VW Lupo GTI Turbo-Umbau: Rothe Zahlen

Viele sehen bei roten Zahlen schwarz. Aber bei Rothes Zahlen kann niemand widerstehen. 276 PS im Lupo!

VW Lupo GTI Turbo-Umbau: Rothe Zahlen: Viele sehen bei roten Zahlen schwarz. Aber bei Rothes Zahlen kann niemand widerstehen. 276 PS im Lupo!
Erstellt am 26. Juni 2008

Nur beim zweiten Hinsehen erkennt man die dezenten Änderungen an der Front.



Man kennt ihn, den vielzitierten Wolf im Schafspelz. Ein Jemand oder ein Etwas, was sein wahres Inneres durch ein nur allzu harmlos wirkendes äusseres verharmlost. Und doch bleibt die Frage, ob man ihn auch erkennt, wenn es soweit ist.

Sven Kinkel hat sich jedenfalls viel Mühe gegeben, seinen Lupo so dezent wie möglich zu gestalten. Und doch sind es die Details, die den Betrachter hellhörig werden lassen. Svens silberner GTI besitzt kein Standlicht mehr. „Gecleant“, möchte man meinen. Korrekt wäre aber „der Leistung zum Opfer gefallen“. Lässt man die Haube aufspringen, wird schnell klar warum.

Ein GTI reicht nie

Mittels Turbolader und weiteren Massnahmen klettert die Leistung auf 276 PS.

Statt der Kunststoffabdeckung des 1.6 Liter 16V blickt man auf einen sehr technisch aussehenden Motorraum, dem eindeutig ein paar Komponenten extra verpasst wurden. In diesem Fall ein Turboumbau von Rothe Motorsport. Da sich der GTI-Motor laut Sven nicht besonders gut zum Plug´n´Play Turbotuning eignet, mussten auch einige Eingriffe an den Innereien vorgenommen werden. Neben der Kopfbearbeitung wichen die Serienkolben geschmiedeten Exemplaren. Gehärtete Ventilfedern leisten den gestiegenen Kräften mehr Widerstand. Die Verdichtung wurde auf 8:1 zurückgenommen und die Elektronik angepasst. Der Auspuff besteht aus Rothe- und Bastuck Teilen. Zusammen reicht das für alles andere als GTI-typische 276 PS, welche an die Vorderachse weitergegeben werden.

Verräterisches Beinkleid

In Sachen Leistungsgewicht kennt dieser Lupo kaum Konkurrenz.

17 Zoll auf einem Lupo sind ja nun nichts unmögliches. Schaut man aber etwas genauer hinter die schwarz lackierten Porsche Boxster Räder in 7 und 8,5x17, entdeckt man einen Brembo-Schriftzug auf den roten Sätteln. Sven stattete seinen Lupo mit einer Vier-Kolben-Anlage aus dem Seat Ibiza Cupra aus. Die Scheiben haben mit 305mm Durchmesser Pizzateller-Format. Einem glücklichen Umstand war es zu verdanken, dass diese Investition auch preislich im Rahmen bleiben konnte. Die mit 195/40 und 205/35er Hankook recht minimal bereiften Räder hängen indes an höhenverstellbaren KW Gewindefederbeinen. Lochkreisadapter drücken die Porsche Felgen um 25mm nach aussen und machten so weitere Blecharbeiten nötig.

Dezent im Trend

Die eingangs erwähnten optischen Veränderungen muss man wirklich mit einem wachsamen Auge suchen. Sven tobte sich an Details aus. So verschloss er die Kennzeichenmulde in der vorderen Stossstange und opferte das Standlicht dem Ladeluftkühler. Die Aussenspiegel und der Heckspoiler erhielten einen Überzug aus Kohlefaser. Die Rückleuchten sieht man sonst nur am (erheblich schwächer motorisierten) Sondermodell „Cambridge“. Und auch bei der Farbe beweist der Vorrichtungsbauer aus Hövelhof bei Kaunitz sein Faible für Zurückhaltung. Nur die Originalfarbe, also „Moon Silver Metallic“ durfte es sein.

Dieser Giftzwerg hat es mächtig unter der Motorhaube.

Carbon-Mania

Die Beetle RSI Sitze versetzten Sven einen Karbon-Kick.



Die originalen Lupo-GTI Sitze sind an sich ja schon eine feine Sache. Aber Sven wollte mehr und so kam ihm die Idee mit den Sitzen vom Beetle RSI, jenem strassenzugelassenen Rennsport-Beetle, von dem nur 250 Stück das Licht der Welt erblickt haben. Dumm nur, dass es die bei VW nur gegen extrem viel Bares und Vorlage des Fahrzeugscheines gibt. Gut, dass wie so oft die Lösung im Internet lag. Bei eBay fanden sich zufälligerweise zwei solcher Sitzschalen zum Verkauf. Sven griff zu, klagte angesichts des hohen vorab zu überweisenden Betrages eine Woche lang über

Magenschmerzen, und freute sich letztendlich ein Loch ins Knie als die Teile endlich eintrafen. Die starke Carbon-Optik gab den Startschuss zu noch mehr Kohlefaser im Innenraum. So glänzen jetzt die Tachoabdeckung, Griffschalen sowie sämtliche Blenden im Carbon Style. Und was nun, Sven? „Ja mit der Leistung ist das so ne Sache – der hat zwar jede Menge PS aber irgendwie gewöhnt man sich daran.“ Tja, da gibt’s wohl nur eine Lösung...

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Lupo GTI

Baujahr: 12/2000

Karosserie: Nummernschildmulde vorn gecleant, Standlicht entfernt, Lupo Cambridge Rückleuchten, Radläufe gebördelt und gezogen, Aussenspiegel und Dachkantenspoiler in Carbon

Räder & Reifen: Porsche Boxster Felgen, schwarz lackiert, in 7x17 ET55 und 8,5x17 ET50 an 25mm Lochkreisadaptern mit Hankook in 195/40 und 205/35 R17 bereift

Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk, PU-Buchsen, Querlenkerstrebe

Motor: 1,6 Liter 16V, Rothe Turboumbau, Schmiedekolben, härtere Ventilfedern, Kopfbearbeitung, sondergefertigen Pleueln und Chiptuning

Leistung: ca. 276 PS

Auspuff: Rothe Motorsport, Bastuck Endschalldämpfer

Bremsen: VA 4-Kolben-Brembo Anlage vom Seat Ibiza Cupra mit 305x28mm Scheiben, hinten Serien-Scheibenbremse

Innenraum: Teile des Armaturenbrettes, Abdeckungen und Blenden mit Carbon verkleidet, Beetle RSI-Sitze, Zusatzinstrumente für Ladedruck und Öltemperatur

ICE: Serie mit iPod-Schnittstelle

Dank an: Rothe Motorsport, Ze-Design, Thomas Hansen, Donatus und alle, die beim Aufbau geholfen haben

35 Bilder Fotostrecke | Rothe Zahlen : Viele sehen bei roten Zahlen schwarz. Aber bei Rothes Zahlen kann niemand widerstehen #01 #02

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