Ein Coupé, das zu seiner Zeit nicht ganz so erfolgreich war, war der VW Corrado. Trotz oder gerade wegen seiner geringen Stückzahl hat der Sportler es längst zum Klassikerstatus geschafft.

97.535 Corrado wurden laut Volkswagen gebaut. Im Sommer 1995 stellte VW mit Beginn der Werksferien die Produktion endgültig ein und mit dem Coupé-Spaß aus Wolfsburg war Schluss. Knapp 100.000 Fahrzeuge klingt vielleicht viel - für einen Hersteller, der Millionen Fahrzeuge pro Jahr produziert, jedoch eher enttäuschend. Was sicher auch ein Grund dafür, dass es bis vor kurzem kein neues Coupé gab.

Aber auch wenn dem Corrado der große Durchbruch zu seiner Zeit verwehrt geblieben ist, seine Fans hat der Corrado längst gefunden. Einer dieser Corrado Begeisterten ist Thorsten Rohne aus Göttingen, der einen 93er VR6 sein Eigen nennt.

Der im April 1993er vom Band gerollte VR6 schlug in dieser Ausstattung damals mit satten 61,170 DM zu Buche. Eine Summe, die in Euro umgerechnet mit 37,280 € immer noch recht ansehnlich ist. Allerdings ist bei Weitem nicht mehr alles auf dem Stand von 1993 geblieben. Im Laufe der Zeit verbesserte, erneuerte und modifizierte der Corrado-Fan sein Schmuckstück nach und nach. Dabei sollte sein Corrado aber immer noch ein Corrado bleiben.

Doch bei aller Corrado-Liebe, das serienmäßige Fahrwerk hatte auch hier ausgedient, was nicht am Fahrverhalten, sondern am “gewaltigen“ Abstand zwischen Reifen und Radläufen lag. Hier schuf ein FK-Gewindefahrwerk mit Härteverstellung Abhilfe und wurde auf dezente 40 Millimeter Tiefgang justiert. Mit fast jeder Saison wechselte Thorsten das Schuhwerk, also die Felgen seines Wagens. Aktuell drehen sich edle originale BBS Le Mans-Felgen in den Radhäusern. Dank polierter Oberflächen und vergoldeten Schrauben wirken die Räder nun sogar noch exklusiver.

Einer vom 97.535 gebauten Corrado

Das Format von 8,5J x 17“ sowie eine Einpresstiefe von 20 mm machte jedoch ein Bördeln der Radlaufkanten unumgänglich. Allerdings sollte das auch schon die einzige Blecharbeit am gesamten Wagen sein.

Doch auch optisch hat Thorsten seinen Corrado auf die Sprünge geholfen. So wurden die Kennzeichenblende am Heck sowie die Türgriffe in Wagenfarbe lackiert. Rot gefärbte Rückleuchten sorgen am Heck für einen krönenden Abschluss.



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Im Frontbereich gab es für den Schlossträger sowie für die Motorhaube einen neuen Anstrich, um die Spuren der Vergangenheit, die der Corrado in Form von Steinschläge erfahren hat, verschwinden zu lassen. Und nach längerer Suche konnte Thorsten dann auch endlich die neue US-Stoßstange lackieren lassen. Die im Gegensatz zum alten Modell weitaus schwieriger zu bekommen ist.

Keine Probleme bereitete hingegen die Montage des emblemlosen Kühlergrills, der gelben Nebelscheinwerfer und der Schweinwerfer mit gelbem Fernlicht, wie es beim französischen Modell des Corrado Standard ist.

Ein gehobener Standard ist auch im Innenraum des Coupés zu verzeichnen. Ab Werk bereits mit einer grauen Lederausstattung und Klimaanlage versehen beschränkte Thorsten die Umbauten auch hier auf Änderungen, die erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen.

So baute der Bastler den Tacho auf weiße Beleuchtung mit Hilfe von DDI-Tachoscheiben um. Passend dazu und um den Audi-Style perfekt zu machen, wechselten alle Schalter die Beleuchtungsfarbe von grün auf rot. Ein kleineres und sportliches Momo-Lenkrad, Alu-Pedale des Audi TT und Aluminium-Türgriffe sollten dann im Innenraum auch schon genug des Guten sein.

Unter der nach oben gewölbten VR6-Motorhaube tat sich natürlich in den letzten Jahren auch so einiges. Zuerst einmal sei an dieser Stelle erwähnt, dass sich das Aggregat sowohl technisch als auch optisch in einem Zustand befindet, der dem von 1993 in Nichts nach steht. Zusätzlich sorgen jedoch polierte Anbauteile, eine Edelstahlabdeckung sowie diverse Chrom- und Golf-Parts für einen glanzvollen Auftritt des Sechszylinders.

Ein Auftritt, den Thorsten in seinem Schmuckstück hoffentlich noch lange genießen kann. Denn Eines ist sicher: Mehr Corrado werden es auf keinen Fall mehr werden!





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Übrigens: Auf Thorstens Homepage gibts noch mehr vom Corrado und seiner Entstehung zu sehen.

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Corrado Typ 53i

Baujahr: 1993

Karosserie: teilweise neu lackiert im originalen Farbton, US-Stoßstange vom Facelift, Radläufe gebördelt, Kühlergrill ohne Emblem, Türgriffe in Wagenfarbe lackiert, Scheinwerfer auf französisches Modell umgebaut, gelbe Nebelschweinwerfer, Rückleuchten rot getönt, weiße Begrenzungsleuchten und Seitenblinker

Räder & Reifen: originale BBS Le Mans Felgen, in 8,5J x 17“ ET 20 rundum, Felgenstern und Bett poliert, Schrauben vergoldet, Dunlop Reifen rundum in 215/35 R17

Fahrwerk: FK-Gewindefahrwerk Highsport Variante mit Härteverstellung

Motor: 2.9 Liter VR6, Kennbuchstabe ABV, komplett überholt, Ansaugbrücke poliert und teilweise lackiert, Edelstahl Abdeckung, Schrauben vergoldet und verchromt

Bremsen: Scheibenbremsen rundum

Innenraum: Tacho auf DDI-Scheiben umgebaut, Tachoringe, alle auf rote Beleuchtung umgebaut, Chromringe um die Heizung, Momo Millennium-Lenkrad, ITC-Schalthebel mit roter Beleuchtung, graue Innenausstattung, graue Ledersitze und Verkleidungen, original US-Corrado Fußmatten mit Schriftzug, seltenes silbernes Karmann-Emblem am der Schaltkulisse, Audi TT-Pedale, Alu-Innentüröffner, originaler VW China Jetta 2000 Lichtschalter

ICE: JVC KD-502 Radio, Lautsprecher vorn serienmäßig, hinten JBL GS 308 E

124 Bilder Fotostrecke | Dezent im Trend: Edel und Stark: 1993er Corrado VR6 #01 #02