“Every Day I see my Dream“ oder “Daily Driver“ – diese Art von Aufkleber sieht man immer häufiger an echt schicken Szene-Fahrzeugen. Was super ist, denn schließlich sind Autos zum Fahren da und viel zu schade, um sie nur in der Garage verstauben zu lassen. Einer, der ebenfalls lieber mit seinem getunten Seat Leon 1M fährt, ist Eiko aus Rüdersdorf.

Stolze 245.000 Kilometer zeigt der Tacho, seines Wagen an, eine Laufleistung, die man dem komplett getunten Seat Leon keine Sekunde ansieht. Ihr habt richtig gelesen, eine gute viertel Million Kilometer hat dieser Seat Leon bereits hinter sich. In den Ruhestand wird er aber noch lange nicht geschickt. Nahezu täglich drängelt sich Eiko damit auf dem Weg zur Arbeit durch den Berufsverkehr.

Wo gehobelt wird fallen Späne

Dass es dabei zur ein oder anderen Gebrauchsspur kommt, ist nun mal unvermeidlich. Für Eiko aber kein Grund, den Seat-Schlüssel zuhause hängen zu lassen. Vielmehr nahm sich der 36-Jährige das immer wieder zum Anlass, seinen Seat „up-to-date“ in Sachen Styling zu halten.

Nahezu jeden Winter machte er sich in den vergangen sechs Jahren auf zu seinem Stamm-Lackierer dem Lackiercenter Lichtenberg (LCL), der für frische Farbe sorgen sollte. Sein letzter Besuch allerdings im Winter 2009/2010 brachte selbst den hart gesottenen Lackierer an den Rand der Verzweiflung. Dachte dieser doch, dass es am Seat kaum noch etwas zu verändern gab.

Ideen hat der Seat-Fan genug

Eiko allerdings fiel noch so Einiges in Sachen Seat-Leon Tuning ein. Und so kam es, dass bis auf das Dach die gesamte Karosserie neu mit Farbe versehen werden musste. Die neuen 19 Zoll-Räder mit ihrer 9 Zoll Breite und die 225er Reifen mussten eine anständige Radabdeckung bekommen.

An der Vorderachse wurden dazu Radläufe des Golf 4 angesetzt und angeschweißt. An der Hinterachse wurde das Blech mechanisch in die Breite getrieben und anschließend wieder mit einer serienmäßigen Radlaufkante versehen.

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Stoßstangen und Schweller stammen vom Leon FR

Die Übergänge zu den Stoßfängern mussten dabei ebenfalls angepasst werden. Fast ungeschoren kam die Stoßstange am Heck daher nur die Klappe des Abschlepphacken musste verschwinden. Das vom Seat FR stammende Teil wurde aber zusätzlich in der Breite an die Karosserie angepasst. Ein Seat-Emblem in der Heckklappe sowie der Heckscheibenwischer sind nun ebenfalls Geschichte.

Ebenfalls aus dem FR-Regal stammen die geleanten Seitenschweller und die Frontstoßstange. Ganz besonders aber das vorderste Karosserieteil hat kaum noch etwas mit dem Seat-Serienteil zu tun.

Schließlich befreite Eiko es von seiner Kennzeichenaufnahme, verschloss die unteren drei, sowie den mittleren Lufteinlass. Abschließend kam noch ein Spoiler des Cupra-Modelles darunter.

Erst ein Airride macht den Seat alltagstauglich

Für die hier gezeigte verlängerte Motorhaube und den geraden Kühlergrill mit Wabengitter hatte der Seat-Fan bereits ein paar Jährchen zuvor gesorgt. Gleiches gilt im Übrigen auch für das Airride-Fahrwerk, das das zuvor installierte Gewindefahrwerk ablöste.



Mit Hilfe der “Luft“ lassen sich die Stoßfänger und Seitenschweller so richtig schön in Richtung Boden bringen. Gleichzeitig bleibt aber die Alltagstauglichkeit voll erhalten, was Eiko als Daily Driver natürlich wichtig war.

Alltagstauglichkeit ist auch unter der Motorhaube angesagt. Auf Show & Shine sowie ein radikales Motortuning konnte also verzichtet werden. Nicht aber auf einen satten Sound. Dafür sorgt ein Fächerkrümmer sowie die selbst gebaute Abgasanlage, die mit einem einzelnen Endrohr am Heck endet.

Neuer Old-School Look im Innenraum

Old-School? Dieser Innenraum sieht zwar ziemlich modern aus, der Stoff in der Mitte der neu bezogenen Sitze aber stammt aus irgendeinem Oldtimer. Eiko brachte das gesamte Innenleben zum Fachmann, um es mit weißem Leder und dem grauen Stoff verfeinern zu lassen.

Die kleinen Kopfstützen der ersten Sitzreihe findet man normal nur auf der Rückbank. In Eikos Seat kommen sie jedoch auch vorn zum Einsatz und sorgen für einen ganz eigenständigen Look.

Aufatmen konnte übrigen Eikos Lackierer in diesem Winter. Da bei Eiko und seiner Frau Nachwuchs ins Haus steht, musste der Seat-Schrauber in diesem Winter eine kleine Pause einlegen und beschränkte sich darauf, dem Junior eine passende Sitzgelegenheit zu bescheren. Diese ist wie der Rest des Interieur im gleichen Look ausgeführt. Immerhin ist dieser Seat ein Daily Driver und davon soll schließlich auch das jüngste Familienmitglied etwas haben.



Text und Fotos: Marcus Berger

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VAU-MAX kompakt: Seat Leon 1M Tuning

Fahrzeugtyp: Seat Leon 1M

Baujahr: 2000

Motor: 1,6 Liter 8V, Schrick Nockenwelle, Supersprint Fächerkrümmer

Fahrwerk: Luftfahrwerk mit härteverstellbaren Koni-Dämpfern

Räder: Barracuda Voltec T6 in 9x19“ ET32 rundum, Felgenstern weiß, Felgenbett blau lackiert, vorn 5 mm hinten 15 mm Spurplatten

Reifen: Dunlop Sport Maxx in 225/35 R19 rundum

Karosserie: Motorhaube verlängert, Stoßstange vorn und hinten vom FR-Modell hinten ohne Abschlepphacken, vorn umgebaut, FR-Seitenschweller ohne Wagenheberaufnahmen, Heckklappe clean, Dachantenne, Seitenblinker und Schlösser entfernt, alle Radläufe gezogen, Cupra R-Lippe

Innenraum: Innenausstattung neu mit weißem Leder und Retro-Stoff bezogen, Zusatzinstrumente im Armaturenbrett, kleine Kopfstützen, Golf R32 Lenkrad mit Seat Airbag

ICE: Scott Headunit, Bose Lautsprecher, Blaupunkt Subwoofer, Sony Endstufe

Dank an: seat-tuner.de, Lackiererei Lichtenberg, Sattlerei Betzin, madebyRS11.de

44 Bilder Fotostrecke | F(low)Motion – Seat Leon 1M Tuning Bilder: Dank Airride ist dieser 2000er Seat Leon ein echter Daily Driver #01 #02