„The Italian Job“

VW Golf 5 R32 nachgeladen und abgeschmeckt

„The Italian Job“: VW Golf 5 R32 nachgeladen und abgeschmeckt
Erstellt am 12. März 2015

Sind wir mal ehrlich: Der Golf 5 R32, letzter Vertreter der sechszylindrigen Art im Golf, ist zu Recht für viele VW-Fans der einzig „wahre“ Sport-Golf. Alles, was danach kam, ist für die Sechser-Freunde nur noch heiße, verdichtete Luft. Wobei die Geschichte mit der Luft auch durchaus bei einem R32 ihre Berechtigung haben kann:

Man kann nie genug „Cavalli“ haben

Paolo aus Italien steht auf „Cavalli“, also „Pferde“. Vorzugsweise die, welche mit Super Plus gefüttert werden wollen. Also bestellte er 2007 einen funkelnagelneuen Golf 5 R32 in der Farbe Schwarz. Kurz nach dem Kauf befand er die Anzahl der Pferdestärken als nicht mehr ausreichend. So schnell kann man sich an 250 Pferden sattreiten.

Die Lösung hielt Rothe Motorsport in Händen. Ein Turbolader sollte dem 3,2-Liter Motor ein wenig extra Dampf einhauchen. Nur: Rothe residiert in Deutschland.. Kurzerhand verfrachtete Paolo das komplette Auto in die Werkstatt der Turbo-Spezis und ließ dort eine Kraft- und Saft-Kur vornehmen. Dank Garrett GT30-Lader und großem Ladeluftkühler vom Audi S3 bringt der erstarkte Golf jetzt 450 PS auf die Straße. Das DSG erfuhr ein Software-Update für schnellere Schaltzeiten und eine Auspuffanlage von Artigianale lässt den Sechszylinder deutlich aggressiver röhren.

Black is (not) beautiful

Der schwarze Lack konnte Paolo nur kurz begeistern, alsbald ließ er den Golf in das absolute Gegenteil davon tünchen: Weiß. Doch auch diese Farbe hielt nicht ewig. In der aktuellen optischen Ausbaustufe verliebte er sich in einen super-edlen und außergewöhnlichen Farbton aus dem Hause Aston Martin. Bei bewölktem Himmel mag es glatt noch als „graumetallic“ durchgehen, aber sobald sich die Wolken lichten und die Sonne durchblitzt, entfacht der Anstrich seine betörende Wirkung. Spuren von violett und grün changieren und scheinen eine dritte Dimension auf der Klarlackoberfläche zu bespielen, so toll glänzt die Farbe.

49 Bilder Fotostrecke | VW Golf 5 R32 nachgeladen und abgeschmeckt: „The Italian Job“ #01 #02 Karosserieseitig hatte Paolo reichlich zu tun auf der Liste, die er sich vorgenommen hatte. Die VW-Embleme sollten verschwinden, ebenso der Heckwischer. Die Rammleisten in der vorderen Stoßstange wurden entfernt, die Löcher verschlossen. Cleane Flanken standen ebenso auf dem Programm wie ein sexy Po à la Jennifer Lopez. Daher verschmolz die Unterseite der Heckschürze mit dem Rest der Stoßstange zu einer glatten Einheit.

Cleaning-Programm für den Golf-Body

Echte Kohlefaser bedeckt weite Teile der Karosserie; das komplette Dach, die Außenspiegel, der Kühlergrill und der Heckansatz wurden komplett mit Carbon überzogen. Die Kotflügel sind Leichtbau und Weitbau zugleich: Statt der Blechteile kommen Kunststoff-Exemplare zum Einsatz, damit sich die geplante Tieferlegung auch realisieren ließ. Die ist dank eines „ultralow“ Gewindefahrwerks von H&R und AH-Exclusive großzügig ausgefallen.

Als wir den Golf zum ersten Mal in freier Wildbahn erblickten, drehten sich originale Lamborghini-Felgen an den Achsen. 2014 rüstete Paolo um und bestellte vier schwarz lackierte MB Design Felgen vom Typ „KV1“ in der Größe 9x20 ET42 rundum. Passend dazu sorgen Hankook S1 Evo Reifen in der Größe 225/30 R20 dafür, dass möglichst wenig der 450 Pferde unproduktiv in schwarzem Qualm aufgehen.

Carbon für Bremsen und Karosserieteile machen den Golf edel

Wer schnell fahren will, muss auch schnell stehen bleiben können. Hierbei vertraut Paolo auf die komplette Bremsanlage eines Lamborghini Gallardo. Keck blitzen die gewaltigen Bremsscheiben zwischen den schlanken Felgenspeichen hervor. Ja, sie sehen unverschämt gut aus und ebenfalls „ja“: Sie sind aus Carbon und haben somit locker den Gegenwert eines Kleinwagens.

Fehlt noch der Innenraum. Den ließ Paolo komplett in orangefarbenes Leder hüllen, Teile des Lenkradkranzes sowie Türverkleidungen und Rücksitzbank inklusive. Die Ladedruckanzeige implantierte er in eine Luftaustrittsdüse.

Fertig war das perfekte Auto. Oder etwa nicht? Wir sind gespannt, ob er seinem Golf auch weiterhin treu bleiben wird oder ob es ihn wieder in den Fingern juckt. Neue Farbe, neue Felgen? Haltet in dieser Saison Ausschau am Wörthersee!

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 5 R32

Baujahr: 2007

Motor: 3,2 Liter V6, Rothe Turboumbau mit Garrett GT30-Lader, Audi S3 Ladeluftkühler, Öleinfülldeckel, Kühlwasserausgleichsbehälterdeckel und Servo-Ölbehälterdeckel vom Audi R8, Lufteinlass modifiziert, Artigianale Auspuffanlage, 450 PS

Getriebe: DSG, Software-Update für schnellere Schaltzeiten

Bremsen: rundum Lamborghini Gallardo Carbon-Keramik Bremsanlage

Räder: MB Design KV1 in 9x20 ET42 rundum

Reifen: Hankook S1 Evo in 225/30 R20

Fahrwerk: H&R ultralow Gewindefahrwerk

Karosserie: verbreiterte Kunststoffkotflügel, VW-Embleme entfernt, Seitenleisten entfernt, Motorhaube gecleant, Heckklappe clean und Heckwischer entfernt, Stoßstangen geglättet und Stoßstangenansätze übergangslos anlaminiert, Echtcarbon auf Dach, Außenspiegeln, B-Säulen und Heckansatz, Neulackierung in Aston Martin Grau

Innenraum: komplette Innenausstattung in orangefarbenem Leder bezogen

Dank an: Valvole Piegate, Car Terzi Bergamo

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community