Verkohlt – VW Golf 2 G60 komplett in Carbon gehüllt

Einst nur ein „GT“, jetzt ist er „very special“

Verkohlt – VW Golf 2 G60 komplett in Carbon gehüllt: Einst nur ein „GT“, jetzt ist er „very special“
Erstellt am 2. Juli 2013

„Heiko, klapp doch bitte mal die Sonnenblenden hoch!“ - „Geht nicht, die sind zu schwer. Fallen immer wieder runter, dank unzähligen Schichten Carbon und Lack!“ Ja, es gibt sie noch, diese Momente bei denen selbst erfahrene und abgehärtete Redakteure ins Staunen kommen. Man meint, aufgrund jahrelanger Erfahrung schon alles gesehen zu haben – und dann so etwas.

Szene-Golf aus dem Pott

Heiko Domke aus Witten baute mit seinem szenebekannten „Carbon-Golf“ einen richtungsweisenden Vorreiter. Als andere noch über die Verwendung von Kohlefaser zu Szenezwecken spekuliert haben, laminierte er bereits großflächige Teile seines Zweier Golf mit dem spektakulär aussehenden Material. Man möchte unken, die Nähe zum „Pott“ und zum „Revier“ spiegeln sich in Heikos Liebe zur Kohlefaser wieder. Dabei wollte der Industrieelektroniker ganz einfach nur einen Wagen erschaffen, der die Konkurrenz blass aussehen lässt.

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Der ursprünglich als „GT“ produzierte Golf 2 verließ die Wolfsburger Produkionshallen in einem kreischenden Rot. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Die Lackiererei Möller in Bochum hüllte den Body in edles daytonagrau-perleffekt. Doch das, was wir auf den Fotos sehen ist nur das Endstadium einer langen Umbauphase.

Über sieben Brücken sollst Du gehen

Sieben Jahre. Statistisch gesehen scheitern die meisten Ehen nach sieben Jahren Mann-und-Frau Programm. Heiko hat seinen Golf zwar nicht geheiratet, wohl aber in den sieben Jahren Aufbauzeit die das Projekt verschlungen hat, sicherlich mehr Zeit mit seinem Auto als mit seiner Freundin verbracht. Er und sein „19E“ sind im wahrsten Sinne des Wortes zusammengeschweißt.

Was wären wir ohne Nankang Reifen?

Apropos geschweißt: Es gab einiges zu tun für das gute alte Schweißgerät. Die Nummernschildaufnahme etwa. Sie galt es zu verschmälern, seit Heiko den Damen vom Amt ein kurz-knackiges Kennzeichen aus dem Kreuz leiern konnte. Oder das Einsetzen der Audi-Griffe. Die Radläufe erhielten ebenfalls eine Sonderbehandlung, damit sich die angepeilten BBS-Rundlinge störungsfrei drehen konnten. 7.5x17 lautet das Gardemaß der RS 315er. Sie hängen zusammen mit 185/35er Nankangs an den schraubbaren Beinen eines H&R-Fahrwerks, das auf gute 100 mm Tiefgang justiert wurde. Hinter den verchromten Speichen der Alus erhaschen wir einen Blick auf die Bremsanlage. Sie stammt vom G60.

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Der Motor bekam mächtig was auf den Lader

Das hat natürlich seinen guten Grund, vorn unter der Haube tuckert nämlich längst nicht mehr der Serienmotor. Um dem gestiegenen Gewicht der Carbonteile und der Extraschichten Lack Tribut zu zollen, steckte Heiko ein G60-Triebwerk in den Motorraum.

Wobei sich das zu Unrecht nach einer einfachen Plug-n-Play-Lösung anhört. Doch so ist es keineswegs. Bevor der stark modifizierte, mit Übermaßkolben, RS-Lader und Schrick-Nocke auf 220 PS gedopte „PG“-Motor sein Werk vollbringen durfte, erhielt die Behausung des Aggregats eine Renovierung, die selbst Tine Wittler nicht schöner vollbracht hätte. All der überflüssige Nippes wurde gecleant, die Flanken des Motorraums geglättet und sämtliche Verkabelungen versteckt eingezogen.

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Der Motor selbst erstrahlt dank tatkräftiger Unterstützung von K-Tech in einem blendenden Glanz. Es gibt kein Teil, was nicht entweder hochglanzpoliert, verchromt oder carbonisiert wurde. Da sollte man meinen, dass der Wagen nur noch auf einem Anhänger zu Treffen gefahren wird. Doch weit gefehlt, selbst weit entlegene Trips bis nach England legt der Carbon-Golf auf eigener Achse zurück! Respekt.

Reichlich Carbon verschönert den Innenraum

Damit es bei solch langen Fahrten nicht im Rücken ziept, gönnte Heiko sich und seinem Golf eine ordentlich edle Recaro-Innenausstattung, die vor dem Einbau mit feinstem, beigen Leder bezogen wurde.

Der Oberhammer ist jedoch das passend dazu kontrastierende Cockpit, welches in mühevoller Arbeit einen Überzug mit – na, ratet mal – echtem Carbon bekam.

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Dabei bekam jedes noch so kleine Teil sein „Fett“ weg. Selbst die Gutschlösser und Blinker- sowie Wischerhebel sind veredelt. Logisch, dass die Verkleidungen der A-, B- und C-Säulen nicht Serie bleiben konnten, ebenso wenig wie die Hutablage. Sie ist jetzt so glatt und spiegelblank, dass jede Mütze oder Klopapierrolle haltlos darauf rumrutschen würde.

Fuhr Heikos Zweier einstweilen mit großen Stoßstangen durch die Gegend, so hat er in der finalen Evolutionsstufe wieder auf die kleinen „Stoßis“ zurückgerüstet. Natürlich nicht, ohne auch hier wieder großflächig Carbonmatten zu verkleben. Der kleine Frontspoiler bekam natürlich auch einen Überzug spendiert.

Wie toppt man so ein Projekt? RS-Tuning aus Ungarn hat ja bereits einen komplett carbonverhüllten Golf 3 gezeigt. Aber wir sind sicher, dass Heiko sich auch hier noch eine Steigerung einfallen lässt. Nicht umsonst heisst es „Ruhrpotts Finest“!



Text & Fotos: Igor Vucinic

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VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 2 GT

Baujahr: 1985

Motor: 1.8 Liter G60 „PG“, zusätzlicher Ölkühler, Kopfbearbeitung, Übermaß-Kolben, 276° Schrick Nockenwelle, einstellbares Nockenwellenrad, RS Laderbearbeitung, kleines Laderrad, sämtliche Motorteile verchromt, carbon-überzogen oder poliert, Motorraum gecleant, versteckte Verkabelung, Leistung: 220 PS

Auspuff: Supersprint-Fächerkrümmer, 100-Zeller Rennkat, FK Edelstahlauspuffanlage, Endrohre im TDI-Look versteckt

Kraftübertragung: Schwungscheibe erleichtert, Sachs Kupplung, Golf 3 GTI Getriebe

Räder: 3tlg. BBS RS 315 in 7.5x17 ET40, verchromt

Reifen: Nankang in 185/35 R17

Bremsen: G60-Bremsanlage, verchromte Teile

Fahrwerk: H&R Gewindefahrwerk, ca. 100mm tiefer, diverse Fahrwerksteile verchromt

Karosserie: Umbau auf Rallye-Front ohne Emblem, Radläufe gezogen und geglättet, Dehnungsfugen unter den Rückleuchten verschlossen, Audi-Türgriffe, Heckklappe gecleant, verkürzter Kennzeichenausschnitt, Heckscheibe ohne Heizdrähte, Aussparung für Auspuff-Endrohre verschlossen, Abschleppöse entfernt, rote Rückleuchten, Stoßstangen, Dach, Frontspoiler und Rückleuchtengehäuse mit Echtcarbon-Überzug, Einarmwischer, Neulackierung in Daytona-Grau-Perleffekt

Innenraum: Cockpit und 30er Raid Lenkrad mit Blinker- und Wischerhebel in Echtcarbon laminiert, Gurtschlösser, Sonnenblenden, Verkleidungsteile, Hutablage und Türgriffe in Carbon, Recaro-Sitze und Türpappen mit beigem Leder bezogen

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1 Kommentar

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    sehr schicker Wagen > 7Jahre... das ist Durchhaltewillen

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