Kennzeichen PG

Diesem VW Golf Cabrio sieht man an, was drinsteckt!

Kennzeichen PG: Diesem VW Golf Cabrio sieht man an, was drinsteckt!
Erstellt am 20. April 2015

Das Nummernschild an diesem VW Golf Cabrio verrät uns eine Menge über den Besitzer. Klar, der Wagen ist in Leipzig zugelassen. Aber die Buchstabenkombi „PG“, gefolgt von der Zahl 60, verrät dem Kenner, was unter der Haube tuckert. Oder sollten wir lieber sagen „wütet“? Das gepimpte G60-Aggregat verwandelt das gemächliche Cruiser-Erdbeerkörbchen in eine leistungsstarke Fahrmaschine.

Unter der Haube muss es zur Sache "G-hen"

„Das Auto ist zum schnellen Fahren gebaut, und so nutze ich es auch“, gibt sein Besitzer Johannes Fiedler zu Protokoll, „es muss gut aussehen, es muss sauber gearbeitet sein, aber es muss auch zur Sache gehen!“ Das tut es – und wie:

230 PS stemmt der getunte G60 auf die Vorderachse

Der 1.8 Liter G60 (Kennbuchstabe „PG“) wird mit einem RS-Lader mitsamt bearbeiteter Drosselklappe von der Firma Dubracers aus dem schönen Erzgebirge unter Druck gesetzt. Ein offener K&N-Filter sorgt zusammen mit dem HRT-Saugrohr für reichlich Frischluft-Speisung. Eine asymetrische 276-Grad-Nocke von Schrick inkl. Hydrostößel bringt die Ventile im richtigen Takt zum Tanzen. Der Ladeluftkühler entstammt einem Sprinter, der richtige Funke springt dank der NGK-Zündanlage mit versteckt verlegten Kabeln über.

Nicht alles schwarz sehen: Chrom und Carbon gehören auch dazu

Und überhaupt: Trotz der prüfstandsverbrieften 230 PS sollte das G-Fährt auch unter der Haube piekfein aussehen, ohne in Glanzwahn zu verfallen. So gibt es zwar Chrom (u.a. fürs LiMa-Rad und sämtliche Schellen sowie Schrauben) und Carbon (Öldeckel, Luftfilterabdeckung, Wasserkastenabdeckung, etc.), diese Highlights halten sich aber mit mattschwarzem Motorblock und Zylinderkopf sowie Black-Crackle-gesprenkelten Anbauteilen die Waage. Kein Vergleich mehr zum originalen Motor mit bescheidenen 75 PS.

Das Cabrio wurde äußerlich auf "neu" getrimmt

Interessant ist auch die optische Transformation des Golf Cabrio. 1986 als „CL“ vom Band gelaufen, verfügte der „oben ohne“-Golf über kleine Stoßstangen, Stoffsitze und eine spärliche Ausstattung. Im „Golf1.info“-Forum wurde Johannes fündig und kaufte den Wagen 2012. Dank der lückenlosen Vorgeschichte mitsamt Umbaubericht waren keine Fragen mehr offen und man wurde sich schnell einig. Der Vorbesitzer kümmerte sich um die technische Umsetzung des Motorumbaus sowie die lacktechnische Aufbereitung in Weiss. Johannes setzte die optischen Akzente unter der Haube und begann mit der optischen Verjüngungskur der Karosserie.

Retro-Parts überall am Golf

So bekam der Golf die Stoßstangen und Radläufe der jüngeren Modelle. Nichts wurde am Auto montiert, ohne es zuvor gecleant und modifiziert zu haben. Seitenblinker kamen den Kotis abhanden, die Heckklappe ist gecleant und verlor ihr Schloss. Chromspiegel von 1976 setzen Glanzpunkte an der Silhouette, das gilt ebenso für die Porsche Türgriffe und den glänzenden Tankdeckel.

58 Bilder Fotostrecke | Kennzeichen "PG": Diesem VW Golf Cabrio sieht man an, was drin steckt #01 #02 Am 1978er Kühlergrill mit 1966er „ADAC Schinderhannes“-Plakette schaffte Johannes erweiterte Belüftungsmöglichkeiten, während die schwarzen Fadenkreuz-Scheinwerfer schon eher in Richtung 90er Jahre zielen.

Der Klassiker: BBS RS, veredelt

Der Golf steht auf vier BBS RS 098-Felgen, umgeschüsselt auf 7x16 Zoll an der Vorderachse und 7,5x16 Zoll hinten. Der Stern wurde in „Skodagrau“ lackiert, die originalen BBS-Betten sind hochglanzpoliert. Mit 195/40er Dunlops steht der Kontakt zur Fahrbahn. Ein H&R-Gewinde kümmert sich um passenden Tiefgang, die polierte Eibach-Domstrebe und Querlenkerstreben versteifen das Fahrwerk.

Tolle Details auch im Innenraum

Im Innenraum setzt ein braunes Armaturenbrett vom 1985er Havanna-Modell inklusive Knieschutz farbliche Akzente. Dabei legte Johannes Wert auf Details, man beachte den US-Warnblinkschalter oder die originale Chrom-Tachoblende, die hinter dem Jamex-Holzlenkrad mit Goldspeichen hervorblitzt. Beigefarbene Leder-Recaros aus einem Corrado sorgen, natürlich elektrisch verstellbar, für jede Menge Komfort auch beim sportlichen Fahren. Noch ein Beispiel für die Detailverliebtheit gefällig? Aus einem alten VW-Schlüssel fräste der Leipziger Personal Trainer das Markenzeichen aus und integrierte es in den Öffnungsknopf des Handschuhfachs.

Getäuscht: Das Blaupunkt Oldie-Radio ist nur Show

Das originale 1978er Blaupunkt-Radio verströmt Retro-Feeling – und führt uns in die Irre. Die wahre Musik kommt nämlich aus einem Sony Radio, gut versteckt im Handschuhfach. Axton und Pioneer-Lautsprecher sorgen in Verbindung mit einer aktiven Axton-Wooferkiste für genug Bumms in den Ohren. „Zuviel Multimedia macht das Auto nur sinnlos schwer“, grinst Johannes, dreht den Schlüssel herum – und braust davon.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 1 Cabrio

Baujahr: 1986

Motor: Umbau auf 1, Liter G60 („PG“), 276er Schrick-Nocke, RS-Lader/Drosselklappe und Software von Dubracers, offener K&N-Luftfilter mit HRT Saugrohr, HRT-Ventildeckel, Sprinter Ladeluftkühler, NGK-Zündanlage, diverse Motorteile schwarz lackiert, verchromt oder in Carbon gefertigt, alle Schrauben durch verchromte Inbusschrauben ersetzt, alle Muttern durch verchromte Hutmuttern ersetzt, Powersprint Edelstahl Fächerkrümmer, Mitteltopf und Endtopf, Leistung: 230 PS

Getriebe: G60-Seilzuggetriebe

Fahrwerk: H&R Gewinde, PU-Lager, polierte Eibach-Domstrebe, Querlenker-Abstützung

Bremsen: G60 Bremsanlage v+h

Räder: BBS RS 098-Felgen, umgeschüsselt auf 7x16 (vorn) und 7,5x16 (hinten), Stern in Skodagrau metallic lackiert, BBS Betten hochglanzpoliert

Reifen: Dunlop SP9000 in 195/40 R16

Karosserie: Umbau auf Karmann-Karosseriekit mit Stoßstangen und Radläufen, Heckklappe gecleant, Stoßstangen gecleant, Seitenblinker entfernt, B-Säulen hochglanzpoliert, Chrom-Seitenleisten und -Fensterleisten, Chromspiegel, Ausstellfenster, Dichtungen erneuert, schwarze Fadenkreuz-Scheinwerfer, rote Fifft-Rückleuchten, Porsche Türgriffe, verchromte Türgriffe, 1978er Chromgrill mit erweiterten Lüftungsöffnungen

Innenraum: Jamex-Holzlenkrad, braunes „Havanna“-Armaturenbrett aus 1978 mit Knieschutz und Mittelkonsole, US-Warnblinkschalter, Chrom-Tachoblende, VW Holzschaltknauf, beigefarbene und elektrisch verstellbare Recaro-Ledersitze aus einem VW Corrado, Surfbrett-Innenspiegel, VW-Zeichen als Handschuhfach-Öffner, Audi Chromtüröffner

ICE: Blaupunkt-Retro Radio, Sony Headunit im Handschuhfach, Axton Drei-Wege-Frontsystem, Pioneer Drei-Wege-Rearsystem, aktive Axton Basskiste

Dank an: meine Frau für die Geduld und das Verständnis, Arek, Ronne, Nico, Sven, Andi, Stefan, Jan und alle, die beim Aufbau mitgeholfen haben, Golf1.info, plusOne

 

3 Kommentare

  • Klaus_Trophobie

    Klaus_Trophobie

    Cabrio gefällt mir grundsätzlich schonmal
  • Manuel Kempinsky

    Manuel Kempinsky

  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    Top ... in Sachsen wo die schönsten Auto´s erwachsen :-)

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