Die Polin Karolina Pilarczyk ist der stets gut gelaunte Sonnenschein im Dotz Drift Team und posiert nach einem guten Lauf schon mal in großer Jubelpose auf dem Dach ihres Autos. In früheren Tagen hatte sie davon geträumt, WRC-Champion zu werden. Zumindest bis sie bemerkte, dass die Verwendung der Handbremse in diesem Vollgassport nicht wirklich gefragt ist.

Anders schaut es beim Driften aus, weshalb sie 2008 erste Gehversuche im Seitwärtsfahren machte. Dieser Sport hatte zwar schon damals einen hohen Stellenwert in Polen, war aber eine Männerdomäne – und die Jungs fanden es zunächst gar nicht toll, dass ihnen eine Lady in die Quere kommt.

Doch Karolina weiß genau, wie man die Kerle um den Finger wickelt: „Wenn wir uns durchsetzen wollen, müssen wir aggressiv und schnell sein. Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als einen Mann gegen eine Frau verlieren zu sehen.

Sie haben wesentlich mehr Druck diesbezüglich.“ Ihr Ehrgeiz machte sich schnell bezahlt und mittlerweile wird sie von Publikum und Gegnern sowohl respektiert als auch geschätzt. Ihre hohe Popularität hat der Dotz Teamriderin bereits zu einigen Auftritten im nationalen Fernsehen verholfen. Außerdem ist sie Testimonial für die polnische Kampagne gegen Alkohol am Steuer.

Als Drift-Untersatz dient der „Queen of quer“ übrigens ein Nissan 200 SX (S14), für den sie gemeinsam mit ihrem Freund Mariusz sorgt, der auch ihr Mechaniker ist. Im Herzen des Japan-Coupés mit der Dotz Fast Seven team edt. white in der Sonderfarbe Weiß werkelt mittlerweile ein Amerikaner: Der von General Motors gebaute LS3 V8 6.2 befeuert den Nissan mit mehr als 600 PS.

Wenn so viel Leistung auf drifterfahrene Frauenpower trifft, schlägt sich das auch in Erfolgen nieder: Auf der Haben-Seite des Polish Drift Girls steht heute unter anderem ein zweiter Platz bei der Queen-of-Europe-Wertung 2013, wo Karolina nur hauchdünn den Gesamtsieg verpasste. Aktuell liegt sie in der Wertung der europäischen Drifterinnen an dritter Stelle.

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