An dieser Stelle einen Dank an den Klimawandel, der ja auch manchmal und je nach Blickwinkel etwas Positives zu haben scheint. Ohne den wäre dieser Golf niemals zu seiner heutigen Top-Form aufgelaufen. Denn erst ein massiver Hagelschaden gab den Startschuss für den Umbau von Martin Ullrichs Tuning Golf 3 und machte so aus dem wirtschaftlichen Totalschaden einen Hingucker erster Güte.
Allein mit Spot-Repair, wobei Dellen ganz ohne zu lackieren entfernt werden können, war im Falle von Martins Golf Hagelschaden nicht mehr viel zu machen. Denn leider hatte der Lack des 1996er Golf 3 auch so einiges abbekommen und war nicht mehr zu retten. Trennen wollte sich der Leipziger von seinem Wagen dennoch nicht und entschied sich für den Neuaufbau samt Umbau.
Schrott wird flott
All zu traurig war der VW Fan freilich zum damaligen Zeitpunkt nicht. Immerhin befand sich der Dreier ja mehr oder weniger im Serientrimm. Heute, rund vier Jahre nach dem Hagelschaden, sieht die Sache da schon etwas anders aus. Zu viel Arbeit steckt einfach im Projekt und ein Ende ist noch immer nicht in Sicht.
Als erstes mussten die unzähligen kleinen und größeren Dellen verschwinden. Bei dieser Gelegenheit gingen die Zierleisten und Sicken an den Seitenwänden und Türen gleich mit über Bord. Keine ganz leichte Arbeit, wie es neben Martin sicherlich auch manch anderer Schrauber bestätigen kann.
Radläufe wurden gezogen, die Motorhaube mit Blech verlängert und ein Böser Blick geformt. Seitenblinker, Dachantenne und VW-Zeichen sind ebenfalls seit jenem Schicksalstag passé.
Die gecleante Heckklappe ohne Wischer und Griffleiste entschädigt zusätzlich für alle Mühen. Am vorderen Stoßfänger sind nicht nur die umlaufenden Sicken, sondern auch die Blinker und Nebelscheinwerfer verschwunden. Fahrtrichtungswechsel zeigen nun die mit Xenon ausgerüsteten Scheinwerfer im Golf 4-Look an.
Fett eins geklebt
Nachdem das Blech des Golfs frei von Falten und Dellen gebügelt war, konnte es an den Auftrag des dunkelblauen Lackes gehen. Doch erst das Design auf den Seiten des Golfs rundet den Look ab. Anders als man jedoch vermuten würde, ist die Skyline von Martins Heimatstadt nur aufgeklebt. Ein Plotter und beige-farbene Folie machten es möglich, selbst wenn man genau mit der Nase davorhängt, fällt der Klebetrick kaum auf.
Ganz schön auffällig sind hingegen die verchromten 17 Zoll MAM-Felgen, die in den Radkästen rotieren. Zusammen mit dem härteverstellbaren KW-Gewindefahrwerk steht der Golf 3 satt auf der Straße.
Die abschließende Komplettierung des Dreiers brachte neben den klaren Scheinwerfern, rot-weißen Rückleuchten und emblemlosen Kühlergrill auch noch mit Straußenleder bezogene Spiegel, Kühlergrillrippen und Scheibenwischerarme an den Body des Volkswagen.
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Der Innenraum, der alles toppt!
Auch wenn die Updates der Karosserie verhältnismäßig dezent ausgefallen sind. Im Innenraum drehte Martin so richtig auf. Nichts, was hier noch im Serienzustand verbleiben durfte. Und viel mit dem Innenraum eines VW Golf 3 hat das Luxus-Interieur auch nicht mehr zu tun, selbst wenn alle Teile vom Dreier stammen, wurden diese doch extrem überarbeitet.
Los gehts bei den Sitzen, die mit braunen und beigen Leder aus dem BMW und Maybach-Regal bezogen wurden. Ebenfalls in diesem Styling fielen die Seitenverkleidungen, das Armaturenbrett und die Säulenverkleidungen aus.
Selbst der Innenhimmel, Sonnenblenden und die Fussmatten sind heute in Leder gehüllt. Kunststoffteile wie die Griffe der Türen oder die im Himmel wurden passend braun lackiert. Gleiches gilt für große Teile des Armaturenbrettes, mit dem Martin aber noch mehr vor hatte.
So ziert die Instrumententafel und den gesamten Innenraum immer wieder kleine und feine Airbrushs, die das Thema Graffiti in all seinen Fassetten aufgreift.
Mehr als ein Multimedia-Ausbau
Besonders deutlich wird dies neben Blick aufs Armaturenbrett im Gepäckabteil. Hier zauberte Martin und vor allem das Team von Silentium aus Annaberg-Buchholz eine genial zum Graffiti-Thema passende Anlage in den Golf.
So beherbergen zwei ins Armaturenbrett eingelassene Spraydosen nun die Hochtöner der Musikanlage.
Statt einer Lüftungsdüse oberhalb des Lichtschalters gibt es hier nun einen 2,5 Zoll großen TFT-Monitor. Die neu geformten und aus GFK bestehenden Doorboards nehmen nicht nur die Lautsprecher auf, sondern bieten auch noch Platz für je einen Modelleisenbahnwagon, der szenetypisch mit Graffitis verziert ist.
Blick auf den Heckausbau durch den Innenraum über die Rücksitzbank.
Im ehemaligen Kofferraum fand ein mächtiger 19-Zoll Monitor eine neue Bleibe. Eingebettet in ein GFK-Gehäuse scheint das Display fast zu schweben und stiehlt den beiden 25er Subwoofern dahinter sowie den Ampire-Endstufen die Show, zumindest aus dem optischen Blickwinkel betrachtet. Lässt man seinen Blick in Richtung Heckklappenverkleidung wandern, fallen die beiden braunen 16er Speaker in der Klappe auf die musikalisch keine Wünsche mehr offen lassen.
VAU-MAX kompakt
Fahrzeugtyp: VW Golf 3
Baujahr: 1996
Motor: 1,6 Liter, 101 PS, Bastuck Edelstahlanlage ab Kat
Getriebe: 5-Gang Schaltgetriebe
Bremsen: Serie
Räder: MAM MT2 voll verchromt in 8x17 und 9x17 Zoll ET 35, rundum zusätzlich 10 mm Spurverbreiterung
Reifen: Hankook in 215 und 225/35 R17
Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk Variante 2
Karosserie: Karosserie komplett gecleant, Seitenleisten entfernt, Sicken der Stoßfänger verschlossen, Seitenblinker, Dachantenne VW-Zeichen, Heckscheibenwischer und Griffleiste am Heckdeckel entfernt, Böser Blick in Blech, Scheinwerfer im Golf 4 Look mit Xenonlicht, Tank braun lackiert, Seitenteile und Heckklappe mit City-Silhouette beklebt, Spiegel mit Straußenleder
Innenraum: komplett neue Innenausstattung in braunem und beigen Leder, Kunststoffteile braun lackiert, alles andere mit braunem und beigen Leder (vom Maybach) bezogen, Leder Dachhimmel, Raid Airbag-Lenkrad, Instrumentenbeleuchtung auf blau umgebaut
ICE: Doorboards neu in GFK gebaut und mit je einem 16er Speaker und 13er Kicker, Hochtöner in Spraydosen auf dem Armaturenbrett, Alpine IVA-D106R Headunit, 2xAmpire BR250 Subwoofer, 2 x Ampire Endstufe M400.1 und 1 x Ampire M60.4, 19 Zoll Monitor im Kofferraum in GFK Gehäuse, 2,5 Monitor über dem Lichtschalter vorn, Heckausbau mit Leder und GFK
Dank an: Hodtsche.de, autosattlerei-hoelzner.de, silentium-ana.de, meine Eltern, alle Kollegen, mit denen das Fahren auf Treffen 10x mehr Spaß macht
58 Bilder Fotostrecke | Neuer Look Dank Klimawandel VW Golf 3 Tuning: Vom Totalschaden zum Grafitti-Golf
4 Kommentare
Robert
28. Dezember 2010 16:56 (vor über 14 Jahren)
Roy
23. Januar 2010 15:29 (vor über 15 Jahren)
Nachtigall
23. Januar 2010 09:52 (vor über 15 Jahren)
Roy
23. Januar 2010 01:17 (vor über 15 Jahren)
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