so tief legen? Na, weil es gut aussieht. Mit Vernunft hat das nicht viel zu tun.

Ein Weitec TX Fahrwerk nimmt sich dankbar der Aufgabe an. Genauso herrlich unvernünftig sind die Räder ausgefallen. An den Achsen des 2003er Golf drehen sich Tomason Felgen in 8,5x19, ET 40. An der Vorderachse kommen 5mm Spurplatten zum Einsatz. Ultraflache 225/35er Hankooks lassen keine Fragen über den Strassenzustand offen.

Damit diese Kombination auch in allen Lebenslagen „drehbar“ bleibt, wurden die vorderen Kotflügelkanten um ein paar Millimeter gezogen.

Die originale, blaue Farbe durfte der Golf behalten. Es kam lediglich an einigen Stellen etwas dazu. Unter anderem an den wunderbar unvernünftig lackierten Unterteilen der Stossstangen, der emblemlosen Haube und Heckklappe. Kleine, aber feine Massnahmen, welche dem Golf den „aus einem Guss“-Look verpassen.

An der Front bringen schwarz eingefärbte Xenon-Scheinwerfer vom R32 die nötige Erleuchtung, während Dectane-Rückleuchten hinten Akzente setzen.

Macht man die bereits erwähnte Motorhaube auf, fällt einem sofort die nicht ganz alltägliche Optik auf. Nein liebe Tierschützer, Stephan hat keine Schlange gehäutet und Batteriedeckel sowie Triebwerksabdeckung mit deren Haut bezogen, die abgefahrene Optik wurde im Wassertransferdruckverfahren aufgebracht.



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Dazu wird in einem speziellen Verfahren eine Dekorfolie auf eine Wasseroberfläche gelegt und dann das zu „bedruckende“ Teil durch das Dekor eingetaucht, wodurch das Druckmuster auf dem Teil kleben bleibt. Hört sich etwas sperrig an, ist aber in der Praxis halb so wild und auf jeden Fall schneller und preiswerter als ein Airbrush.

Da sich Sitze leider noch nicht auf diese Weise bedrucken lassen, griff Stephan hier auf die altbewährte Methode zurück und liess sie mit beigem Leder beziehen. Bei den Cockpitverkleidungen und Pedalauflagen war es wesentlich einfacher. Der Griff ins R32 Teileregal schaffte hier kurzerhand Abhilfe. Das 32er Raid Airbaglenkrad hingegen hielt der Fachhandel parat.

Schick aussehen ist das eine, schön klingen muss es freilich auch. Aus diesem Grund vollbrachte Stephan ein letztes Mal eine unvernünftige Tat und baute einige Komponenten ein, die den Nutzwert seines Kofferraumes erheblich schmälern.

Als Übeltäter Nummer Eins wäre hier der Blitz Monitor zu nennen, welcher auf einer Art Dreieckspodest in der linken Ecke thront. Ihm zu Füssen liegt ein Verstärker der Marke Clarion, gleich in passender Gesellschaft eines Subwoofers.

Wird die (Un)Vernunft ein Ende haben? Wohl kaum. Jeder, der die zahlreichen R32-Accessoires richtig deutet, wird erkennen dass da noch mehr im Busch ist. Warten wirs ab, ob die Schlangendeko der Hinweis auf mehr Gift unter der Haube sein dürfte..!

VAU-MAX kompakt

32 Bilder Fotostrecke | Golf 4 Tuning: Die übliche Kliem-tel: Stephan macht blau, und sein Golf macht mit #01 #02 Typ: Golf 4

Baujahr: 2003

Motor: 1.6 FSI, 110 PS, Motorabdeckung und Batteriedecke per Wassertransferdruck in Schlangenoptik getaucht

Fahrwerk: Weitec TX, KW Stabilisator, ca. 65mm Tieferlegung

Felgen: Tomason in 8,5x19 ET40

Reifen: 225/35 R19 Hankook

Karosserie: Kotflügel um 0,5cm gezogen, Motorhaube gecleant, Grill ohne Emblem, alle Stossleisten und Schürzenunterteile in Wagenfarbe lackiert, Heckklappe ohne Wischer und VW-Zeichen, Xenonscheinwerfer vom R32, Dectane Rückleuchten, schwarzes Dach mit mattschwarzen Karos, Lackierung in Blaumetallic

Innenraum: Raid 32cm Airbaglenkrad, Sitze mit beigem Leder bezogen, R32 Cockpitblenden, -Fussstütze, -Pedale und -Fussmatten

HiFi: original VW Navi als Headunit, Lautsprechersystem und Verstärker von Clarion, DVD Player im Handschuhfach, Blitz Monitor im Kofferraum

Dank an: Showtime Design Steve Schmidt, XXL Cars and Sounds Marco Felde, Christian Felde und Sebbel