Die verhexte Sieben

Das VW Golf 7 GTI Cabrio vom Wörthersee

Die verhexte Sieben: Das VW Golf 7 GTI Cabrio vom Wörthersee
Erstellt am 4. Mai 2016

Wir kennen das Spiel nur zu gut: Ein Facelift-Umbau in Eigenregie sorgt immer für Aufsehen. Vor langer Zeit hat man aus einem Golf 2 einen Jetta gemacht, dann aus einem Golf 3 einen Golf 4. Dabei war es immer mehr oder weniger einfach, da sich viele Teile im „Plug and Play“ Verfahren verwenden ließen. Und was nicht passte, wurde halt passend gemacht.

"Ich war mal ein Golf 6 Cabrio"

Hakan Koc hat bereits zahlreiche Umbau-Erfahrungen gesammelt. Schließlich präsentierten wir Euch vor einiger Zeit bereits das porsche-blau folierte Golf 6 R Cabrio, das eigentlich gar keins war. Bodykit und massive Tieferlegung ließen das Wolfsburger „oben ohne“ Modell seinerzeit zum Hingucker am Wörthersee und danach werden.

Warum nicht ein Golf 7 GTI Cabrio zum Wörthersee bauen?

Doch nichts ist bekanntlich so beständig wie der Wandel. Und so reifte nach einigen „Zwischenlösungen“ eines Tages der Entschluss, es noch einmal so richtig krachen zu lassen. Warum nicht etwas bauen, was noch niemand gemacht hat? Einen EOS auf Scirocco Cabrio - ja das hat es bereits gegeben. Doch passend zum GTI-Geburtstag am Wörthersee 2016 ein Golf 7 GTI Cabrio vorstellen? Ja, warum eigentlich nicht?!

Am Anfang war der Plan

45 Bilder Fotostrecke | Die verhexte Sieben: Das VW Golf 7 GTI Cabrio vom Wörthersee #01 #02

Für Hakan, der von Berufs wegen mit seiner Firma „Art of Car Wrapping“ bereits zahlreiche Tuningprojekte mit Folie veredelt hatte, sollte das neue Projekt eine Visitenkarte für seinen neuen Job werden. Ein rollender Appetitanreger und Kopf-Verdreher. So schmiedete er zusammen mit Andreas Schwarzmeier von KTS Karosserietechnik aus Nürnberg einen Plan, wie dieses gewagte Vorhaben in die Tat umzusetzen sei. Die Blechkünstler aus dem Frankenland sind für ihre teilweise spektakulären Umbauten bekannnt, unter anderem auch für den über die Grenzen bekannten EOS/Scirocco R36 vom Wörthersee 2015.

Nie füreinander gemacht: Beim Golf 6 Umbau auf den Sieber passt einfach gar nichts

Doch wie passt man etwas an, was nie füreinander bestimmt war? Wir können hier beim besten Willen keine Umbauanleitung veröffentlichen, da dies den Rahmen eines solchen Artikels bei weitem sprengen würde. Doch soviel sei verraten: Es ist eine Arbeit, die an Zeit, Nerven und Material zehrt. Zumal das Golf 7 Blech im Vergleich zu seinem Vorgänger abermals dünner geworden ist und sich somit noch schwieriger bearbeiten und schweißen lässt, wie prinzipiell mit jeder Golf-Generation. Aber gut: Das Golf 6 Cabrio wurde im Prinzip wie eine Orange „geschält“, also der Kotflügel, Motorhaube, hinteren Seitenteile und Außenhaut der Heckklappe beraubt. Dann ging es an den Zusammenbau.

Kante zeigen: Die Formensprache beider Autos unterscheidet sich stark

Golf 6 und Golf 7 unterscheiden sich in der Länge und Breite - und auch in der Formensprache. Hier relativ glatte Flächen, dort eine kantige Linienführung. Die größte Herausforderung bestand am Anpassen der Seitenteile und der Heckklappe. Während die Teile beim Siebener glatt verlaufen, hat der Golf 6 dort eine Kante. Schließlich galt es, den Öffnungsmechanismus der Kofferraumklappe inklusive Scharnieren beizubehalten. Also wurde nur die Außenhaut gelöst und das Grundgerüst stehen gelassen. An den Kotflügeln musste ein Teil des hinteren Bereichs stehen gelassen werden, damit der Übergang zur Tür hergestellt werden konnte. Die Flügel selbst sind, so weit möglich, nach außen versetzt worden. Die Türen behielt man vom Golf 6 Cabrio bei.

Nach der Arbeit ist vor der Arbeit: Ein langer Weg zum Golf 7 GTI Cabrio

Als KTS die Blecharbeiten soweit vollendet hatte, machten sich Hakan und das Team von Fahrzeugpflege Obermeier (Rudi und Marcel) an die Feinabstimmung und Anpassung der Oberflächen. Schleifen, spachteln, grundieren - zahllose Male war Millimeterarbeit angesagt. Stoßstangen anpassen, schweißen, positionieren. Die Deadline rückte immer näher, der Berg Arbeit wurde aber nicht wirklich weniger.

Ein Airride und 20 Zoll BBS hat er auch noch bekommen. Und braunes Leder.

Es galt, den Wagen noch in Schwarz zu lackieren, ehe die neue Folierung aufgeklebt werden konnte. Hakan entschied sich für ein spezielles Rot-Metallic mit Unterstützung seines Freundes Tuan, der für das Design an den Seiten verantwortlich zeichnet. Bei all dem Umbau hätten wir fast noch das Airlift Performance Luftfahrwerk von AH-Exclusive Parts vergessen. Und die 9x20 Zoll großen BBS Rennsportfelgen, angefertigt von Felgen Müller. Oder die Innenaustattung in braunem Leder. Wenige Stunden vor Abfahrt an den Wörthersee erledigten Hakan und seine fleißigen Helfer noch letzte Handgriffe. Er möchte sich auf diesem Weg bei allen bedanken, die ihn tatkräftig unterstützt haben, an teils unmenschlich langen Arbeitstagen.

Die Beteiligten sind sich einig: "So etwas machen wie nie wieder"

Am Ende hat es doch noch geklappt. Hakan und sein Einzelstück sind planmäßig an den See gerollt. Mit guter Ausleuchtung dank Xenon-Scheinwerfern und LED-Rückleuchten vom Golf 7 GTI. Dass in Sachen Elektrik überhaupt nichts „einfach so“ passte, brauchen wir nicht extra zu erwähnen, oder? Und so verwundert es gar nicht, dass alle Beteiligten froh sind, das Projekt zum Abschluß gebracht zu haben. Somit stehen die Chancen gut, dass Hakans Golf 7 GTI Cabrio auf lange Zeit ein Einzelstück bleibt. Eben eine „verhext gute Sieben“.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 6 Cabrio

Baujahr: 2012

Motor: 1.2 FSI

Getriebe: Serie

Fahrwerk: Airlift Performance Luftfahrwerk

Bremsen: Audi TTRS Bremsanlage an Vorder- und Hinterachse

Räder: BBS E89 Rennsportfelgen in 9x20 ET45

Reifen: Achilles in 225/30 R20

Karosserie: Umbau auf Golf 7 GTI Front, Heck und Seitenteile inklusive Stoßstangen und Motorhaube, Karosserie angepasst, schwarz lackiert, in spezial-rot foliert

Innenraum: braune Leder-Innenausstattung, Golf 6 Multifunktionslenkrad

Dank an: Andi von KTS, Marcel und Rudi, Fatih und Tayfun, Alois von AH Exclusive Parts, Tuan, Adrian, Martin

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