Der Golf R-Fahrungsbericht (2010)

Testfahrt im Golf VI R - Mit 270 TSI-PS rund um den Wörthersee

Der Golf  R-Fahrungsbericht (2010): Testfahrt im Golf VI R - Mit 270 TSI-PS rund um den Wörthersee
Erstellt am 1. Juni 2010

FC Bayern München oder Schalke 04 – wer auf welche Mannschaft steht, bleibt reine Geschmackssache. Ganz ähnlich verhält es sich auch beim neuen VW Golf R. Seit der sechsten Generation Golf fehlen dem Spitzenmodell nicht nur die “32“ in der Typenbezeichnung sondern auch 1,2 Liter Hubraum. Dafür kann der „R“ mit Turboaufladung und einer einzigartigen Optik überzeugen.

VAU-MAX.de mitten drin statt nur dabei

Wir waren im Top-Golf der Baureihe für Euch am Wörthersee unterwegs und haben den Golf R mehr als nur einem klassischen Test unterzogen. Perfektes Timing für unsere diesjährige Wörthersee-Planung. Pünktlich zum Start an den See stand er vor den Redaktionstüren - der neue Golf R, in dem es 2010 Richtung Reifnitz gehen sollte.

Bevor wir das Gaspedal des Jahreswagens jedoch durchtreten konnten, mussten wir den neuen Golf „seetauglich“ machen – nicht etwa, dass es der Top-Golf aus Wolfsburg unbedingt nötig gehabt hätte:

Die typische Golf R-Front samt der großen Lufteinlässe, die schwarz lackierten Lüftungsgitter, die breiten Seitenschweller und üppige Golf R Heckstoßstange samt mittig platzierten Endrohren lassen darauf schliessen, dass man in der Entwicklungsabteilung des VW-Konzerns auch mal über den Einheits-Tellerrand hinweggesehen und sich die eine oder andere Idee aus der Szene abgeguckt hat. Für ein Serienmodell gar nicht mal schlecht.

Im VAU-MAX-Style an den Wörthersee

Noch mehr Grund zur Ve“R“zückung hatten wir beim Blick auf das Schuhwerk des Jahreswagen. Hier hatte die Testwagenabteilung in Wolfsburg ein perfektes Paket zusammengestellt und die optionalen 19-Zoll „Talladega“ Felgen in der Farbe schwarz geordert.

Somit war eine optische Einheit zwischen den Rädern und den anderen, glänzend schwarzen Anbauteilen wie Kühlergrill und Seitenspiegel hergestellt. Dann ging es zum Werbefachmann und im Handumdrehen hatte der Golf den für den Wörthersee passenden Look.

Damit Ihr uns besser erkennt - was ja auch prima geklappt hat - entschieden wir uns, dem Golf R mit einem “dezenten“ VAU-MAX.de-Schriftzug zu verzieren. Das satte Orange des Logos passte perfekt zum “Rising Blue Metallic“ der Golf R Karosserie.

Auf zum Wörthersee...

Auf den 800 Kilometern in Richtung Österreich durfte der Golf R gleich einmal seine Langstreckentauglichkeit unter Beweis stellen. Das Gepäck war schnell im Golf R Kofferraum (er dioch etwas kleiner ist als beim Glolf ohne Allradantrieb) verstaut und im Nu waren die ersten 150 Kilometer abgespult. In den serienmäßigen Sportsitzen, wie man sie auch aus dem Golf GTI kennt, kein Problem.

Nachdem wir alle drei Stufen des aufpreispflichtigen Sportfahrwerks (DCC) mit verstellbarer Dämpferkennlinie ausprobiert hatten, stimmten alle Mitfahrer dafür, die Stellung „Comfort“ beizubehalten, da dieses trotz eines gewissen Grades an Härte den größten Restkomfort bot.

Angenehmes ließ sich auch bei der Tankuhr registrieren, kam die Nadel ihrem Nullpunkt doch erfreulicherweise sehr langsam nahe. Trotz teilweise zügiger Fahrweise kletterte der Wert, den die Multifunktionsanzeige von sich gab, nicht über 10,2 Liter auf 100 Kilometer.

Auch in Sachen Bremsperformance gab sich der Golf R keine Blöße. Die 345er Scheiben der Vorderachse und die hinteren 310er Teller packten stets bissig zu. Machten die Bremssättel beim Vorgängermodell noch mit einem satten Blau auf sich aufmerksam, halten sie sich beim aktuellen Golf R mit einer schwarzen Lackierung unverständlicherweise zurück.

 

Der Golf R kommt an

Ganz egal wo wir “unseren“ Golf R auch am Wörthersee geparkt hatten, es dauerte nicht lang, bis die ersten Nasenabdrücke an den Seitenscheiben zu finden waren, denn einen Blick aufs feine und sportliche Interieur ließen sich viel See-Fahrer nicht entgehen. Genauso wenig wie eine fachmännische Prüfung des Blechkleides. Diese fiel nicht zuletzt dank des 19 Zoll-Räderwerks durchweg positiv aus.

Einzig bei der Frage nach der Motorisierung war ein leichtes Rümpfen der Nase zu erkennen. Hier vermochte der 2.0-Liter Turbo die Fans nicht so recht zu überzeugen. Downsizing hin oder her - mit einem Golf der das R-Logo trägt, verbinden die meisten den satten heißeren Sound und das tiefe Grollen eines Sechszylinders.

Dabei gibt auch der Golf R sein bestes in Sachen Sound. Nach wie vor sorgt eine Abgasanlage mit Klappensteuerung für eine ordentliche Kribbeln in der Bauchgegend. Der zwischengeschaltete Turbolader lässt das Sound-Level allerdings keinesfalls an das des Vorgängers heran kommen. Dafür entschädigt das 270 PS-Triebwerk mit einem satten Ansauggeräusch.

Womit wir wieder am Anfang und damit beim FC Bayern München und dem Schalke 04 wären. Turbofans werden am Golf R ganz sicherlich ihren Spaß haben, aber auch die Hubraumfraktion wird vom Spitzen-Golf nicht enttäuscht werden. Zu gut hängt der 2.0 TSI am Gas, dreht willig heraus und scheint jenseits der 3500 Umdrehungen noch einmal stattlich an Leistung zuzulegen.

Die Tankstelle in Velden ist immer einen Besuch wert

Spätestens beim irgendwann fälligen Tankstopp verstummen auch die letzten Zweifler. Lässt sich der Benzinverbauch des Golf R doch problemlos auf einen Wert mit einer Acht (8!) vor dem Komma bringen. Ein Umstand, den auch der Betreiber der Kult-Shell-Tankstelle in Velden zu spüren bekam, da wir “Mister“ Mischkulnig doch nur einen einzigen Besuch zum Tanken (von Benzin jedenfalls) abstatten konnten.

Mit vollem Ladedruck den Pyramidenkogel hoch

Das Fahrwerk lässt Golf R typisch keinerlei Zweifel aufkommen. Das zeigt sich besonders bei der Fahrt hoch zum Pyramidenkogel, einem Aussichtsturm am See. Hat man das Drehzahlniveau etwas höher gewählt und der volle Ladedruck und somit die volle Leistung liegen an, kann die Golf-Post abgehen. Kurve um Kurve fliegt an einem vorbei. Auch das Herausbeschleunigen aus scharfen Ecken ist dank des Allradantriebs 4Motion kein Problem.

Zielsicher lassen sich die Kurven nehmen und man hält begierig Ausschau nach der nächsten Ecke um den Golf R hinein zu werfen. Feinfühlig gibt die Lenkung dabei jederzeit Rückmeldung über den Fahrbahnzustand. Ist das eingangs erwähnte, optionale Fahrwerks-Setup DCC an Bord, nimmt das Ansprechverhalten der Lenkung speziell um die Mittellage extrem zu.

Ein Golf mit einem R in der Typenbezeichnung macht einfach Spaß, ganz egal ob nun mit einem Sechzylinder unter der Haube oder mit Turbo-Aufladung wie der aktuelle Golf R. Wir sind sicher, dass der Golf R wieder seine Fans finden wird – die VAU-MAX.de-Redaktion hatte jedenfalls den Eindruck, dass die drei Wochen Golf R-Test viel zu schnell vorbei waren…

149 Bilder Fotostrecke | VAU-MAX auf Tour im neuen VW Golf 6 R: Testfahrt im Golf VI R – Mit 270 TSI-PS rund um den Wörthersee #01 #02

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