Alles zum neuen VW Golf 7 R - Unsere Sitzprobe im Top-Golf

Neue Benchmark: Der bis heute leistungsstärkste Golf.

Alles zum neuen VW Golf 7 R - Unsere Sitzprobe im Top-Golf: Neue Benchmark: Der bis heute leistungsstärkste Golf.
Erstellt am 21. August 2013

Was den Golf R angeht, hat die Gerüchteküche im Vorfeld heftig gebrodelt. Von fünf Zylindern war die Rede, von einer Vier-Rohr-Auspuffanlage, Erlkönigbilder zeigten die Front und wir rätselten: Teaser oder geschickte Irreführung. Nun sind alle Zweifel ausgeräumt und es ist offiziell.

Im Rahmen einer Presseveranstaltung (anders als beim Golf 6 R, welcher seine Premiere auf der IAA feierte, VAU-MAX.de berichtete HIER: enthüllten Ulrich Richter, Geschäftsführer der Volkswagen R GmbH, und Entwicklungsvorstand Dr. Heinz-Jakob Neusser, den „Benchmark“ der Golf 7 Baureihe und gaben damit den ungeschminkten Blick auf jenes Auto preis, welches das hochkarätige Herz eines jeden Volkswagen-Enthusiasten höher schnellen lässt.

R-Line meets Polo WRC

Auf den ersten Blick fällt sofort auf: Die Frontschürze vereint den mittleren, großen Lufteinlass des „R-Line“-Designs mit den seitlichen, im Vergleich zum Golf 6 R kleineren seitlichen „Kiemen“ vom Polo R WRC, welche durch kleine, glanzschwarz lackierte, senkrechte Leisten ergänzt werden. Die serienmäßigen BiXenon-Scheinwerfer mit neu gestaltetem LED-Tagfahrlicht (gegenüber dem herkömmlichen BiXenon-Scheinwerfer beim Golf 7 leuchten jetzt beide Spangen in U-Form pro Leuchte) beherbergen jetzt erstmals auch LED-Blinkleuchten.

Vier bullige Endrohre fürs Golf-Heck

Am Heck fällt sofort die bullig wirkende Schürze auf. Unter dem ausladenden, schwarz lackierten Diffusor mit den markanten Finnen strecken sich vier Endrohre ins Freie. Sie sind der glänzende Abschluss einer eigens entwickelten Auspuffanlage, welche im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen einen ganz besonderen akustischen Eindruck hinterlassen soll.

Diät und Doping verhelfen dem 2.0 TSI zu 300 PS und 380 Nm

Von der technischen Seite präsentiert sich der neue EA888-Motor als absolutes Filetstück des Motorenbaus. Die neueste Generation des bewährten Golf 6 GTI-Motors hat an Leistung deutlich zugelegt und leistet nun 300 PS. Das maximale Drehmoment von 380 Nm liegt bereits bei 1800 U/min an und hält bis 5500 U/min vor.

Zusätzlich hat Volkswagen dem Golf 7 R eine Diät verordnet. Gegenüber dem Vorgänger bringt er 45 kg weniger auf die Waage. Mit einem Leergewicht von 1.476 kg schafft der Golf 7 R ein Leistungsgewicht von 4,92 kg pro PS. Doch der Gewichtsverlust ist nicht allein auf neue Materialien im Karosseriebau zurückzuführen.

Durch eine dünnwandige Bauweise des Motorblocks konnten hier 2,4 kg eingespart werden. Die Kunststoff-Ölwanne ist exakt ein Kilo leichter, die Kurbelwelle verlor 1,6 kg an Gewicht. Soviel Hightech macht sich auch im Verbrauch bemerkbar. Volkswagen gibt für den DSG-ausgestatteten Golf 7 R einen Normverbrauch von gerade einmal 6,9 Liter auf 100km an (mit Handschaltung sind es 7,1 Liter). Gegenüber den 8,4 Litern (8,5 Liter bei Handschaltung) des Vorgängers ergibt sich so eine Verbrauchsreduzierung um 18 Prozent.

Der Golf 7 R zoomt sich aus dem Stand in 4,9 Sekunden auf 100 km/h

Beim gemächlichen Cruisen und dahinrollen übernimmt die Vorderachse den gesamten Antrieb. Ruft der Fahrer die Leistung mit dem rechten Fuß ab, leitet das Haldex-System der neuesten Generation den Vortrieb bedarfsweise an die Hinterachse weiter und katapultiert den neuen Golf 7 R so in nur 4,9 Sekunden aus dem Stand über die 100 km/h-Marke. Wer die Gänge lieber von Hand sortiert, wird seine wahre Freude am präzise schaltenden 6-Gang-Getriebe mit abermals verkürzten Schaltwegen haben, fährt dem automatischen Kollegen aber um 0,2 Sekunden hinterher.

Um das 4 Motion Allradsystem bei schneller Kurvenfahrt zu unterstützen, ist zudem noch die serienmäßige elektronische Quer-Differenzialsperre XDS+ mit an Bord. Mit gezielten Bremseingriffen wird das jeweils in Frage kommende Rad verlangsamt, der Wagen kann so zielgenauer in die Kurve eindrehen.

ESC off – denn sie wissen hoffentlich, was sie tun

Speziell für den Golf 7 R gibt es in der Fahrprofilauswahl (in Verbindung mit dem adaptiven DCC-Fahrwerk) den Modus „R“. Der Buchstabe steht dabei für „Race“. Das Ansprechverhalten des Motors wird nochmals verschärft, die DSG-Schaltpunkte etwas hochgesetzt, die Dämpfung erhöht.

Ebenfalls ein Novum: Das ESC Sport für verzögerten Regeleingriff und noch agileres Handling. Erstmals und exklusiv im Golf 7 R lässt sich das ESC komplett deaktivieren – etwa wenn man professionell auf der Rennstrecke unterwegs sein möchte und die volle Kontrolle über das Auto in den eigenen Händen behalten will.

Apropos Rennstrecke. In der „grünen Hölle“, dem Nürburgring, absolvierte der neue Golf 7 R die Runde in 8:15 Minuten. Das sind ganze 15 Sekunden schneller als sein Vorgänger, der Golf 6 R. Der Golf 7 GTI brauchte für die Strecke übrigens 8:26 Minuten. Testpilot und Rennfahrer Hans-Joachim Stuck brachte es mit einer treffenden Formulierung auf den Punkt: „Der Golf 7 R fährt genau da hin, wo ich ihn haben will. Ein Benchmark!“

Auf Wunsch gibt es Carbon-Leder für den „Benchmark“-Golf

Damit bei all der launigen Kurvenhatz auch der Seitenhalt nicht zu kurz kommt, stattet Volkswagen den neuen Golf 7 R mit wohlgeformten, gut konturierten Top-Sportsitzen in einer Stoff-/Alcantara-Kombination aus. Gegen Aufpreis erhältlich ist auch eine Kombination aus Nappa- und sogenanntem „Carbon“ Leder. Dachhimmel und Verkleidungsteile sind wie erwartet schwarz, das Lenkrad kennen wir aus dem GTI, nur zieren diesmal kristallgraue Nähte den Kranz und das „R“-Logo die mittlere Speiche.

Ob die aus dem Vorgängermodell und dem Scirocco R bekannten und beliebten, optionalen Motorsport-Schalensitze erhältlich sein werden, stand zum Zeitpunkt der Präsentation allerdings noch nicht abschließend fest. Der Golf 7 R liegt fahrwerksseitig 20mm tiefer als ein Serien-Siebener. Das macht ihn 5mm tiefer als den GTI. Es bleibt natürlich spannend, mit welchen Fahrweks-Schmankerln die Tuner auf diese neue Herausforderung reagieren werden.

300 PS – geht da noch was?

Bleibt zum Schluss die unvermeidbare Frage „war das alles?“ Nicht, dass wir den Teller angesichts der 300 PS nicht voll bekommen würden – schielt man über den vielzitierten Rand, lauern die Mitbewerber mit 360 PS (Mercedes A 45 AMG) und 340 PS (BMW 1er M Coupé) mit jeweils einem ordentlichen Schippchen an Mehrleistung bereits auf den neuen Wolfsburger Kronprinz. Ob Volkswagen mit dem Golf 7 R also tatsächlich die rote Linie gezogen hat? Eine mögliche Antwort liefert das Einleitungsvideo, zu sehen auf der Startseite der Volkswagen R GmbH Homepage.

Eine Zeitskala ist dort zu sehen, beginnend mit dem Jahr 2012 und dem ersten Golf 4 R32. Motto „Null alltäglich“. Klickt man weiter, taucht 2005 der Golf 5 R32 auf und wirft ein „100 km/h in 6,2 Sek.“. 2012 war das Jahr des Golf 6 R Cabrio, ergo auch der Unterton „250 auch offen“. 2013 wartet der Golf 7 R, vage angedeutet mit dem charakteristischen Tagfahrlicht und der markanten Frontschürze. Daneben die Zahl 300. Allerdings vielsagend mit drei Auslassungspunkten „(...)“ ergänzt. Wir ahnen, dass die nicht rein zufällig dort gesetzt wurden. Es geht eben immer weiter ...



Text: Igor Vucinic

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Technische Daten VW Golf VII R (2013)

Fahrzeugtyp: VW Golf 7 R

Baujahr: 2013

Motor: 2.0 TSI, 1984 ccm Hubraum, Turbolader, wassergekühlte Abgasführung im Zylinderkopf, duales Einspritzsystem mit Direkt- und Saugrohreinspritzung, vollelektronische Kühlmittelregelung für effizientes Thermomanagement und verkürzte Warmlaufphase, variable Ventilsteuerung mit doppelter Nockenwellenverstellung, Ventilhub auslassseitig zweistufig schaltbar

Leistung: 221 kW / 300 PS bei 5.500 bis 6.200 U/min

Drehmoment: 380 Nm von 1.800 bis 5.500 U/min

Auspuff: zweiflutige, klappengesteuerte Abgasanlage mit vier verchromten Endrohren

Getriebe: 6-Gang-Getriebe mit verstärkter Kupplung und Schaltwegverkürzung, gg. Aufpreis 6-Gang-DSG erhältlich, 4MOTION Allradantrieb mit Haldex-5-Kupplung mit situationsabhängiger, stufenloser Kraftverteilung, Vierrad-EDS, XDS+, ESC Sport

Bremsen: rundum innenbelüftete Scheibenbremsen, vorne 340x30mm mit 60mm Bremskolbendurchmesser, hinten 310x22mm mit 42mm Bremskolbendurchmesser

Räder: 18-Zoll-Leichtmetallräder „Cadiz“ mit 225/40 R18 Bereifung, gg. Aufpreis 19-Zoll-Räder „Cadiz“ mit 235/35 R19 Bereifung, alternativ 19-Zoll „Pretoria“-Flowforming-Räder

Fahrwerk: McPherson Federbeine mit unten liegendem Dreiecksquerlenker, 20mm Tieferlegung gegenüber einem Standard Golf 7, optimierte Lagerabstimmung der hinteren Spurstange, direkter übersetzte Progressivlenkung mit 2,1 Lenkradumdrehungen, optional adaptives DCC Fahrwerkssystem mit drei Fahrmodi mit serienmäßiger Fahrprofilauswahl inklusive „Race“-Modus

Karosserie: spezielle Front- und Heckschürzen im R-Design, kontrastierende Exterieurteile glanzschwarz lackiert (Lufteinlässe, Finnen und Diffusor), Rückspiegel in Mattchrom-Optik, BiXenon-Scheinwerfer mit doppelten „U“-Tagfahrleuchten in LED Technik

Innenraum: Top Sportsitze mit Sitzmittelbahnen im Stoff „Race“ und Seitenwangen in Alcanrata kristallgrau, Sitz-Außenseiten und Kopfstützen im Design „Clip“. Optionales Nappa-Carbon-Lederpaket mit eingesticktem „R“-Logo. Dreispeichen-Sportlenkrad mit verchromtem R-Logo in der unteren Speiche, Instrumente im „R“-Design, Tacho bis 320 km/h, Dachhimmel und Säulenverkleidungen schwarz

33 Bilder Fotostrecke | VW Golf 7 R 2013 - Der leistungsstärkste Golf aller Zeiten: Alles zum neuen VW Golf 7 R - Unsere Sitzprobe im Top-Golf #01 #02

1 Kommentar

  • caddyllac

    Caddyllac

    Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Die R Front wirkt verdammt langweilig und die Sitze sind einem Golf R auch nicht gerecht. Aber Hut ab was den Spritverbrauch und die Fahrdynamik angeht.

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