Ingenieure, Konstrukteure und Automobilhersteller arbeiten, entwickeln und entdecken immer wieder neue technische Innovationen, die uns das Autofahren noch bequemer machen. Sie alle verschieben ständig die Grenzen dessen, was mit Autos alles möglich ist. Autos mit Computersystemen sind im Gegensatz zu vor 15 Jahren integrierte Bestandteile jedes neuen Fahrzeugs.

Es geht so langsam in die Richtung, dass alle Autos, Lastwagen und SUVs vollelektrisch und selbstfahrend sind und sie dabei noch das Denken des Fahrers übernehmen. Was heute noch wie Science-Fiction aussieht, kann morgen schon Realität sein. So bietet Mercedes-Benz eine Künstliche-Intelligenz-Plattform von NVIDIA in seinen Fahrzeugen an, die früher als unmöglich galten.

Mit welchen futuristischen Funktionen unsere Autos in naher Zukunft ausgestattet sein werden, erläutern wir nachfolgend.

1. Sonnenkollektordächer

Solardächer für Autos wurden bereits entwickelt, aber zukünftig könnten diese Paneele dazu verwendet werden, um das Auto anzutreiben. Diese Entwicklung würde nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel des Besitzers schonen. Die Toyota-Ingenieure arbeiten bereits seit über einem Jahrzehnt (seit 2010) an dieser Schiebedach-Innovation. Damals enthüllten sie ein Fahrzeug (NORI-Konzeptfahrzeug), das mit Sonnenkollektoren ausgestattet war.

Obwohl Toyota bereits einen Vorsprung vor anderen Autoherstellern hat, scheint es noch keinen Rollout-Termin für diese Technologie zu geben. Es kursieren Gerüchte, dass die nächsten erscheinenden Toyota Prius-Modelle mit Solardächern ausgestattet werden könnten. Auf jeden Fall kann erwartet werden, dass mit einer Verbesserung der Solartechnologie immer mehr in Fahrzeuge damit ausgestattet werden.

2. Multimediales Glas

Viele moderne Fahrzeuge besitzen heutzutage einen Bordcomputer mit Zugang zum Internet. Die Fahrzeuginsassen können sich Filme oder Nachrichten anschauen oder sogar Casino Spiele kostenlos ohne Anmeldung spielen. Mit dem Multimedia-Glas von Toyota wird es eine weitere Entwicklung geben. In einem bereits produzierten Werbevideo für diese Technologie zeigt ein junges Mädchen mit dem Finger Formen auf das Glasfenster auf dem Rücksitz eines Autos. Es zoomt sogar auf die Landschaft draußen und verwandelt das komplette Autofenster in ein Live Touchscreen-Tablet.

Diese Technologie, die von Toyota „Fenster zur Welt“ genannt wird, würde nicht nur zusätzliche Unterhaltung bieten, sondern auch als Navigation auf der Windschutzscheibe des Fahrers fungieren.

3. Biometrische Zündschalter

Aktuell experimentieren viele Autohersteller mit der Nutzung eines Fingerabdrucklesers auf dem Zündknopf, um das Auto zu starten. Einige Automobilhersteller darunter gehen mit der biometrischen Technologie sogar noch einen Schritt weiter. Sie möchten in naher Zukunft ermöglichen, dass der Autofahrer sein Auto mit dem Klang seiner Stimme, mit Gesichtserkennung oder durch einen Scan seiner Netzhaut starten kann.

Es gibt des Weiteren Experimente (unter anderem von Tesla) mit dem Sicherheitsgurt des Fahrers. Das Auto soll dann automatisch starten, sobald der Gurt in Kombination mit biometrischer Technologie angelegt wurde. Zündschlüssel wird es künftig keine mehr geben – unsere Autos werden mit einer Technologie starten, die nichts mit einem Schlüssel zu tun hat.

4. Externe Airbags

Ein Airbag wurde bisher immer im Fahrzeuginneren ausgelöst. Automobilkonzerne wie Mercedes-Benz arbeiten an der Entwicklung von Airbags, die sich außen an den Fahrzeugen entfalten können. Dahinter steckt die Idee, dass sie das Auto schneller stoppen, einen Unfall verhindern, anstatt nach dem Aufprall zu reagieren.

In Kombination mit einer Notbremsung und der automatischen Kollisionserkennung wird ein externer Airbag unter der vorderen Stoßstange ausgelöst, um das Fahrzeug zu stoppen. Mercedes setzt darauf, dass Außenairbags, die einen Unfall erkennen und vorher einsetzen, jede Autofahrt sicherer machen und die Insassen schützen. Es sieht ganz danach aus, als ob diese Technologie bald in Mercedes Modellen integriert ist.

5. Emotionale Überwachung

Die Wut und Aggressivität der Autofahrer im Straßenverkehr ist ein großes Problem. Neuere Studien haben ergeben, dass 66 Prozent aller Unfälle mit Verkehrstoten auf aggressives Fahren oder Wutanfälle im Straßenverkehr zurückzuführen sind. Gegen dieses Problem will der Autohersteller Kia mit einer neuen Technologie namens „R.E.A.D.“ (Real-Time-Emotion-Adaptive Drive) versuchen, dem entgegenzuwirken.

Diese futuristische Künstliche Intelligenz kann die Stimmung des Fahrers lesen und zwar mit Hilfe des Gesichtsausdrucks, der Herzfrequenz und dem Blutdruck. Wenn bei der Überwachung festgestellt wird, dass der Fahrer schlechte Laune hat, kann „R.E.A.D.“ das Fahrzeuginnere anpassen, um die Stimmung zu verbessern: Beispielsweise die Klimaanlage für angenehmere Temperatur steuern, beruhigende Musik einschalten oder die eingebaute Sitzmassagefunktion des Fahrzeugs einschalten.

6. Autonome ATVs

Autonome selbstfahrende Autos gibt es schon und sie sind die Zukunft der Automobilindustrie. Fast jeder große Autohersteller arbeitet in irgendeiner Form an der Entwicklung dieser Fahrzeuge, von denen alle Arten in die autonome Revolution mit einbezogen werden.

Honda beispielsweise entwickelt aktuell autonome Geländefahrzeuge (ATVs), die mit der neuen Technologie in der Lage sein werden, über jedes Gelände selbst zu fahren und selbstständig zu reisen. Die Fahrzeuge wurden ursprünglich Such- und Rettungsmannschaften entwickelt. Denn bei einem Notfall könnten die selbstfahrenden ATVs mit Vorräten beladen und an die Front geschickt werden und sie könnten sogar Menschen aus gefährlichen Situationen retten. Autonome ATVs werden bereits mit Ersthelfern in Kalifornien und Colorado getestet.

7. Automatisierte Diagnose

Diese futuristische Funktion könnte man als „Mechaniker auf Rädern" bezeichnen. Toyota und GM erarbeiten Technologien, die es den Autos ermöglichen, ihre eigenen mechanischen Probleme zu diagnostizieren. Daher dürften in Zukunft Autos in der Lage sein, ihre eigene Software zu aktualisieren und ihre eigenen mechanischen Probleme zu identifizieren. So kann schnell ein Mechaniker und eine Werkstatt in der Nähe gefunden werden – den Termin bucht das Fahrzeug.

Allein dieser Fortschritt ist schon gigantisch, aber es geht noch besser: Irgendwann werden Autos in der Lage sein, ihre eigene Autoversicherung zu erneuern und nach besseren Angeboten zu suchen. Die Zeiten, in denen man einfach nur unter die Motorhaube schaute, gehören zukünftig der Vergangenheit an.

8. Holografische Schiebedächer

Eigentlich sieh es wie ein Schiebedach im Auto aus. In Wirklichkeit ist es ein Bildschirm, der Holografien projiziert oder die Insassen mit Filmen oder Fernsehsendungen unterhält. Dieses System – von der Schweizer Firma WayRay entwickelt – verwendet dafür Smart Glass, das sich dort befindet, wo normalerweise ein Schiebedach eingebaut ist. Dieses „Schiebedach“ liefert breitbild-projizierte Bilder in High Definition.

Für WayRay, die High-Tech-HUD-Displays für Autos entwickeln, sind die holografischen Schiebedächer die Zukunft des In-Car-Entertainments. Noch eine Lösung muss dafür gefunden werden, dass sich die Insassen beim Blick nach oben nicht den Hals verrenken oder verletzen.

9. Augmented-Reality-Dashboards

Was die Augmented-Reality-Dashboards angeht, die den Autofahrern wichtige Informationen direkt anzeigen, ist der Autohersteller BMW führend. Es sind fortschrittlich neue Displays und eine Technologie, die immer mehr in vielen neuen Automodellen eingebaut und verwendet wird.

Diese Displays (man könnte Armaturenbretter sagen) stellen dem Fahrer wichtige Informationen über Geschwindigkeit, Tankfüllung und Entfernung eines Autos bereit. Zukünftig werden sie in der Lage sein, Objekte auf der Straße vor dem Auto zu scannen und dem Fahrer mitteilen, wie weit er vom nächsten Auto oder anderen Objekten um das Fahrzeug entfernt ist. BMW hat bereits einige Fahrzeuge mit einem Head's Up Windschutzscheibendisplay ausgestattet und auf auf den Markt gebracht. Die Zukunft mit einem vollständig erweiterten Reality-Dashboard und einer Windschutzscheibe kann nicht weit entfernt sein.

10. Fliegende Autos

Fliegende Autos kennt man zwar beispielsweise aus „Blade Runner“, aber einige Autohersteller arbeiten sehr intensiv an „Fliegenden Auto“-Konzepten. Glaubt man diversen Medienberichten, dann sind Volvo, Airbus und Uber ganz nah dran an der Entwicklung.

Uber soll bereits seit 2020 mit dem Testen von Flugtaxis begonnen haben. Andere Medienberichte behaupten, dass Hyundai begonnen hat, fliegende Autotechnologie mit dem Ziel zu entwickeln, eigene Flotten von Lufttaxis zu bauen und zu vermarkten. Tatsächlich gibt es bereits von Uber einen Helikopter-Taxi-Service in New York und Los Angeles. Mit dem Auto in den Himmel steigen, das scheint die Zukunft des Transportwegs zu sein, das Uber bereits möglich gemacht hat.

11. Dreidimensionale (3D) Gesten

Tasten, Touchscreens und Drehstellknöpfe könnten bald ausgedient haben. Mit dem Natural Interaction System von BMW wird die Bedienung per Sprache, Gesten und Blick zu einem multimodalen Erlebnis im Auto. Das System kann berührungslos die Fenster, das Schiebedach öffnen und schließen oder die Luftausströmung verstellen.

Das neue Bedienkonzept basiert auf der Integration verbesserter Technologien in der Sensorik und Analyse. Durch ein Infrarotlichtsignal kann die Gestenkamera ausgeführte Bewegungen von Hand und Fingern dreidimensional im gesamten Bereich das Fahrerbereiches erfassen, den Bewegungsvektor ermitteln und so die Gesten in Befehle umzusetzen. Seit 2021 kommt das BMW Technologie-Flaggschiff bereits im Vision iNEXT zum Einsatz.

12. Car-to-Car-Kommunikation

Futuristisch, aber real: Die Kommunikation zwischen den Autos schreitet immer weiter voran. So können sich Autos zukünftig auf der Straße gegenseitig vor Unfällen, Straßensperren und vor vereisten Autobahnen warnen. Das Verrückte ist, dass dies alles unabhängig von den Insassen eines Fahrzeugs geschieht. Die Autos werden miteinander kommunizieren, sich wichtige Informationen liefern und anderen Fahrzeugen helfen, sich von Gefahren fernzuhalten - ohne dass das die Insassen mitbekommen und ohne mit dem Insassen des Fahrzeugs zu sprechen.

Das von der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) entwickelte Konzept besagt, sendet Warnsignale an andere Fahrer, wenn beispielsweise ein anderes Fahrzeug eine rote Ampel überfährt. Diese Technologie wird noch getestet und an der Entwicklung gearbeitet, aber es wird nicht allzu lange dauern, dass man Autos mit dieser Technologie kaufen kann.

13. Rekonfigurierbare Fahrzeuge

Einen Lkw zu einem Sport Utility Vehicle konfigurieren und umgekehrt? Klingt ein wenig utopisch. Es gibt Ingenieure, die bereits genau an diesem Konzept mit kleinen SUVs und Lastwagen arbeiten. Die Idee ist, bei einem SUV (mit leichten Karosserieteilen und fortschrittlichem Motor) das Dach und das Seitenglas in die unteren Karosserieteile einzuziehen. Außerdem werden Stow-and-Go-Sitze hinzugefügt, woraus letztendlich aus einem SUV in ein LKW wird – und umgekehrt.

So kann man als Autobesitzer in Zukunft in einem Auto gleich zwei Fahrzeuge haben. Die Idee ist keineswegs weit hergeholt, denn es das Konzept befindet sich bereits in der Designphase und könnte alle Autofahrer ansprechen, die sowohl Lastwagen als auch SUVs lieben.

14. Personalisiertes In-Car-Marketing

Diese futuristische Innovation ist ein wenig uncool und hat das Potenzial nervig zu sein. Denn Autohersteller und Marketingfirmen arbeiten daran, personalisierte Marketingtechniken im Auto zu entwickeln.

Mittlerweile ist fast jeder verkaufte Neuwagen vollständig mit dem Internet verbunden, weshalb Vermarkter ihre Chance für Marketing und Werbung sehen, die direkt in Form von personalisierten Anzeigen ins Fahrzeuginnere geschaltet werden. Autoexperten warnen vor einer großen Ablenkung, da diese Art von Marketing ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt. Sie fordern die Autohersteller auf, diese Innovation mit einer Opt-in-Funktion zu entwickeln. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis wir alle Anzeigen auf das Armaturenbrett unseres Autos bekommen.

15. Automatisches Parken

In naher Zukunft werden wir alle einen automatisierten Parkservice für Autos nutzen können. Viele Autos können sich bereits selbst parken durch einen automatisierten Einparkassistent, der oftmals serienmäßig in vielen Fahrzeugen ist. Der nächste technologische Schritt darin besteht, dass die Autos nicht nur selbst parken, sondern auch eigenständig einen Parkplatz finden.

Mit der sogenannten „Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation"-Technologie werden freie Parkplätze ermittelt, und zusätzlich kann ein High-Tech-Parkhaus über ein Netzwerk mit dem Auto kommunizieren und ihm mitteilen, ob es einen Parkplatz gibt.

Nach dem Absetzen der Fahrgäste am Parkhauseingang fährt und parkt sich das Auto dann an einem freien Platz, der ihm vorher vom Parkhaus mitgeteilt wird. Für die Abholung des Autos muss der Besitzer es nur beispielsweise von einem Smartphone aus aufrufen.