Karmann – keiner macht mich mehr an

Die Story vom 1964er Karmann Ghia Typ 34 und der Ratte, die keine werden durfte

Karmann – keiner macht mich mehr an: Die Story vom 1964er Karmann Ghia Typ 34 und der Ratte, die keine werden durfte
Erstellt am 18. August 2010

Normalerweise befasst man sich ja mit dem Thema Tuning, um ein gewisses Ziel zu verfolgen. Den VW umbauen, einen Pokaljäger daraus machen. Motor, Fahrwerk, Karosserie – halt alles, was so dazu gehört. Gelegentlich schiesst der Besitzer über das Ziel hinaus. Oder auch daneben. Dann wird aus einem Low-Budget-Projekt ein kreditrahmensprengendes Unterfangen. Oder eben aus einer geplanten Ratte ein Schmuckstück.

Überredungskunst war gefragt

Nachdem sich der Karmann Ghia geschlagene drei Jahre bei einer Bekannten in der Scheune die Reifen eckig gestanden hatte, gelang es Robert Skrodzki, ihn zu einem fairen Kurs vom Schicksal des Dösens zu erlösen. Die Frage nach dem damaligen Zustand beantwortet der Dortmunder mit einem vielsagenden „...der Motor lief..“ - noch Fragen?

Die Fuchs-Nachbauten ergatterte Robert auf dem Maikäfertreffen.



Robert, der im Alltag einen T3 bewegt, liess sich davon nicht unterkriegen und restaurierte fleissig. Damals, wir schreiben das Jahr 2006, verfügte der Karmann noch über das originale 54 PS Triebwerk. Es wurde durch ein Typ4 Aggregat mit 1700 Kubikzentimetern Hubraum ersetzt. Stramme 80 PS sind auch nicht zu unterschätzen. Das bekam alsbald auch das Seriengetriebe zu spüren, weshalb hier ein Update auf eine länger übersetzte 4-Gang Schaltbox von Tafel folgte.

Der Besuch auf dem Hannoveraner Maikäfertreffen brachte dem neuen Projekt sogleich neue „Füsse“ ein. Repliken der Porsche Fuchsfelgen in 5,5 x 15 Zoll wanderten, mit 155/70 und 175/65er Reifen bezogen, an die Achsen des Typ 34.

Luxus anno 1964

Robert weiss die für damalige Verhältnisse sehr reichhaltige Ausstattung des Karmann zu schätzen. Das 1961 bis 1969 in einer Auflage von etwa 42.000 Stück gebaute Fahrzeug verfügte bereits über ein elektrisches Schiebedach. Hält man sich vor Augen, dass der Wagen damals zirka 9.000 DM gekostet haben dürfte, so war die Dachluke mit etwa 800 DM Aufpreis zu einem respektablen Part daran beteiligt.

Den Innenraum liess der Liebhaber luftgekühlter Volkswagen bei der Firma Gaska in Dortmund aufbereiten. Sonst eher auf die Restauration und Polsterung von Möbeln spezialisiert, leiste der Mitarbeiter hier ganze Arbeit. Die Sitze erhielten einen neuen Bezug in Antiklederoptik, den Himmel bespannte man gar in einem Stück mit frischem Stoff. Dazu passte das Petri-Lenkrad mehr als hervorragend.

Ratte oder Resto?

Passend zu der rustikalen Optik der Sitzmöbel wollte Robert den Karmann eigentlich als Ratte konzipieren. Er weiss heute selbst nicht mehr so genau, wo er bei der Umsetzung seines Vorhabens vom Weg abgekommen ist. Fest steht nur, es ist alles andere als ein rattiges Gefährt geworden. Dazu trägt auch der Lack in hellelfenbein seinen Teil bei.

„Naja“, dachte sich Robert - „dann kauf ich eben noch einen Karmann und DER wird dann so die richtige Ober-Ratte.“ Gesagt, getan. Oder? „Ich weiss nicht, aber das mit der Ratte krieg ich auch dieses Mal einfach nicht hin..“



Die antike Sitzoptik würde auch zu einer Ratte passen.

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Fahrzeugtyp: Karmann Ghia Typ 34

Baujahr: 1964

Motor: Typ 4, 1700 ccm, VW 412 Auspuff, ca. 80 PS

Räder: Porsche Fuchsfelgen-Nachbauten, in 5,5x15 Zoll, Lochkreis 5x205

Reifen: Michelin in 155/70 R15 vorne, 176/65 R15 hinten

Fahrwerk: Drehstäbe verstellt, Bilstein Stossdämpfer, ca. 50mm tiefer

Karosserie: Restauriert, Kotflügel angepasst, Neulackierung in hellelfenbein

Innenraum: Petri Lenkrad, Innenausstattung neu aufgepolstert, Sitze in Antiklederoptik bezogen

39 Bilder Fotostrecke | Karmann Typ 34 – keiner macht mich mehr an: Die Story vom 1964er Karmann Ghia Typ 34 und der Ratte, die keine werden durfte #01 #02

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